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Endlich bei dir in Virgin River (German Edition)

Endlich bei dir in Virgin River (German Edition)

Titel: Endlich bei dir in Virgin River (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn Carr
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ihr angeln gehen wollte.
    Als Nächstes trafen Paul und Vanni mit ihren Kleinen und mehreren Kisten mit zusätzlichem Geschirr, Tischdecken und Besteck ein. Gleich darauf kamen Walt und Muriel. Walts Sohn Tom Booth und seine Freundin Brenda waren bei Brendas Eltern eingeladen, wollten allerdings zum Dessert vorbeischauen. In der Küche drängten sich die Frauen, schwatzten und lachten.
    Nachdem alle Gäste da waren, wollte Art von Luke wissen, wann es denn endlich Essen gebe. Als dieser ihm antwortete, in etwa einer Stunde, also gegen sechzehn Uhr, verschwand Art und lief zu seiner Hütte, um sich seine Angelrute zu holen. Art mochte Menschen, aber diese große Menschenansammlung in dem kleinen Haus machte ihn nervös. Und die vielen kleinen Kinder! Da er sich manchmal ein wenig ungeschickt anstellte, hatte er Angst, über eines von ihnen zu stolpern.
    Zu seinem letzten Geburtstag hatte Luke ihm eine sehr schöne Uhr geschenkt, und wenn er ihm jetzt sagte, wo er zu welcher Uhrzeit sein sollte, war er immer auf die Minute pünktlich. Er liebte seine Uhr! Und er machte es wie die Riordan-Brüder: Er sah auf die Uhr und merkte sich die Zeit. Das vergaß er nie. In seiner Fantasie war er einer von ihnen. Mutig und gut aussehend und heldenhaft.
    Am Wasser angekommen ging Art zu seinem Lieblingsplatz. Hier war das Wasser flach und der Fluss ganz schmal. Über ein paar große flache Steine konnte er in die Mitte des Flusses gelangen, von wo er seine Angel am liebsten auswarf. Das klappte zwar noch nicht so richtig, weil es ziemlich kompliziert war, doch Luke hatte große Geduld mit ihm und gab ihm nie das Gefühl, ein Dummkopf zu sein. Das war es überhaupt, was er am meisten an Luke mochte – dass er ihn behandelte wie einen Mann.
    Er trat auf die Steine – eins, zwei, drei – und bewegte sich sehr langsam und vorsichtig. Wenn er gut aufpasste, würde er keine nassen Füße bekommen. Luke hatte ihm schon angekündigt, dass er ihm zu Weihnachten Watstiefel schenken wolle. Art war schon ganz aufgeregt.
    Art stand fast in der Mitte des Gewässers und warf seine Angel in den tieferen Bereich aus. Wenn er einen Fisch fing, würden sie ihn bei Luke in die Gefriertruhe legen. Denn heute war Truthahn-Tag.
    Beim Angeln verspürte Art immer eine große Zufriedenheit. Es entspannte ihn nicht nur, sondern er freute sich, wenn er einen Fisch am Haken hatte, den er Luke und Shelby überreichen konnte – sein Beitrag zur Familie. Sie aßen eigentlich zweimal pro Woche Fisch zum Abendessen – fast immer Fisch, den Art gefangen hatte. Plötzlich sah Art aus dem Augenwinkel etwas Rotes. Er drehte sich um und entdeckte Rosie, die am Ufer stand. Sie hatte ein Stück Brot in der Hand, von dem sie Stücke abriss und ins Wasser schmiss. Gespannt suchte sie im Fluss nach Fischen. Schon hatte sie nasse Füße, und eine Jacke hatte sie auch nicht an!
    Als sie wieder Brot ins Wasser warf, verlor sie plötzlich das Gleichgewicht.
    „Rosie!“, schrie Art.
    Sie richtete sich wieder auf und stand bis zu den Knöcheln im Wasser.
    „Ich angele“, sagte sie und ignorierte Arts sorgenvolle Miene. Erneut warf sie Brot in den Fluss, erneut rutschte sie aus.
    An dieser Stelle war das Wasser tiefer. Nicht zu tief für Art, aber sie war so klein! Wenn sie hineinfiel, konnte sie ertrinken! Die Strömung hier war nicht so stark, dass sie jemanden von Arts Größe wegreißen konnte, doch die kleine Rosie war ihr sicher nicht gewachsen!
    „Bleib da stehen!“, schrie Art.
    Er ließ seine Angel fallen, ohne einen weiteren Gedanken daran zu verschwenden, seine volle Aufmerksamkeit galt Rosie. Er machte zwei Riesenschritte, doch beim dritten Schritt glitt er auf dem nassen Stein aus. Er taumelte und stürzte nach vorne. Reflexartig streckte er die Hände aus, aber er hatte zu viel Schwung. Mit dem Gesicht zuerst landete er im flachen Wasser, schlug mit dem Kopf gegen einen Stein und blieb mit dem Gesicht nach unten im Fluss liegen.
    Als der Truthahn fertig war und aus dem Ofen kam und Walt darauf bestand, die Soße zu machen, machte sich Franci auf die Suche nach Rosie. Zeit zum Händewaschen. Eben hatte sie sie noch zusammen mit Vannis Kindern Mattie und Hannah spielen sehen, allerdings war sie jetzt nirgends zu entdecken. Franci schaute im Badezimmer nach und in Shelbys Schlafzimmer, aber sie war nicht da. Ob sie wohl nach oben gegangen war?
    Franci rannte die Treppe hinauf und sah in die beiden Schlafzimmer, doch auch da war keine Rosie. Ob sich der kleine

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