Endlich ein Paar
wurde ernst. Und als sie schließlich antwortete, klang ihre Stimme heiser.
"Heute Abend bin ich anscheinend mehr als einmal ins Fettnäpfchen getreten."
Andrew schwieg.
Domenica blinzelte. "Ich bin am Meer aufgewachsen, und mir war nie bewusst, wie glücklich ich mich schätzen kann. Ich ... würde Ihre Einladung zum Picknick gern annehmen."
"Morgen nehme ich frei, Natalie", sagte Domenica am nächsten Morgen.
Verwundert sah ihre Partnerin und Freundin sie an.
"Ich weiß, dass ich es mir eigentlich nicht leisten kann Ein wenig hilflo s ließ Domenica den Blick zu dem Stapel Kleidung, der vor dem Bügeln und Verpacken ein letztes Mal kontrolliert werden musste, und anschließend zu den Unterlagen auf ihrem Schreibtisch schweifen. "Aber ich habe mich auf etwas eingelassen und kann nun keinen Rückzieher mehr machen."
„Ein gesellschaftlicher Anlass?"
"Hm.“
"Es handelt sich nicht zufällig um den edlen Ritter, oder?" fragte Natalie betont unschuldig.
"Doch. Aber wir kommst du darauf?" Stirnrunzelnd sah Domenica sie an.
Natalie lächelte ein wenig selbstgefällig. "Du warst heute schon die ganze Zeit so abwesend. Genau wie an dem Tag, an dem du ihm zum ersten Mal begegnet warst."
Domenica presste die Lippen zusammen.
"Also, was wollt ihr morgen machen?"
"An den Strand fahren. Allerdings regnet es vielleicht wieder." Hoffnungsvoll blickte Domenica zu den Fenstern, gegen die der Regen prasselte.
"Laut Wettervorhersage soll es besser werden", erklärte Natalie fröhlich.
"Keine Angst, ich werde mich schon darum kümmern." Sie deutete auf den Stapel. "Du brauchst also kein schlechtes Gewissen zu haben."
"Danke", erwiderte Domenica ein wenig grimmig.
Als Domenica am nächsten Morgen aufwachte, schien die Sonne auf den Balkon ihres Apartments. Seufzend zog sie ein Kissen an sich. Der Gedanke daran, einen ganzen Tag mit Andrew Keir zu verbringen, war schon beunruhigend genug. Der Gedanke daran, mit ihm an einen einsamen Strand zu fahren, machte sie noch nervöser! Allerdings hatte sein Eingeständnis, was er beim ersten Mal am Strand empfunden hatte, sie gerührt. Außerdem war ihr bewusst gewesen, dass ihr Wunsch, Andrew zu widerstehen, etwas Irrationales hatte.
Jedenfalls glaubte sie nicht, dass sie zu gut für ihn war. Aber was hatte es zu bedeuten? Dass ihre Schwester Recht hatte?
Unvermittelt setzte Domenica sich auf und stützte das Kinn auf die Knie. Oder hatte sie einen sechsten Sinn gehabt, der ihr sagte, dass sie Andrew Keir gegenüber vorsichtig sein musste? Sie zuckte die Schultern und beschloss, alles auf sich zukommen zu lassen. Dann stand sie auf, um zu duschen und sich anzuziehen.
Um zehn wartete Domenica in der Eingangshalle des Apartmentkomplexes auf Andrew. Sie trug einen blauen Badeanzug, darüber eine gleichfarbige offene Bluse und weiße Shorts und blaue Leinenschuhe. Ihr Haar hatte sie mit einer weißen Schirmmütze gebändigt, und als einzigen Schmuck hatte sie goldene Kreolen angelegt.
Ihre Sachen waren in einer Umhängetasche verstaut, und außerdem hatte sie eine kleine Kühlbox dabei, obwohl Andrew gesagt hatte, er würde das Essen und die Getränke mitbringen. Sie war sich nicht sicher, ob sie einfach nur etwas beisteuern oder unabhängig sein wollte. Jedenfalls hatte sie einen Karottenkuchen gebacken, Obst und Käse sowie eine Flasche Saft und eine Thermoskanne mit Kaffee eingepackt.
Um drei Minuten nach zehn fuhr der dunkelgrüne Range Rover vor dem Gebäude vor, und Andrew Keir stieg aus. Er trug ein hellgrünes Poloshirt und beigefarbene Shorts.
Domenica ging ihm entgegen. Dabei fiel ihr auf, dass er die Angewohnheit hatte, sie mit ernster Miene zu mustern - so, wie er es auch jetzt tat. Schließlich umspielte ein Lächeln seine Lippen, und er streckte ihr die Hand entgegen.
Sie nahm sie und schüttelte sie. "Heißt das, ich genüge den Anforderungen?"
Andrew hielt ihre Hand fest. "Sie sind eine Augenweide, Domenica. Und selbst das Wetter macht mit. Immerhin hatten Sie gesagt, ich sollte mich nicht darauf verlassen, dass das Schicksal immer auf meiner Seite ist."
Nun musste sie lachen, und sie spürte, wie ein Schauer sie überlief. "Sie sehen auch nicht schlecht aus, Andrew. Haben Sie einen einsamen Strand für uns gefunden?"
Der Strand war nicht so einsam, aber fast menschenleer, da es mitten in der Woche war. Es war eine kleine, von bewachsenen Felsen gesäumte Bucht mit herrlich weißem Sand und tiefblauem Wasser.
Nachdem sie geschwommen waren, stellte
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