Endlich ein Paar
vordringen könnte.
Es war Natalie, die sie darauf aufmerksam machte, dass sie eine Romanze mit einem italienischen Grafen gehabt hätte, der fast so toll aussah wie Andrew Keir.
Domenica zuckte nur die Schultern und lächelte geistesabwesend. "Warte nur, bis du die schönen Stoffe siehst, die ich bei Conte Emilio Strozzi gekauft habe!"
Natalie zögerte kurz. "Andrew hat übrigens angerufen - aus Perth oder Darwin oder so. Am Tag nach deiner Abreise."
Domenica schwieg.
"Er sagte, er hätte immer nur deinen Anrufbeantworter erwischt. Domenica, warum hast du es mir überlassen, ihm zu sagen, wo du steckst?"
Domenica blickte auf. "Tut mir Leid, Natalie. Ich habe ihm eine Nachricht hinterlassen. Aber die hat er natürlich erst bekommen, als er wieder zu Hause war."
"Ich kann einfach nicht glauben, dass du es beendet hast", bemerkte ihre Freundin traurig.
"Ich habe es nicht..." Hilflos verstummte Domenica.
"Dann war dieser italienische Graf also nicht der Grund?"
Domenica blinzelte verwirrt. "Machst du Witze?"
Natalie machte eine hilflose Geste. "Na ja, es sieht so aus."
"Da war nichts. Sein Vater kannte meinen Vater, und meine Mutter hatte es organisiert, denn sonst hätte ich sicher mit irgendeinem Mitarbeiter verhandeln müssen. Und abgesehen davon, dass ich ein paar Mal mit ihm ausgegangen bin, war meine Mutter immer dabei, auch auf dem Ball."
"Die Fotos vermitteln aber einen anderen Eindruck."
Domenica schnalzte verzweifelt mit der Zunge, sagte jedoch nichts mehr.
Domenica war bereits seit einigen Wochen wieder zu Hause, als sie von einem befreundeten Ehepaar, das zwei Jahre in den USA gelebt hatte und seine Rückkehr feierte, zu einer Party eingeladen wurde. Mark Dodson war Fernsehreporter, und seine Frau Sue, mit der sie zur Schule gegangen war, machte Dokumentarfilme. Beide galten als sehr trendbewusst, und so waren ihre Partys immer berühmt gewesen.
Domenica war nicht nach Feiern zu Mute, doch sie mochte Sue, und außerdem waren diese und Mark vermutlich die Einzigen in Sydney, die nichts von ihrer Verbindung zu Andrew wussten. Und dass Andrew die beiden ebenfalls kannte, ohne über sie gesprochen zu haben, war unwahrscheinlich. Vor allem aber hatte sie das Gefühl, dass sie sich zusammenreißen und ihr Leben wieder in den Griff bekommen musste.
Danach stand ihr eigentlich auch nicht der Sinn. Allerdings wirkte ihr Gemütszustand sich mittlerweile auf ihre Kreativität aus, und das ausgerechnet zu einer Zeit, in der sie unter enormem Erfolgsdruck stand.
Die Party war als Barbecue geplant, und es war ein wunderschöner Sonntagnachmittag. Domenica zog eine helle Leinenbluse mit kurzen Ärmeln an, die sie mit einem dreiviertellangen schwarzen Rock mit elfenbeinfarbenen Rosen und flachen schwarzen Pumps kombinierte. Das Haar band sie zu einem Pferdeschwanz zusammen. Obwohl es bereits Januar war, nahm sie ihren Pashminaschal mit, für den Fall, dass es kühl wurde.
Als Mitbringsel hatte sie für Sue Käsestangen gemacht und für Mark eine Flasche Champagner gekauft. Als sie nach Castle Hill fuhr, dachte sie daran, dass der Wagen inzwischen ihr gehörte. Das Haus in Rose Bay hatte zu einem kleinen Teil auch Christabel und ihr gehört, und mit dem Geld aus dem Erlös hatte sie den Wagen bezahlt.
Die Dodsons besaßen ein Stück Weideland, denn sie waren beide Pferdenarren, und einen großen Garten. Der Grill stand unter einer Gruppe alter Bäume, in denen Lampions hingen. Es war ein fröhliches Wiedersehen, und sie tauschten viele Neuigkeiten aus, von denen die wichtigste wohl die war, dass Sue ein Baby erwartete. Domenica entdeckte einige bekannte Gesichter unter den etwa zwanzig Gästen.
Und während ein Gast einen Toast auf die Gastgeber ausbrachte und scherzhaft darauf anspielte, dass sie als werdende Eltern keine wilden Partys mehr feierten, sondern Barbecues veranstalteten, traf ein Nachzügler ein.
Als Andrew Domenica nach über zwei Monaten das erste Mal wieder sah, lachte sie und prostete den Gastgebern mit einem Champagnerglas zu. Und er dachte, dass sie aussah wie immer groß und schlank, lässig, aber elegant gekleidet -, mit einem Wort: sensationell. Als hätte die Tatsache, dass sie mit ihm Schluss gemacht hatte, indem sie sich in einem Brief für alles bedankte und ihm mitteilte, sie müsste nun ihr eigenes Leben weiterleben, ihr nicht im Mindesten zu schaffen gemacht.
Domenica wandte sich um, als Sue ihn begrüßte, und es verschaffte ihm eine gewisse Genugtuung, zu beobachten,
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