Endlich ein Paar
schlafen."
Domenica zögerte. "Das klingt wundervoll, aber ... in einer halben Stunde?"
Sie blickte sich in ihrem Atelier um, in dem hektische Betriebsamkeit herrschte.
"Ich meine ... "
"Haben Sie mir nicht erzählt, Ihr Modeimperium würde florieren, Miss Harris?"
"Doch", antwortete sie vorsichtig. "Aber selbst wenn ich Hals über Kopf aufbrechen könnte, müsste ich erst nach Hause fahren und meine Sachen packen..."
"Das ist bereits erledigt."
"Was soll das heißen?"
"Ich habe alles besorgt, was du für einen Aufenthalt auf einer tropischen Insel brauchst, und das ist nicht viel. Domenica, du wirst doch nicht wieder Theater machen wie damals wegen des Wagens, oder?"
"Moment mal. Du hast mir Sachen gekauft?" erkundigte Domenica sich streng.
"Ja. Auch wenn ich dich lieber nackt sehe - na ja, das stimmt nicht ganz", bemerkte Andrew lässig. "Sie dir auszuziehen gehört für mich zu den schönsten Dingen im Leben. Ist dir das schon aufgefallen?"
Sie spürte, wie sie errötete, und sah sich argwöhnisch um. Dabei stellte sie fest, dass Natalie den Blick demonstrativ abgewandt hatte.
„Außerdem bin ich perfektionistisch, wie du selbst einmal festgestellt hast", fuhr er im Plauderton fort. "Normalerweise hätte ich es nicht angesprochen, aber ich erinnere mich genau daran, was du dabei getan hast. Du dich auch?
Vielleicht kann ich deinem Gedächtnis auf die Sprünge helfen ... "
"Also gut", unterbrach Domenica ihn mit bebender Stimme, "ich komme mit.
Aber wenn das keine Erpressung ist..."
"Nein, das ist es nicht", erwiderte er lachend. "Also, in einer halben Stunde?"
"Ja." Sie legte auf und zögerte einen Moment, bevor sie sich an Natalie wandte.
"Ich..."
„Fahr nur." Natalie machte eine lässige Geste. "Allerdings habe ich keine Ahnung, warum du immer so ein Glück hast. Ich werde allenfalls mal ins Kino eingeladen."
Domenica zuckte zusammen. "Aber ich..."
"Ich komme schon klar, Domenica. Du könntest mich nur wissen lassen, wo du bist und wann du wiederkommst. Komm, gehen wir schnell deinen Terminkalender durch, bevor dein Schatz dich in die Tropen entführt."
Domenica wollte ihr mitteilen, dass sie etwas anderes gemeint hatte. Dann zuckte sie jedoch hilflos die Schultern und sagte nur: "Danke, Natalie, du bist ein Schatz."
Domenica und Andrew verbrachten fünf magische Tage und Nächte auf Dunk Island, der Insel, auf der der legendäre Einsiedler E.J. Banfield gelebt hatte.
Und ihre Bedenken, die Domenica ohnehin nicht zu ergründen vermochte, verflogen vorübergehend angesichts des Zaubers, den die Insel mit ihrer faszinierenden Flora und Fauna auf sie ausübte. Andrew und sie faulenzten am Strand und badeten in dem tiefblauen Wasser, machten Ausritte durch den Regenwald und spielten Golf. Sie trug die Sachen, die er für sie gekauft hatte und die wirklich geschmackvoll waren, und steckte sich abends Hibiskusblüten ins Haar. Doch zum ersten Mal erlebte sie ihn über einen längeren Zeitraum sehr angespannt.
"Was ist los?" fragte sie in der dritten Nacht, als sie aufwachte und feststellte, dass er nicht neben ihr im Bett lag und schlief, sondern auf der Veranda stand und im Mondlicht auf die Brammo Bay blickte.
"Ich kann nicht schlafen, das ist alles", erwiderte er.
Domenica stand auf, ging zu ihm und legte ihm den Arm um die Taille.
"Denkst du an die Firma?"
"Nein, eigentlich nicht." Er blickte zum Mount Kootaloo, der im Dunkeln dalag. "Eher daran, wie es ist, als Einsiedler am Strand zu leben. Kannst du dir vorstellen, wie Banfield sich gefühlt haben muss?"
„Ja, es muss eine enorme Herausforderung gewesen sein, auch für Mrs.
Banfield - Bertha -, hierher zu kommen und ein neues Leben zu beginnen.
Obwohl sie ihm der Inschrift auf ihrem Grabstein zufolge wohl auch ans Ende der Welt gefolgt wäre. Willst du damit andeuten ... " Sie machte eine kurze Pause. "... dass du gern alles aufgeben und etwas Ähnliches tun würdest?"
Andrew stützte das Kinn auf ihren Kopf, und sie glaubte, ihn seufzen zu hören.
"Manchmal ist es schon verlockend."
"Wahrscheinlich denken viele Leute so, die nach Dunk Island kommen", erwiderte sie leise. "Es ist so schön hier. Und die Vorstellung, dass Banfield wegen seines schlechten Gesundheitszustands hierher gekommen und völlig genesen ist, hat etwas Romantisches. Allerdings könnte es nicht von Dauer sein."
"Sicher hast du Recht", erwiderte er, ihrer Meinung nach jedoch ein wenig distanziert. Dann gingen sie wieder ins Bett, und Domenica half
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