Endlich ein Paar
vergingen. Andrew war wieder ganz der Alte, was bedeutete, dass er nach wie vor sehr beschäftigt war, und ihre Beziehung verlief wie immer. Das Haus in Rose Bay wurde endlich verkauft, und Barbara und Christabel zogen in eins in der Stadt. Und ihr Aerobicdress wurde ein solcher Verkaufsschlager, dass Natalie und sie mit Bestellungen überhäuft und gebeten wurden, noch mehr Sportbekleidung zu entwerfen. Domenica beschloss, ihre Marke Aquarius zu nennen.
Dann passierten zwei Dinge. Christabel vertraute ihr an, dass sie und Ian Holmes, der junge Mann, der zu spät zur Party gekommen war und von dem sie inzwischen wusste, dass er als Assistenzarzt arbeitete, sich heimlich verlobt hatten.
„Ian wollte es überall bekannt geben", sagte Christabel, als sie ihr den Verlobungsring zeigte, den sie an einem Band um den Hals trug, "aber ich konnte ihn überreden, dass ich Mum erst mal seelisch darauf vorbereite."
Domenica umarmte sie. "Ich freue mich so für dich, Liebes! Er ist ein echter Schatz."
"Allerdings werden wir vorerst nicht heiraten. Ian ist erst in sechs Monaten fertig, und solange warten wir noch. Komisch", fügte Christabel hinzu. "Ich dachte, Andrew und du kommt uns zuvor."
Alles, was Domenica darauf erwidern konnte, war: "So weit sind wir noch nicht, Christabel."
Ungefähr eine Woche später übernachteten sie in seinem Penthouse. Als Domenica am nächsten Morgen aufwachte, war Andrew fort. Er hatte ihr einen Zettel aufs Kopfkissen gelegt, auf dem stand, er hätte ganz vergessen, ihr zu sagen, dass er die nächsten beiden Wochen in Darwin und Perth verbringen musste, und hätte sie nicht wecken wollen.
Neben dem Zettel lag eine pinkfarbene Rose.
Domenica setzte sich auf und blickte sich in dem perfekt eingerichteten Schlafzimmer um, das ihr plötzlich - abgesehen von dem Rosenstrauß auf einem Tisch - richtig steril erschien, und brach in Tränen aus. Noch nie war sie so verzweifelt gewesen.
Eine halbe Stunde später hatte sie geduscht und sich angezogen und das Bett frisch bezogen, wie sie es Mrs. Bush zuliebe immer tat. Auf dem Kissen lag ein versiegelter Umschlag mit einer Nachricht für Andrew, und die Rose stand wieder in der Vase. Domenica ging im Apartment herum, sammelte ihre Sachen zusammen und tat sie in einen Müllsack. Nachdem sie sich ein letztes Mal umgesehen hatte, verließ sie es und steckte die Schlüssel in den Briefkasten.
Zwei Tage später flog sie mit ihrer Mutter nach Europa.
Sie verbrachten zwei Monate in Europa, angeblic h auf der Suche nach neuen Stoffen und Anregungen. Für Domenica diente die Reise allerdings auch dem Zweck, über ihren Liebeskummer hinwegzukommen und ihrer Mutter eine schöne Zeit zu bereiten.
Barbara war sehr bestürzt gewesen, als sie ihr eröffnete, dass Andrew und sie sich getrennt hätten, hatte sich in Anbetracht des gequälten Ausdrucks in ihren Augen aber auch kaum dazu geäußert.
In Italien setzten sie sich mit einem Textilfabrikanten in Verbindung, dessen Vater ein Freund von Walter Harris gewesen war. Conte Emilio Strozzi war um die dreißig, blond und attraktiv und besaß einen Palazzo am Ufer eines Sees. Er war unverheiratet und riskierte gern ein Auge. Die Stoffe, die er herstellte, gehörten zu den schönsten, die Domenica je gesehen hatte, und sie teilte ihre Begeisterung mit ihm.
Schon bald merkte sie, dass Emilio die Beziehung zu ihr gern vertieft hätte.
Während der drei Wochen, die Barbara und sie in Italien verbrachten, schaffte sie es jedoch, standhaft zu bleiben. Das hielt Emilio allerdings nicht davon ab, sie ständig zum Essen auszuführen oder sie und Barbara in seinen Palazzo einzuladen, wo sie ein Wochenende mit ihm und seiner Familie verbrachten.
Außerdem sprach Domenicas Meinung nach nichts dagegen, die Einladung seiner Mutter zu einem Ball im Palazzo anzunehmen, mit dem die Familie das hundertjährige Bestehen der Firma feiern wollte.
Domenica war sich jedoch nicht der Tatsache bewusst, dass Emilio zu den begehrtesten Junggesellen in ganz Italien gehörte, und rechnete daher nicht damit, ihr Foto, auf dem er neben ihr stand und sie auf unmissverständliche Weise anlächelte, in diversen Zeitungen und Zeitschriften wieder zu finden.
Trotzdem schaffte sie es, Italien zu verlassen, ohne seinen
Annäherungsversuchen zu erliegen und ohne ihm das Herz zu brechen. Sie dachte auch nicht weiter darüber nach und kam daher gar nicht auf die Idee, dass die Berichterstattung der Regenbogenpresse bis nach Australien
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