Endlich ein Paar
kleiner, ziemlich dünn und eher unauffällig. Sie lebte in ihrer eigenen Welt, und Domenica hatte sie sehr gern.
Beim gemeinsamen Essen war Christabel allerdings diejenige, die erklärte:
"Wenn er Recht hat, dann könnte es die Lösung all unserer Probleme sein."
Domenica schnitt ein Gesicht. Sie hatte gerade das Wichtigste von ihrer Begegnung mit Andrew Keir erzählt und es damit geschafft, ihre Mutter sprachlos zu machen.
Es dauerte jedoch nicht lange. Barbara nahm ihr Weinglas und sagte mit bebender Stimme: "Das ist toll. Das ist sensationell! Ich bin gerettet. Es sein denn..." Sie blickte sie durchdringend an. "... du hast uns irgendetwas verschwiegen."
"Eigentlich nicht“, erwiderte Domenica ausweichend. "Zum einen weiß ich nur nicht, ob wir ihm vertrauen können. Zum anderen hatte er deswegen so wenig für Lidcombe Peace geboten, weil er unsere Situation kannte, und das finde ich... " Sie zuckte die Schultern.
"Aber wenn das stimmt, hat er das mehr als wieder gutgemacht, Domenica.
Wer ist er eigentlich?" fragte Barbara.
Domenica nannte ihm den Namen.
Dieser schien Barbara nichts zu sagen. "Ich glaube, ich werde ihn zum Abendessen einladen", erklärte sie dennoch. "Bestimmt hat er einen guten Grund dafür, uns zu helfen, und .,.. "
"Nein, Mum ... Warte mal", unterbrach Domenica sie. "Lass mich ihn erst überprüfen, bevor wir ihn hierher einladen. Außerdem würde ich mich gern erst selbst über die Situation in Blacktown informieren. Bitte, ja?"
"Na gut ... " Ihre Mutter wirkte unentschlossen.
Plötzlich klopfte Christabel auf den Tisch, und sie wandten sich ihr beide zu.
"Es muss derselbe sein", meinte sie stirnrunzelnd. "Du sagtest, sein Name wäre Andrew Keir und ihm würde Keir Conway Transport gehören?"
"Genau", bestätigte Domenica mit einem düsteren Unterton. "Kennst du ihn?"
"Nein, aber ich recherchiere gerade über ihn für Bobs neues Buch, das den Arbeitstitel Neureiche hat. Andrew Keir hat wirklich eine Menge Geld gemacht."
"Oh, ein Selfmademan", bemerkte Barbara enttäuscht und stand auf, um Kaffee zu kochen.
Domenica und Christabel wechselten einen Blick. Allerdings war Domenica erleichtert, weil nichts die Begeisterung ihrer Mutter mehr dämpfen konnte als die Tatsache, dass jemand neureich war. Trotzdem konnte sie der Versuchung nicht widerstehen, ihre Schwester nach Einzelheiten zu fragen.
Diese zuckte die Schultern. "Er ist auf einer Schaffarm im Westen geboren und aufgewachsen. Offenbar hat seine Mutter ihn und seinen Vater verlassen, der auf der Farm als Grenzreiter gearbeitet hat und sich kein anderes Leben vorstellen konnte. Andrew hingegen hat mit der Tradition gebrochen. Alles, was er angepackt hat, wurde ein Erfolg. So hat er..."
"Mit einem alten Lieferwagen angefangen und darauf ein großes Transportunternehmen aufgebaut", beendete Domenica den Satz für sie.
Christabel zog eine Augenbraue hoch.
"Das hat er mir erzählt." Domenica stützte das Kinn in die Hände. "Gibt es noch mehr?"
"Er hat seine Firma erweitert und bis nach Übersee expandiert", berichtete Christabel nachdenklich. "Deswegen würde ich sagen, dass Andrew Keir genau gewusst hat, wovon er redet, als er über die Immobilie in Blacktown gesprochen hat, und Mum mit dem Verkauf tatsächlich ein Vermögen machen könnte. Aber offenbar mochtest du ihn nicht, stimmt's?"
Domenica blickte in die intelligenten dunklen Augen ihrer Schwester. "Ich...
ich weiß nicht, warum, aber er hat mich ganz ... nervös gemacht."
Christabel überlegte einen Moment. "Andererseits wäre es für uns eine große Erleichterung, zu wissen, dass Mum glücklich und finanziell abgesichert ist und wieder in den Kreisen verkehren kann, zu denen sie sich zugehörig fühlt, oder?"
Domenica sah zur Küchentür und hörte, wie ihre Mutter sich in der Küche an der Kaffeemaschine zu schaffen machte. „Ja, das wäre es. Aber rede ihr bitte aus, dass sie ihn einlädt, bis ich ein paar Dinge herausgefunden habe."
"Okay", erwiderte ihre Schwester. "Wenn sie ihn wieder erwähnt, erzähle ich ihr, dass er der Sohn eines Grenzreiters ist, der nicht einmal die High School beendet hat."
Sie lächelten beide zerknirscht. Schließlich meinte Domenica langsam:
"Allerdings sieht er überhaupt nicht danach aus, und man merkt es ihm auch nicht an. Allerdings ... " Sie dachte an ihre Begegnung mit Andrew Keir.
„…scheint er sich ständig angegriffen zu fühlen. Tue ich oft vornehm?"
Christabel lachte. "Du bist wirklich Lichtjahre davon
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