Endlich ein Paar
entfernt, vornehm zu sein, aber manchmal tust du genauso vornehm wie Mum."
Es vergingen drei Wochen, in denen Domenica Andrew Keir einen Scheck über die Reparaturkosten schickte und sich über die Situation in Blacktown informierte. Den Scheck erhielt sie zerrissen, aber ohne einen Kommentar zurück.
Sie ärgerte sich sehr darüber, beschloss allerdings, die Sache nicht weiterzuverfolgen. Und seltsamerweise ärgerte es sie noch mehr, als sie herausfand, dass Andrew Keir die Lage in Blacktown ganz richtig eingeschätzt hatte. Von einem anderen Makler erfuhr sie, dass die Immobilie ihrer Mutter wesentlich mehr wert war, als sie bisher angenommen hatten.
Domenica versuchte sich einzureden, dass sie es ohnehin bald erfahren hätte, weil einige Angebote eingegangen wären. Allerdings bezweifelte sie, dass sie gewusst hätte, wie viel man dafür verlangen konnte.
Dann rief eines Nachmittags ihre Mutter an, um ihr zu erzählen, dass sie einige Freunde zu einer Cocktailparty an diesem Abend eingeladen hätte und sie bitte auch kommen sollte.
"Warum so kurzfristig?" fragte Domenica, die mit ihren Gedanken woanders war.
"Du kennst mich doch, Schatz. Ich bin so zerstreut! Ich war ganz sicher, dass ich dich schon eingeladen hatte, und wollte mich nur vergewissern, ob es stimmt."
"Wer kommt den alles?"
Ihre Mutter nannte einige Namen und fügte schließlich hinzu, sie sei gerade dabei, sich schick zu machen.
"Na gut, danke für die Einladung, Mum. Aber ich habe so viel zu tun, dass ich wahrscheinlich später komme. Bis dann!" Domenica legte auf und schüttelte den Kopf. Erst einige Stunden später dachte sie wieder an die Party. Daher musste sie im Eiltempo duschen und sich umziehen.
Verdammt! dachte sie, als sie in ihr Lieblingskleid, ein kleines Schwarzes, schlüpfte und sich verrenken musste, um den Reißverschluss zuzuziehen. Es war eng geschnitten, endete über dem Knie und hatte über dem Rücken gekreuzte Spaghettiträger. Sie kombinierte es mit einer schlichten Perlenkette, einem Erbstück von ihrer Großmutter väterlicherseits. Da sie keine Zeit mehr hatte, Strümpfe anzuziehen, und es ohnehin zu heiß dafür war, schlüpfte sie barfuss in schwarze Sandaletten mit wenige Zentimeter hohen Absätzen und trug anschließend nur etwas Lidschatten und Lippenstift auf.
Sie hasste es, sich beeilen zu müssen und zu spät zu kommen, auch wenn sie kein großer Fan der Cocktailpartys ihrer Mutter war. Daher war sie nicht allerbester Stimmung, als sie schließlich das Haus in Rose Bay betrat.
Und ihre Stimmung besserte sich auch nicht, als Domenica feststellen musste, dass sie in Bezug auf Andrew Keir Recht gehabt hatte. Er hob sich tatsächlich von der Masse ab, denn er war der Erste, der ihr unter den zahlreichen Gästen im Wohnzimmer auffiel.
2. KAPITEL
Domenica blieb stehen und sah sich um. Dabei begegnete sie dem Blick ihrer Schwester. Mit einem Nicken deutete sie auf Andrew Keir, doch Christabel zuckte nur die Schulter und gab ihr dadurch zu verstehen, dass sie von seinem Erscheinen auch nichts gewusst hatte.
Als sie in seine Richtung sah, stellte sie fest, dass er sich umgedreht hatte. Und dem spöttischen Ausdruck in seinen Augen zufolge hatte er ihren Austausch bemerkt.
Schließlich kam Barbara auf sie zu. Sie trug ein neues blaues Cocktailkleid aus Chiffon, das ihre zierliche Figur zur Geltung brachte, und hatte außerdem eine neue Frisur. Ihr perfektes Make-up und ihre frisch manikürten Nägel ließen darauf schließen, dass sie einige Stunden im Schönheitssalon verbracht haben musste.
Doch sie war offenbar glücklich und schaffte es wie immer, alle mit ihrer Lebensfreude anzustecken, denn es herrschte eine fröhliche Atmosphäre. Selbst Domenica spürte, wie ihr Ärger von ihr abfiel, auch als ihre Mutter sie zur Begrüßung küsste und ihr zuflüsterte, sie solle nicht böse sein, Andrew Keir sei ganz entzückend.
Dann nahm sie ihre Hand und führte sie zu Andrew. "Hier ist sie endlich, Mr.
Keir!" verkündete sie fröhlich. "Ich wusste ja, dass sie mich nicht im Stich lässt.
Bleib hier, Domenica. Ich hole euch Champagner."
Domenica atmete tief durch. "Hallo." Sie rang sich ein Lächeln ab. "Das ist ja eine Überraschung. Wie geht es Ihnen?"
"Das dachte ich mir. Mir geht es sehr gut, danke, Domenica.“
Andrew betrachtete sie skeptisch. "Gehe ich richtig in der Annahme, dass Sie Ihre Mutter vor mir gewarnt haben?"
"Ja, das tun Sie." Domenica nahm das Glas entgegen, das ihre Mutter ihr
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