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Endlich Endzeit - ein Baden-Württemberg-Krimi

Endlich Endzeit - ein Baden-Württemberg-Krimi

Titel: Endlich Endzeit - ein Baden-Württemberg-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Silberburg-Verlag GmbH
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vor ihr stand, mochte Mitte dreißig sein, wirkte aber jungenhaft und sah ihr entspannt und selbstbewusst in die Augen. Schlank, ausgebleichte Jeans, ein weit fallender Pulli, die Haare halblang und vom Wind zerzaust – Sam Schauffler konnte sich sehen lassen. Susanne lächelte zurück und drehte sich wieder zu der Bedienung um, die Beyers Namen inzwischen gefunden hatte.
    »Alles klar, Sie stehen auf der Liste. Ich hab hier notiert, dass Sie drunten in einem der Zelte schlafen werden – gilt das noch?«
    »Scheiße«, dachte Susanne, »das könnte kalt werden. Hätte diese blöde Beyer nicht ganz bequem ein Fremdenzimmer hier im Gasthof reservieren können?«
    »Wir haben noch zwei Zimmer frei, es sind nicht alle angemeldeten Gäste gekommen. Sie können also gerne auch hier im Haus schlafen – finanziell regelt das ja alles Herr Meier, ich meine … äh … Ihr Gastgeber Xumucane. Dann bräuchte ich nur noch kurz Ihren Ausweis, und Sie füllen mir die Anmeldung für die Übernachtungen aus.«
    »Nein, das ist nicht nötig«, beeilte sich Susanne zu versichern. »Ich schlafe im Zelt wie geplant. Das finde ich authentischer.«
    »Gut, ganz wie Sie wünschen. Schlafsäcke und Decken sind vorbereitet, das finden Sie dann alles unten im Zeltlager. Die anderen sind übrigens im Nebenzimmer, im Moment läuft eine Besprechung, aber gehen Sie bitte einfach rein. Das Frühstücksbüffet ist schon abgeräumt, aber wenn Sie mögen, richte ich Ihnen einen Teller und bringe ihn rüber.«
    Susanne nickte, die Bedienung deutete auf den Kofferrucksack über ihrer Schulter.
    »Ihre Tasche können Sie gerne so lange hierlassen. Wir lassen nachher alles an den See bringen, darum müssen Sie sich nicht kümmern. Sie können sich also ganz auf Ihre Versammlung konzentrieren.«
    »Sehr schön, danke.«
    Damit nickte sie der Bedienung freundlich zu und dann dem Mann, der ebenfalls an die Theke getreten war und ihr nachsah, als sie ins Nebenzimmer verschwand.
    »Und Sie wollen sich auch anmelden?«
    »Ich … äh …«
    Schauffler hatte eigentlich nur vorgehabt, im Schwobastüble einen Kaffee zu trinken und vielleicht zufällig mit irgendjemandem ins Gespräch zu kommen, der ihm etwas über das seltsame Treffen erzählen konnte, zu dem sich seine Zielfigur Roman Flaatz angemeldet hatte.
    »Wie heißen Sie denn?«
    »Sagen Sie einfach Sam zu mir«, grinste er die Bedienung an, doch die stieg gar nicht erst auf den halbgaren Flirtversuch ein, sondern suchte gleich wieder in ihrer Liste.
    »Sam haben wir hier keinen«, sagte sie schließlich. Schauffler zuckte mit den Schultern und lächelte einfach weiter. »Aber einen Samuel hab ich, Samuel Leichtweg. Sind Sie das?«
    »Okay«, sagte Schauffler leichthin und grinste, »den nehmen wir.«
    Die Bedienung sah ihn irritiert an. Sam nickte ihr beruhigend zu.
    »Ja, das bin ich: Samuel Leichweck.«
    »Oh, hab ich mir den Namen falsch notiert? Hier steht Leichtweg.«
    »Nein, nein, das stimmt schon, ich nuschle manchmal ein bisschen. Und den Namen trage ich jetzt schon so lange, da sprech ich ihn natürlich nicht mehr so deutlich aus wie Sie. Das machen Sie übrigens ganz bezaubernd, Frau …?«
    »Daniela«, sagte sie und lächelte etwas verlegen. »Hier sagen alle einfach nur Daniela.«
    »Gut, Daniela, dann mach ich das auch. Sehr gerne.«
    Sie räusperte sich und sah noch einmal ins Buch.
    »Sie sind auch fürs Zelt angemeldet. Wollen Sie aufs Haus umbuchen? Es ist ziemlich kalt dort draußen am See.«
    »Ach, das macht mir nichts. Ich bin viel draußen, da passt das mit dem Zelt schon.«
    »Gut«, sagte Daniela und war ein wenig enttäuscht. Der Neuankömmling gefiel ihr, und vielleicht hätte sich nach dem Ende der Abendschicht mal was mit ihm ergeben – aber wenn er die Abende und Nächte dort unten am See verbringen würde … »Dann mach ich mal schnell mein Häkchen. Und herzlich willkommen, Herr Leichtweg.«
    »Sam, bitte!«
    Seine Hand strich für einen Moment über ihre Finger, und Daniela war gleich wieder versöhnt; die kleine Enttäuschung von gerade eben war schon wieder verflogen.
    »Sieht ganz so aus, als sei Spitzers Alibi echt«, sagte Nerdhaas, der Computerexperte. Er hatte die Verbindungsdaten von Spitzers Handy überprüft, und die drei genannten Anrufe waren verzeichnet – das Handy hatte sich in der Funkzelle befunden, die zu Spitzers Wohnort passte. Auch der neugierige Nachbar bestätigte seine Angaben – Spitzer schied damit als Verdächtiger aller

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