Endlich erwachsen
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Wenn Sie und Ihre Eltern eine Rechtsschutzversicherung haben und der Versicherer auch für Mietrechtsangelegenheiten zahlt, können Sie sich auf Kosten des Versicherers Rat bei einem Rechtsanwalt holen. Klären Sie allerdings bei Ihrem Auszug von zuhause, ob Sie dann noch einen Anspruch auf Leistungen aus einer Rechtsschutzversicherung Ihrer Eltern haben.
Aber eine Besonderheit bleibt: Bevor eine WG einzieht, ist zu klären, wer eigentlich der im Vertrag festgelegte Mieter der Wohnung ist. Gibt es einen Hauptmieter , der allein gegenüber dem Vermieter verantwortlich ist? Oder werden alle WG-Bewohner als Mieter in den Vertrag aufgenommen?
Wenn Sie die Wahl haben, sollten Sie vermeiden, alleiniger Hauptmieter zu werden. Sie sind dann in der Pflicht, regelmäßig die Miete zu überweisen, doch was, wenn die zwei anderen WG-Bewohner ihren Mietanteil nicht an Sie zahlen? Dann sind Sie der Dumme, der für die Mitbewohner mitbezahlen muss.
Versuchen Sie stattdessen, einen gemeinsamen Mietvertrag abzuschließen, aus dem ausdrücklich hervorgeht, dass eine Wohngemeinschaft einzieht und dass ein Wechsel der Bewohner jederzeit möglich ist. Mehrere Gerichte haben bestätigt, dass es dem Vermieter, der von der Wohngemeinschaft weiß, zuzumuten ist, den zwischenzeitlichen Austausch von Mietern zuzulassen.
Der gemeinsame Mietvertrag wird dann in der Regel so aussehen, dass alle Mieter für die zu zahlende Miete haften. Wenn also einer von drei Bewohnern nicht zahlt, kann der Vermieter von den zwei übrigen den Anteil ihres Nachbarn einfordern.
Versuchen Sie den Vermieter mit diesem Argument der gemeinsamen Haftung zu überzeugen, wenn er eigentlich nur einen Hauptmieter will: Wenn nur ein Hauptmieter da ist, hat er auch nur einen Ansprechpartner, um sein Geld zu bekommen. Wenn drei Mieter haften, hat er auch drei Ansprechpartner, an die er sich im Ernstfall wenden kann.
Achtung: Wenn Sie in eine bestehende WG ziehen wollen, fragen Sie am besten beim „Vorstellungsgespräch“, wie die Sache mit dem Mietvertrag geregelt ist. Lassen Sie sich nicht in die alleinige Verantwortung hineinziehen.
Streit vermeiden in der WG
Nicht nur mit dem Vermieter muss es „stimmen“, auch innerhalb der WG gibt es einiges zu organisieren, damit das Zusammenleben funktioniert:
Finanzen. Bei Geld hört bekanntlich manchmal die Freundschaft auf. Sprechen Sie deshalb von Anfang an untereinander ab, wer was wann zahlen muss. Die Kosten für das Telefon lassen sich mithilfe eines Einzelverbindungsnachweises noch leicht auseinanderrechnen, doch bei Badreiniger und Toilettenpapier wird es schwieriger: Kauft jeder einzeln ein oder gibt es eine gemeinsame Kasse? Wenn Sie es vorher klären und anhand der Einkaufsbelege festhalten, wer wann das Geld ausgegeben hat, gibt es weniger Anlass für Streit. Auch wenn Sie über den Strom nur eine gemeinsame Abrechnung erhalten, stellen Sie vorher klar, ob zum Beispiel jeder Bewohner gleich viel zahlt oder ob anhand der Fläche der einzelnen Zimmer abgerechnet wird. Notieren Sie außerdem auch gemeinsam, wer wie viel Kautionsanteile bezahlt hat und wann er diese nach Auszug zurückerhält.
Terminpläne. Putz-, Einkaufs- und Kochplan sollten für klare Verhältnisse sorgen. Wenn es nicht klappt, sprechen Sie es möglichst zeitnah an. Das gilt auch für andere organisatorische Fragen wie zum Beispiel den morgendlichen Kampf ums Badezimmer. Kündigen Sie am Tag vorher an, wenn Sie einen wichtigen Termin haben, damit sich die übrigen Badnutzer darauf einstellen können und niemand vorher zu lange die Dusche blockiert.
Gemeinsames Leben. Einmal in der Woche gemeinsam kochen? Oder sogar jeden zweiten Tag? Oder gilt die Devise, dass jeder macht, was er will? Um falsche Erwartungen zu vermeiden, klären Sie, wie Sie sich das gemeinsame Wohnen vorstellen. Wenn Sie eine neue WG gründen, gehört dazu zum Beispiel auch die Frage, ob Sie ein Gemeinschaftszimmer einrichten wollen oder nicht.
Feiern. Sagen Sie sich gegenseitig Bescheid, wenn Besuch kommt und es lauter werden könnte. Dann kann jeder überlegen, ob er ausgeht, trotz Lärm in seinem Zimmer arbeitet oder mitfeiert.
Der Einzug
Nach der Unterschrift des Mietvertrags geht es los: Die Planung der eigenen vier Wände kann zwar stressig werden, aber häufig macht es auch Spaß, die passenden Möbel zu suchen, Farben zusammenzustellen und Wände zu streichen, am Ende das Mobiliar richtig aufzustellen und zu dekorieren.
Damit der Einzug möglichst
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