Endlich erwachsen
Heizkosten werden meist anhand der Wohnfläche unter den Hausbewohnern verteilt (sogenannte Grundkosten). Bei älteren Gebäuden, die gewisse weitere Voraussetzungen erfüllen müssen, werden die Heizkosten zu 30 Prozent nach den Grundkosten und zu 70 Prozent nach den Verbrauchskosten verteilt.
Wie die anderen Hausbewohner heizen, können Sie nicht beeinflussen. Aber zumindest Sie können schon mit kleinen Handgriffen dafür sorgen, dass sich die Ausgaben in Grenzen halten.
Freie Heizkörper. Es klingt banal, aber stellen Sie sicher, dass die Heizkörper frei sind und nicht durch Möbel verdeckt, sodass die Wärme freie Bahn hat.
Temperatur. Wenn Sie die Raumtemperatur nur um ein Grad herunterdrehen, sparen Sie etwa 6 Prozent der Kosten ein. Temperaturen zwischen 18 Grad im Schlafzimmer und 21 Grad im Wohnzimmer reichen innerhalb einer Wohnung meistens aus. Nachts oder wenn Sie und Ihre Mitbewohner nicht da sind, reichen sogar noch niedrigere Temperaturen.
Achtung: Selbst wenn niemand da ist, sollte die Wohnung nicht ganz unbeheizt sein. Normalerweise ist eine zentrale Heizungsanlage so geregelt, dass es so etwas wie „Frostschutz“ gibt. Damit es also nie kälter als 7 Grad im Raum wird, stellen Sie den Temperaturregler am Heizkörper auf das Schneestern-Zeichen.
Thermostatventile. Wenn Sie Thermostatventile in der Wohnung haben, sollten Sie diese auf die gewünschte Raumtemperatur einstellen – zum Aufheizen des Zimmers ist es nicht notwendig, die Temperatur extra hoch einzustellen, denn der Thermostat öffnet die Leitung automatisch so lange, bis die gewünschte Raumtemperatur erreicht ist. Wenn die Heizkörper nicht warm sind, sprechen Sie mit Ihrem Vermieter. Häufig bringt es schon einiges, wenn die Heizkörper entlüftet werden.
Richtig lüften. Zum Energiesparen in der kalten Jahreszeit gehört auch das richtige Lüften: Die abgestandene feuchte Luft sollten Sie unbedingt regelmäßig gegen frische Luft austauschen, um Schimmel zu vermeiden: Öffnen Sie dazu Fenster und Balkontür für fünf bis zehn Minuten weit (stellen Sie das Fenster in diesen Zeiten nie auf Kippe!). Wenn Sie vor dem Öffnen der Fenster die Heizung abdrehen und erst nach dem Lüften wieder öffnen, vermeiden Sie Wärmeverluste, weil die Wohnung in der Zwischenzeit nicht unnötig aufgeheizt wird. (Zur Bestimmung der Luftfeuchtigkeit Seite 100 .)
Miete mindern?
Zieht es in Ihrer Bleibe durch alle Fensterritzen, können Sie Ihren Vermieter auffordern, etwas gegen diesen Mangel zu unternehmen. Wenn der Vermieter Ihnen zum Beispiel schon beim Einzug zugesagt hat, sich um die undichten Fenster zu kümmern, und er macht doch nichts, dürfen Sie die Miete mindern. Sprechen Sie am besten vorher mit einem Mietrechtsexperten, wie Sie vorgehen und was Sie vom Vermieter verlangen können. Weniger Miete zahlen dürfen Sie auch bei anderen Mängeln, zum Beispiel wenn Toilette und Dusche plötzlich nicht mehr funktionieren oder bei dauernder Lärmbelästigung durch die Nachbarn.
Strom im Haus
Eine Kilowattstunde Strom kostet je nach Anbieter und Stromtarif häufig um die 24 Cent. Wenn Sie zum Beispiel in einem Jahr 1 400 Kilowattstunden Strom verbrauchen, kommen Sie insgesamt auf rund 300 Euro. Je nach Tarif kann es aber sein, dass Sie deutlich mehr zahlen oder den Strom auch für weniger bekommen können.
i Strompreis
Der Strompreis setzt sich aus mehreren Posten zusammen: neben dem Gewinn des Stromkonzerns zum Beispiel aus Steuern und Abgaben, Kosten für die Stromerzeugung und den Bezug des Stroms sowie für das Stromnetz, für das Messen und den Beitragseinzug.
Obwohl jeder Verbraucher seit 1998 die freie Wahl hat, woher er seinen Strom bezieht, gehen immer noch rund 80 Prozent den bequemen Weg und bleiben bei Ihrem örtlichen Stromanbieter. Etwa die Hälfte aller Haushalte befindet sich noch im teureren Angebot der Grundversorgung ihres Anbieters. Belassen Sie es dabei nicht. Rufen Sie zumindest bei Ihrem örtlichen Anbieter an und fragen Sie nach einem günstigeren Tarif. Wenn Sie den Tarif ändern, kann es allerdings sein, dass Sie länger an den Anbieter gebunden sind. Schauen Sie sich aber auch nach anderen Stromanbietern um. (Mehr zum Stromsparen Seite 119 .)
Ähnlich ist die Situation beim Gas: Auch hier haben Sie das Recht, den Anbieter oder Tarif zu wechseln. Wenn Sie sich die Mühe machen, sich nach neuen Angeboten umzusehen, ist meist eine Ersparnis drin.
Den passenden Anbieter finden
Wenn Sie sich zum Wechsel
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