Endlich ist Mommy wieder glücklich!
nach.
Kieran zuckte zusammen. „Candy wie in ‚Candice Conrad‘?“
„Genau die.“
Was er auch an der Stimme erkannte, als Candy sagte: „Wartet schon mal im Wagen, ich spreche noch kurz mit Erica.“
Verdammt, das hatte ihm gerade noch gefehlt. Seit Monaten tat er nun alles, um Candice aus dem Weg zu gehen. Jetzt hätte er sich am liebsten durch die Hintertür hinausgeschlichen, doch dann hätte er Erica erklären müssen, warum er Candy lieber nicht begegnen wollte.
Und es war sowieso zu spät: In einer Wolke von teurem Parfüm, einer viel zu engen Jeans und einem viel zu tief ausgeschnittenen Pullover rauschte Candice herein.
„Hallo, Erica. Stormy meinte, Sie wollen mit mir …“ Sie unterbrach sich, als ihr Blick auf Kieran fiel. „Na, so eine Überraschung“, fuhr sie fort. „Dich hätte ich hier nicht erwartet, Kieran.“
„Er ist mein Personal Trainer“, erklärte Erica, bevor Kieran irgendeine Antwort einfiel.
Geziert hob Candice die perfekt manikürte Hand zum Ausschnitt. „Verstehe. Ich hätte nicht gedacht, dass Sie sich Kierans Stundensatz leisten können.“
„Wir tauschen“, warf Kieran ein. „Ich trainiere sie, sie gibt mir dafür Massagen.“
Schwer zu sagen, welche der beiden Frauen schockierter aussah.
Schließlich räusperte sich Erica. „Wann seid ihr in etwa wieder zurück?“, fragte sie Candy.
„Ich bringe Stormy nach dem Abendessen wieder her, so gegen sieben.“
„Da sind wir im Fitnessstudio“, erklärte Kieran, bevor Erica es sich anders überlegen konnte. „Du kannst Stormy dort absetzen.“
Candice strahlte. „Kein Problem. Dann kann ich gleich trainieren. Vielleicht gibst du mir ein paar Tipps an dem neuen Ellipsentrainer?“
Weniger Make-up, das war der einzige Tipp, der ihm spontan einfiel, vor allem im direkten Vergleich zu Erica, die nur einen Hauch Wimperntusche trug und trotzdem verdammt gut aussah.
„Ich habe zu tun, aber Joe oder Evie helfen dir gern“, sagte er.
Sie zeigte ihre Enttäuschung offen. „Na ja, dann muss ich mich mit denen zufriedengeben, zumindest heute. Aber ein andermal werde ich dich schon noch festnageln.“
„Viel Spaß beim Einkaufen“, sagte er. Sicherlich hatte sie viel Freude dran, das Geld ihres Mannes auszugeben.
„Wir machen uns einen wundervollen Tag, wie immer“, erklärte sie. „Und keine Sorge, Erica, ich achte darauf, dass die Mädchen bei mir bleiben.“
„Danke. Sie haben immer Angst, sie könnten im Gedränge verloren gehen.“
„Ja, ich weiß. Das erzählen sie mir jedes Mal, wenn ich mit ihnen einkaufen gehe.“ Damit drehte sie sich auf ihren Leoparden-Pumps um und schwebte hinaus.
„Bleiben Sie, wo Sie sind“, befahl Erica Kieran, als sie Candice folgte, um sich von ihrer Tochter zu verabschieden. „Wir müssen ein paar Dinge besprechen.“
Ein paar Minuten später kam sie wieder herein und wirkte sehr entschlossen. Es würde offenbar eine längere Ansprache werden, also setzte er sich aufs Sofa.
Erica blieb stehen, verschränkte die Arme vor der Brust und bedachte ihn mit einem kühlen Blick. „Verstehen Sie mich nicht falsch, ich schätze Ihre Großzügigkeit, und Sie hatten wahrscheinlich auch immer genug Geld, um damit herumzuwerfen. Trotzdem kann ich meiner Tochter alles bieten, was sie braucht, auch wenn es Ihnen nicht so vorkommen mag. Und ich wäre Ihnen sehr dankbar, wenn Sie meine Autorität bei ihr nicht untergraben würden.“
„Tut mir leid, wenn ich meine Grenzen überschritten habe“, erwiderte er artig. „Aber in einem haben Sie unrecht: Ich hatte nicht immer genug Geld. Ich bin ein paar Blocks von hier entfernt aufgewachsen, mein Vater war bei der Post und meine Mutter Hausfrau. Sie haben hart gearbeitet, um uns Kinder großzuziehen und uns eine gute Ausbildung zu ermöglichen. Jeden Cent habe ich mir selbst verdient.“
Sie wirkte etwas zerknirscht. „Ich dachte nur …“
„Dass ich mit dem Silberlöffel im Mund geboren wurde?“ Nun selbst etwas verstimmt stand er auf. „Ganz falsch. Ich habe die Kleider meiner Brüder getragen, bis ich alt genug war, mir was dazuzuverdienen und mir Sachen zu kaufen. Und ich habe auch früh gelernt, wie es ist, mit Leuten wie Candice Conrad zu tun zu haben, Leuten, die ihrer elfjährigen Tochter ihre Kreditkarte geben. Wenn ich Stormy das Geld nicht gegeben hätte, hätte Candice ihr die Schuhe gekauft, und das nur, um Sie in den Augen Ihrer Tochter herabzusetzen.“
Erica hob die Hände. „Okay, okay, ich verstehe,
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