Endlich ist Mommy wieder glücklich!
sagte aber auf dem Rest der Fahrt nicht mehr viel. Nur einmal deutete er auf eine Baustelle links der Hauptstraße. „Das wird das dritte Studio. Wir eröffnen nächsten Sommer.“
Bis jetzt war nur das Gerüst eines sehr großen Gebäudes zu sehen. „Na, wenn ich da duschen soll, musst du aber das Handtuch halten. Wände gibt es ja noch keine.“
„Da sollst du ja auch nicht duschen. Keine Sorge, dort, wo wir hinfahren, findest du alles, was du brauchst.“
Jetzt war sie wirklich gespannt. Hatte er ein Hotel gebucht? Doch an dem Viertel, in dem die Hotels und Geschäfte an der Seepromenade lagen, waren sie auch schon vorbeigefahren. Mittlerweile befanden sie sich in einer ruhigen und ziemlich teuren Wohngegend.
Nach ein paar weiteren Meilen bog Kieran in eine schmale Straße ab, die zu einem Fahrweg führte, an dem vereinzelt Häuser mit Strandgrundstück standen. An einem der abgelegensten hielt er an.
Bewundernd betrachtete Erica das dreistöckige Haus, das zum Schutz vor Hochwasser auf Pfählen gebaut war. Es erinnerte an die Südstaatenvillen, die sie in Zeitschriften gesehen hatte, war jedoch mit einigen modernen Akzenten versehen. Und es schien zum Wasser hin hauptsächlich aus Fensterfronten zu bestehen.
„Hast du dich verfahren und willst hier nach dem Weg fragen?“, erkundigte sie sich, als er den Motor abstellte.
Er setzte die Sonnenbrille ab und legte sie aufs Armaturenbrett. „Nein, wir sind da.“
„Und wo genau ist das?“
„Mein Zufluchtsort.“
„Du hast das Haus fürs Wochenende gemietet?“
„Nein, es gehört mir.“ Damit stieg er aus.
Bis jetzt war Erica nicht wirklich klar gewesen, über wie viel Geld Kieran verfügte. Sicher, der Sportwagen, die erfolgreichen Fitnessstudios und sein Penthouse in der Stadt deuteten auf gute Verhältnisse. Doch ein Haus in dieser Gegend, direkt am Strand, in dieser Größe, musste ein Vermögen kosten. Millionen.
Kieran war Millionär? Unglaublich. Sie konnte sich nicht mal vorstellen, wie es wäre, zwei Häuser zu besitzen, statt nur eins. Und schon gar nicht ein Traumhaus wie dieses auf dem paradiesischen, riesigen Grundstück mit Palmen, blühenden Büschen und Wasserspielen.
Sie zuckte zusammen, als Kieran von außen ihre Tür öffnete. Ihre Sporttasche hatte er schon in der Hand, und sie griff nach dem Kleidersack auf dem Rücksitz. Schweigend stiegen sie die Treppen zum Eingang hinauf.
Als Kieran die Doppeltür aufschloss, standen sie in einem riesigen Raum, und Erica konnte nur noch staunen. Die Inneneinrichtung war in den Farben des Meeres gehalten, helle Blau- und Grüntöne dominierten. Eine Treppe mit Chromgeländer führte zur nächsten Ebene, Bambusböden gaben dem Ganzen einen tropischen Charakter, elegant geschwungene Sitzmöbel luden zum Verweilen ein.
Und das Ganze wurde gekrönt von dem traumhaften Meerblick durch die durchgehende Fensterfront. Davor lag eine Terrasse, von der aus ein Bohlenweg zum Strand führte.
„Mein Schwager, Whit, hat das Haus entworfen“, erklärte Kieran. „Ich bin ganz zufrieden damit.“
Ganz zufrieden? Es war ein wahr gewordener Traum.
„Ich finde es wunderschön. Aber du bist wohl nicht oft hier? Es sieht so unbewohnt aus.“
Er stellte ihre Tasche neben einem der Sofas ab. „Ja, bis jetzt komme ich leider viel zu selten her. Aber ich will es zu meinem Hauptwohnsitz machen, wenn das neue Studio fertig ist.“
Damit würde er über eine Stunde von ihr entfernt wohnen. Das war keine Entfernung mehr, die man mal eben so überwand. „Und was ist mit deiner Wohnung über dem Studio in der Stadt?“
„Die wollte ich an den neuen Studiomanager vermieten, sobald ich einen eingestellt habe. Aber wenn du Interesse hättest, können wir gern darüber reden.“
Aber sie wollte keine neue Wohnung, sie wollte ihn.
„Danke, das ist lieb, aber Stormy braucht einen Garten zum Spielen.“ Sie legte den Kleidersack über die Sofalehne und ging zur Fensterfront. „Aber das hier fände sie auch toll.“ Verflixt, das klang, als ob sie sich selbst einladen wollte.
„Wir sollten sie hierher mitnehmen, wenn es wärmer wird“, sagte Kieran.
Vielleicht war so ein Besuch ja doch gar nicht so weit hergeholt. „Dann könnte sie am Strand Softball üben“, erwiderte Erica verträumt.
„Genau. Apropos Strand – bist du bereit?“
Oh ja, das war sie. Allerdings nicht sosehr fürs Training wie für ganz andere Dinge. Aber sie durfte sich von dieser traumhaften Kulisse nicht dazu verführen
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