Endlich ist Mommy wieder glücklich!
sondern sehr offensichtliche. Der schwarze, knielange Rock wirkte noch ziemlich unschuldig, doch das türkis-schwarze Neckholder-Top war eine klare Aufforderung. Es hatte einen tiefen Ausschnitt, und sie würde keinen BH tragen.
Vielleicht stand ihr also heute Abend eine folgenreiche Entscheidung bevor. Entweder würde sie mit Kieran schlafen – ohne dass daraus notwendigerweise eine feste Beziehung wurde – oder sie würde niemals wissen, was sie verpasste.
Nach allem, was sie erlebt hatte, wusste sie: Das Leben war unberechenbar und relativ kurz. Wenn sie eine Nacht mit einem Mann verbringen konnte, der nicht nur aussah wie ein Men’s Health – Model, sondern auch großzügig, rücksichtsvoll und sicherlich ein fantastischer Liebhaber war – warum sollte sie dann nicht zugreifen? Und genau das würde sie tun – wenn Kieran ihr ein klares Zeichen gab.
Nachdem sie diese Entscheidung getroffen hatte, löste Erica die zarte Kette, an der ihr Ehering hing und die sie seit der Beerdigung nicht abgenommen hatte, und legte sie in ihre Kulturtasche. Es war ein weiterer riesengroßer Schritt auf dem Weg zurück ins Leben. Auf dem Weg zurück zu ihr selbst.
Vielleicht würde sie sich heute einem anderen Mann hingeben. Jedenfalls, wenn dieser Mann bereit war, seine eigenen Regeln zu brechen.
Als Erica das Wohnzimmer betrat, wusste Kieran, seine Selbstbeherrschung musste heute Überstunden machen. Erica trug das Haar offen, was schon schlimm genug war, doch das verführerische Oberteil gab ihm den Rest.
„Es kann losgehen“, erklärte Erica.
Der Meinung war er auch – aber wenn es nach ihm ginge, würden sie das Abendessen ausfallen lassen und direkt zum Nachtisch übergehen.
Was natürlich nicht infrage kam. Er musste Geduld üben und ihre Wünsche respektieren. Wenn sie später nach Hause gebracht werden wollte, würde er sich daran halten. So schwer es auch fiel.
„Du siehst umwerfend aus“, sagte er schließlich.
„Danke. Du aber auch. Ich habe dich noch nie in einem Hemd gesehen.“
Und er sie noch nie ohne BH.
„Was duftet hier so gut?“, fragte sie.
„Das Abendessen.“
„Oh, wir essen hier?“
Ursprünglich war ihm das wie eine gute Idee erschienen, aber vielleicht hatte er sich getäuscht … „Freitags ist es in den Restaurants immer so voll, daher habe ich uns hier was kochen lassen.“
„Du hast kochen lassen ?“
„Na ja, meine Schwägerin Corri war so nett, etwas für uns vorzubereiten. Und da du ja fast anderthalb Stunden gebraucht hast, um dich fertig zu machen, hatte ich inzwischen genügend Zeit, selbst zu duschen und das Essen warm zu machen.“
„Tut mir leid, ich musste mir …“
„… die Haare waschen.“ Und die Wartezeit hatte sich wirklich gelohnt. Er konnte es gar nicht abwarten, das Gesicht in diesem seidigen Wasserfall zu vergraben.
„Wir können auf der Terrasse essen, es ist noch ziemlich warm draußen“, schlug er vor.
„Gern“, antwortete sie.
Er deutete auf den edel gedeckten Tisch. „Dann setz dich schon mal, ich serviere.“
Während des Essens fiel es Kieran schwer, sich auf die köstlichen Scampi zu konzentrieren, die Corri für sie zubereitet hatte. Immer wieder ertappte er sich dabei, wie er auf Ericas Mund starrte. Noch nie hatte er eine Frau so begehrt. Noch nie war es ihm so wichtig gewesen, eine Frau zu beeindrucken.
Als er schließlich die schokoladenüberzogenen Erdbeeren und eine Flasche Champagner brachte, schüttelte sie den Kopf.
„Schokolade sollte ich aber im Moment keine essen.“
„Ein oder zwei kannst du ruhig nehmen.“
„Na gut.“ Sie biss so genüsslich in die Frucht, dass auch ihm das Wasser im Mund zusammenlief – allerdings aus einem anderen Grund. Als sie anstießen, fiel ihm die leichte Gänsehaut an ihren Armen auf. Der Wind hatte aufgefrischt, vielleicht war es besser, wieder hineinzugehen.
Wo er sie wärmen konnte.
Drinnen setzten sie sich, an den Couchtisch gelehnt, nebeneinander auf den Boden, weil Erica gern weiter die Aussicht genießen wollte. Auch Kieran war von dem Anblick sehr angetan – denn ihr Rock war etwas nach oben gerutscht und gab den Blick auf ihre Schenkel frei. Sie trug keine Strümpfe, und er hätte gern die Hände über ihre zarte Haut wandern lassen.
Stattdessen hob er sein Glas und sagte: „Happy Birthday.“
Sie stieß mit ihm an. „Bis jetzt war es ein sehr glücklicher Geburtstag, danke.“
Doch sie wirkte ein wenig traurig, also fragte er: „Woran denkst
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