Endlich Nichtraucher!
Techniken entwickelt, um zwischen Nahrung und Gift zu unterscheiden, sowie zuverlässige Methoden, Letzteres wieder von sich zu geben.
Alle Menschen finden den Geruch und den Geschmack von Tabak abstoßend, bis sie selbst nikotinsüchtig sind. Wenn Sie Tabakgeruch ins Gesicht eines Tieres oder eines Kindes blasen, wird es husten und spucken.
Beim Rauchen unserer ersten Zigarette löst das Inhalieren einen Hustenanfall aus. Wenn wir beim ersten Mal zu viel rauchen, wird uns schwindlig oder tatsächlich körperlich übel. Unser Körper sagt uns damit: »Du gibst mir Gift. Lass das bleiben.« Dies ist das Stadium, in dem sich oft entscheidet, ob wir Raucher werden oder nicht. Es ist ein Irrtum, dass überwiegend körperlich und psychisch schwache Menschen anfangen zu rauchen. Wer seine erste Zigarette widerwärtig findet, hat großes Glück; seine Lunge wird nicht damit fertig, und er ist fürs Leben geheilt. Oder er ist innerlich nicht auf den mühsamen Lernprozess vorbereitet, das Inhalieren zu probieren, ohne dabei zu husten.
Für mich ist das Tragischste am Ganzen, wie hart wir an unserer Sucht arbeiten müssen, und deshalb ist es so schwierig, Jugendliche davon abzuhalten. Weil sie das Rauchen immer noch lernen müssen, weil sie Zigaretten widerlich finden, glauben sie, sie könnten jederzeit aufhören. Warum lernen sie nicht von uns? Doch warum haben wir nicht von unseren Eltern gelernt?
Viele Raucher glauben, dass sie den Geschmack und Geruch von Tabak tatsächlich mögen. Das ist eine Illusion. Wenn wir lernen zu rauchen, bringen wir unserem Körper bei, unempfindlich gegen den Gestank und den schlechten Geschmack zu werden, damit wir unseren »Schuss« bekommen, wie Fixer, die sich einbilden, das Spritzen mache ihnen Spaß. Die Entzugserscheinungen sind bei Heroin äußerst heftig, und was wirklich Spaß macht, ist das Ritual der Beendigung dieser Symptome.
Der Raucher lernt, seine Sinne gegenüber dem schlechten Geschmack und Geruch zu verschließen, um seinen Schuss zu bekommen. Fragen Sie einen Raucher, der sich einbildet, er rauche lediglich, weil ihm der Tabak schmeckt: »Wenn Sie Ihre übliche Sorte Zigaretten nicht bekommen und nur eine Marke kaufen können, die Sie nicht mögen, lassen Sie dann das Rauchen bleiben?« Keine Chance. Zwar schmecken sie anfangs schrecklich, aber mit etwas Hartnäckigkeit lernt er die Zigarette zu lieben. Ein Raucher wird sogar versuchen, bei Erkältungen, Grippe, Halsschmerzen, Bronchitis und Emphysemen weiterzurauchen.
Mit Genuss hat das nichts zu tun. Hätte er das, dann würde niemand mehr als eine Zigarette rauchen. Es gibt sogar Tausende von Exrauchern, die inzwischen süchtig auf diesen ekelhaften, von den Ärzten verschriebenen Nikotin-Kaugummi sind, obwohl viele von ihnen trotzdem weiterrauchen.
Bei meinen Kursen finden einige Raucher die Erkenntnis,
dass sie Drogenabhängige sind, sehr beunruhigend, weil sie glauben, dass es ihnen deshalb noch schwerer fallen wird, aufzuhören. Doch aus zwei wichtigen Gründen ist diese Erkenntnis gut:
Der Grund, warum die meisten von uns weiterrauchen, obwohl wir wissen, dass die Nachteile die Vorteile überwiegen, liegt darin, dass wir glauben, Zigaretten besäßen etwas, was wir tatsächlich genießen oder was uns irgendwie hilft. Wir haben das Gefühl, wenn wir aufhören zu rauchen, wird eine Leere entstehen, bestimmte Situationen in unserem Leben werden nie wieder so wie früher sein. Das ist eine Täuschung. Tatsache ist, dass die Zigarette uns gar nichts gibt; sie nimmt uns nur etwas weg und ersetzt es dann teilweise wieder, was uns unsere Täuschung vorspiegelt. Ich werde das in einem späteren Kapitel ausführlicher erklären.
Obwohl Nikotin wegen der Schnelligkeit, mit der es süchtig macht, die mächtigste Droge der Welt ist, ist die Abhängigkeit davon nie sehr stark. Weil es so schnell wirkt, dauert es nur kurze Zeit, bis der Körper neunundneunzig Prozent ausgeschieden hat, und die eigentlichen Entzugssymptome sind so geringfügig, dass die meisten Raucher zeitlebens nie bemerkt haben, daran gelitten zu haben.
Die Frage ist sehr berechtigt, warum es dann viele Raucher so schwierig finden, mit dem Rauchen aufzuhören, dabei monatelange Qualen ertragen müssen und den Rest ihres Lebens immer noch dann und wann nach einer Zigarette gieren? Die Antwort liefert gleichzeitig den zweiten Grund, warum wir rauchen – wegen der Gehirnwäsche. Die chemische Abhängigkeit ist einfach zu bekämpfen.
Die meisten Raucher
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