Endlich Nichtraucher!
überstehen die ganze Nacht ohne
Zigarette. Die Entzugserscheinungen wecken sie nicht einmal auf. Viele Raucher verlassen tatsächlich erst ihr Schlafzimmer, bevor sie ihre erste Zigarette anzünden; viele essen erst noch ihr Frühstück; viele warten, bis sie am Arbeitsplatz sind. Sie können einen zehnstündigen Entzug überstehen, und es macht ihnen nichts aus, aber wenn sie tagsüber zehn Stunden lang auf Zigaretten verzichten müssten, würden sie die Wände hochgehen.
Viele Raucher, die sich ein neues Auto kaufen, rauchen nicht darin. Viele gehen ins Theater, in den Supermarkt, in Kirchen usw., und es stört sie nicht weiter, dass sie dort nicht rauchen können. Sogar in der U-Bahn gab es noch keine Aufstände deswegen. Raucher freuen sich fast, wenn irgend jemand oder irgend etwas sie dazu zwingt, das Rauchen einzustellen.
Heute verzichten viele Raucher ohne größeres Unbehagen in der Wohnung von Nichtrauchern oder auch nur in deren Gesellschaft aufs Rauchen. Bei den meisten Rauchern kommt es regelmäßig vor, dass sie länger nicht rauchen, ohne sich dabei besonders plagen zu müssen. Sogar ich habe mich immer den ganzen Abend lang glücklich ohne Zigarette entspannt. In meinen späteren Jahren als Raucher freute ich mich sogar schon immer auf die Abende, wenn ich aufhören konnte, mir selbst die Luft zum Atem abzuschneiden (was für eine lächerliche Gewohnheit).
Mit der chemischen Abhängigkeit wird man leicht fertig, auch wenn man immer noch süchtig ist, und es gibt Tausende von Gelegenheitsrauchern, die lange Zeiträume auf Zigaretten verzichten können. Sie sind dabei genauso abhängig wie Kettenraucher. Es gibt sogar starke Raucher, die ihrer Gewohnheit entrinnen konnten, aber noch dann und wann zur Zigarette greifen, und schon das genügt, um die Sucht aufrechtzuerhalten.
Wie gesagt ist die tatsächliche Nikotinsucht nicht das Hauptproblem. Sie wirkt nur wie ein Katalysator, der unser Denken verwirrt, damit wir das wirkliche Problem nicht erkennen: die Gehirnwäsche.
Vielleicht ist es ein Trost für lebenslange, starke Raucher, wenn sie erfahren, dass es für sie genauso einfach ist, mit dem Rauchen aufzuhören, wie für den Gelegenheitsraucher. In bestimmter Hinsicht ist es sogar einfacher. Je länger Sie rauchen, desto tiefer sinken Sie nach unten, und desto mehr haben Sie davon, wenn Sie aufhören.
Ein weiterer Trost mag sein, dass die Gerüchte, die gelegentlich kursieren (z. B. »Es dauert sieben Jahre, bis der letzte Dreck den Körper verlässt«, oder »Jede Zigarette, die man raucht, stiehlt einem fünf Minuten von seinem Leben«) nicht stimmen.
Glauben Sie nicht, dass die katastrophalen Wirkungen des Rauchens übertrieben dargestellt werden. Wenn überhaupt, dann wird leider noch untertrieben, aber die »Fünfminutenregel« ist offensichtlich eine grobe Schätzung und trifft nur zu, wenn Sie sich eine der tödlichen Erkrankungen zuziehen oder Ihre Arterien bis zum Herzstillstand verstopfen.
In der Tat verlässt der »Dreck« Ihren Körper niemals vollständig. Wenn Raucher in der Nähe sind, liegt es in der Luft, und sogar Nichtraucher nehmen einen kleinen Prozentsatz davon auf. Doch sind unsere Körper unglaubliche Maschinen und besitzen ungeheure Selbstheilungskräfte, vorausgesetzt, Sie haben noch nicht eine der unheilbaren Erkrankungen. Wenn Sie jetzt aufhören, wird sich Ihr Körper innerhalb weniger Wochen erholen, fast so gut, als hätten Sie nie geraucht.
Zum Aufhören ist es nie zu spät. Ich habe viele Raucher in den Fünfzigern und Sechzigern behandelt, sogar einige in den Siebzigern und Achtzigern. Vor kurzem kam eine 91-Jährige mit ihrem 65-jährigen Sohn zu mir in den Kurs. Als ich
sie fragte, warum sie beschlossen hätte, das Rauchen aufzuhören, antwortete sie: »Um ihm mit gutem Beispiel voranzugehen.«
Je übler Ihnen das Rauchen mitspielt, um so größer die Erleichterung danach. Als ich schließlich zu rauchen aufhörte und die Zahl meiner Zigaretten mit einem Schlag von 100 auf Null reduzierte, litt ich nicht ein einziges Mal an schlimmen Entzugserscheinungen. Es machte Spaß, sogar in der Entwöhnungszeit.
Doch wir müssen die Gehirnwäsche loswerden!
7 | Gehirnwӓsche und das Unterbewusste
Wie oder warum fangen wir überhaupt an zu rauchen? Um das im ganzen Ausmaß begreifen zu können, müssen wir die machtvolle Wirkung des Unterbewussten oder, wie ich es nenne, unseres »schlafenden Partners« untersuchen.
Wir alle halten uns gern für intelligente,
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