Endlich Nichtraucher!
Exraucher hat wieder Nikotin in seinen Körper eingeschleust, und sobald er die Zigarette ausdrückt und der Nikotinspiegel sinkt, flüstert wieder eine leise Stimme in seinem Hinterkopf: »Du willst noch eine.« Er hatte es wirklich geschafft, doch jetzt hat er sich erneut abhängig gemacht.
Meist zündet sich der Raucher nicht sofort eine weitere Zigarette an. Er denkt: »Ich will nicht wieder süchtig werden.« Er lässt einen Sicherheitszeitraum verstreichen. Vielleicht Stunden, Tage oder sogar Wochen. Dann kann der Exraucher sagen: »Nun, ich bin nicht wieder abhängig geworden, daher kann ich ruhig eine zweite rauchen.« Er tappt in dieselbe Falle wie beim ersten Mal und balanciert bereits auf einem schlüpfrigen Seil.
Raucher, die das Rauchen mittels Einsatz von Willenskraft aufhören, finden es meist langwierig und schwierig, weil das Hauptproblem in der Gehirnwäsche besteht; lange nachdem die körperliche Abhängigkeit verschwunden ist, trauert der Raucher immer noch den Zigaretten nach. Hält er lange genug durch, beginnt es ihm zu dämmern, dass er tatsächlich nicht nachgeben wird. Er hört auf zu jammern und akzeptiert, dass das Leben ohne Zigaretten weitergeht und genussvoll ist.
Viele Raucher haben mit dieser Methode Erfolg, doch sie ist schwierig und mühsam und führt häufiger zu Fehlschlägen als zu Erfolgen. Sogar die, die es schaffen, bleiben lebenslang verwundbar. Immer noch wirkt die Gehirnwäsche in gewissem Maße nach, und sie glauben, dass eine Zigarette einem in guten wie in schlechten Zeiten eine Energiespritze verpassen kann. (Auch die meisten Nichtraucher leiden an dieser Illusion. Auch sie sind Opfer der Gehirnwäsche, können aber
nicht lernen, das Rauchen »zu genießen«, oder wollen sich nicht die Nachteile einhandeln, nein, danke!) Das erklärt, warum viele Raucher, die sehr lange nicht geraucht haben, wieder anfangen.
Viele Exraucher rauchen gelegentlich eine Zigarre oder Zigaretten als »besonderes Zuckerl«, oder um sich selbst davon zu überzeugen, wie scheußlich sie schmecken. So weit, so gut, doch sobald sie die Zigarette ausdrücken, sinkt der Nikotinspiegel, und eine leise Stimme im Hinterkopf suggeriert: »Du willst noch eine!« Zünden sie sich dann eine zweite an, schmeckt sie immer noch scheußlich, und die Exraucher beglückwünschen sich: »Wunderbar! Solange ich das Kraut nicht genieße, werde ich nicht davon abhängig. Nach Weihnachten /nach dem Urlaub/nach diesem Stress werde ich wieder aufhören.«
Zu spät. Sie sind bereits wieder süchtig. Die Falle, in die sie beim ersten Mal gefallen sind, ist zum zweiten Mal zugeschnappt.
Wie ich immer sagte, hat Genuss damit nichts zu tun. Das hatte er nie! Würden wir rauchen, weil wir den Genuss suchen, würde niemand mehr als jene erste Zigarette rauchen. Wir nehmen nur an, wir genießen die Zigaretten, weil wir nicht glauben können, dass wir so dumm sein können, zu rauchen, wenn nicht einmal ein Genuss dabei herausspringt. Deshalb läuft das Rauchen so oft unbewusst ab. Würden Sie bei jeder Zigarette, die Sie rauchen, den Dreck wahrnehmen, den Sie in Ihre Lungen pumpen, dann müssten Sie sich sagen: »Dieser Spaß wird mich im Leben neunzigtausend Mark kosten, und diese Zigarette könnte genau die sein, die in meinen Lungen Krebs auslöst«, dann würde sogar die Illusion eines Genusses verfliegen. Wenn wir versuchen, die negativen Folgen aus unseren Gedanken gezielt auszuschalten, kommen wir uns dumm vor. Doch wenn wir uns damit auseinander
setzen müssten, wäre das unerträglich! Wer Raucher beobachtet, vor allem bei geselligen Anlässen, wird sehen, dass sie nur glücklich sind, wenn sie gar nicht merken, dass sie rauchen. Sobald sie es merken, fühlen sie sich eher unwohl und neigen dazu, sich zu entschuldigen. Wir rauchen, um das kleine Monster zu füttern … und sobald Sie das kleine Monster aus Ihrem Körper und das große Monster aus Ihrem Kopf verjagt haben, werden Sie weder das Bedürfnis noch den Wunsch nach einer Zigarette verspüren.
23 | Weniger rauchen? Vorsicht Falle!
Viele Raucher schränken ihren Zigarettenkonsum entweder als Vorbereitung vor dem endgültigen Aufhören ein, oder in dem Versuch, die kleinen Monster zu kontrollieren. Viele Ärzte und Ratgeber empfehlen diesen Schritt als Hilfe.
Klar, je weniger Sie rauchen, desto besser für Sie, doch weniger zu rauchen ist ein denkbar schlechtes Sprungbrett für alle, die das Rauchen ganz aufhören wollen. Gerade unsere Versuche, das
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