Endlich Nichtraucher!
Entzugserscheinungen nach neunstündiger Enthaltsamkeit beseitigt?
Der Versuch, weniger zu rauchen, ist nicht nur zum Scheitern verurteilt, sondern auch die schlimmste Art von Folter. Er scheitert, weil der Raucher irrtümlich hofft, wenn er sich nur angewöhnen kann, immer weniger zu rauchen, wird er auch weniger Lust darauf haben. Doch es handelt sich nicht um eine Gewohnheit. Rauchen ist eine Sucht, und im Wesen der Sucht liegt es nun einmal, dass man nach immer mehr »Stoff« verlangt, nicht nach immer weniger. Um seinen Zigarettenkonsum einzuschränken, muss der Raucher sein Leben lang Willenskraft und Disziplin aufbringen. Das Hauptproblem bei der Raucherentwöhnung ist nicht die chemische Abhängigkeit vom Nikotin. Damit wird man spielend fertig. Es ist der große Irrtum, dass Zigaretten dem Raucher Genuss verschaffen. Dieser Irrtum geht ursprünglich aufs Konto der Gehirnwäsche, der wir ausgeliefert sind, bevor wir überhaupt anfangen zu rauchen, und die dann durch die Sucht noch untermauert wird. Jede Einschränkung des Rauchens verstärkt den Irrtum bis hin zu einem solchen Ausmaß, dass das Rauchen das Leben des Rauchers völlig beherrscht und er zu der Überzeugung gelangt, das schönste auf Erden sei die nächste Zigarette.
Wie gesagt, klappt der Versuch, weniger zu rauchen, ohnehin nie, weil Sie sich dann Ihr restliches Leben lang mit Willenskraft und Disziplin unter Kontrolle halten müssten. Und wenn Sie schon nicht genug Willenskraft aufbringen konnten, um mit dem Rauchen ganz aufzuhören, besitzen Sie erst recht nicht genug Willenskraft, um das Rauchen einzuschränken. Aufhören ist viel einfacher und weniger qualvoll.
Ich habe buchstäblich von Tausenden von Fällen gehört, die wegen des Versuchs, weniger zu rauchen, gescheitert sind. Die Hand voll Erfolge, von denen ich weiß, wurden nach einer relativ kurzen Zeit der Einschränkung erzielt, nach der die Raucher dann schlagartig aufhörten. Diese Raucher gaben das Rauchen trotz der Einschränkung ihres Zigarettenkonsums auf, nicht deswegen. Man verlängert dadurch nur seine Qualen. Nach einem gescheiterten Versuch weniger zu rauchen, ist der Raucher nervlich ein Wrack und überzeugt, dass er sein Leben lang abhängig bleiben wird. Das reicht meist, dass er fünf Jahre lang weiterqualmt, bevor er den nächsten Versuch unternimmt.
Eine Einschränkung des Zigarettenkonsums veranschaulicht jedoch schön die Perversität der ganzen Raucherei, weil sie deutlich vor Augen führt, dass eine Zigarette erst nach einiger Zeit der Enthaltsamkeit zum Genuss wird. Sie müssen mit dem Kopf gegen eine Wand anrennen (d. h. an Entzugssymptomen leiden), um die angenehme Empfindung zu erleben, dass der Schmerz aufhört.
Sie stehen also vor der Wahl:
Ein Leben lang weniger zu rauchen. Das ist eine selbstauferlegte Folter, und Sie werden es ohnehin nicht schaffen.
Sich langsam, aber sicher zu ersticken. Welchen Sinn sehen Sie darin?
Nett zu sich zu sein und mit dem Rauchen aufzuhören.
Der zweite wichtige Punkt, der durch die Einschränkung des Rauchens deutlich wird, ist, dass es etwas wie eine gelegentliche Zigarette nicht gibt. Rauchen ist eine Kettenreaktion, die sich Ihr restliches Leben lang fortsetzen wird, es sei denn, Sie durchbrechen sie.
DENKEN SIE DARAN: WENIGER ZU RAUCHEN ZIEHT SIE NUR NOCH MEHR RUNTER
24 | Nur eine einzige Zigarette
»Nur eine Zigarette« ist ein Mythos, den sie unbedingt aus Ihrem Kopf verbannen müssen. Nur eine einzige Zigarette war schon genug, dass Sie mit dem Rauchen überhaupt angefangen haben. Nur eine einzige Zigarette, die uns über Schwierigkeiten hinweghelfen oder bei einem besonderen Anlass belohnen soll, lässt die meisten Versuche, das Rauchen aufzuhören, scheitern.
Nur eine einzige Zigarette befördert den Raucher, der seine Sucht erfolgreich überwunden hat, zurück in die Falle. Manchmal möchte er nur die Bestätigung, dass er sie nicht mehr braucht, und die liefert sie ihm. Sie schmeckt schrecklich und überzeugt den Raucher davon, dass er nie wieder abhängig werden wird, doch er ist es bereits.
Der Gedanke an jene eine besondere Zigarette hält Raucher oft davon ab, das Rauchen aufhören zu wollen – die erste morgens oder die Verdauungszigarette.
Prägen Sie sich bitte ein, dass es so etwas wie »nur eine einzige Zigarette« nicht gibt. Rauchen ist eine Kettenreaktion, die ein Leben lang weiterläuft, wenn Sie sie nicht unterbrechen.
Genau der Mythos von der vereinzelten, besonderen Zigarette
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