Endlich Nichtraucher!
schwierig sein? Es ist in Wirklichkeit auch nicht schwierig. Raucher erschweren sich die Sache selbst, wenn sie mit einem mächtigen Einsatz von Willenskraft an die Sache herangehen. So arbeitet jede Methode, die dem Raucher das Gefühl aufzwingt, er müsse Opfer irgendwelcher Art bringen. Betrachten wir einmal diese Methoden, die uns Willenskraft abverlangen, genauer.
Wir fassen nicht den Entschluss, Raucher zu werden. Die ersten paar Zigaretten sind nur ein Experiment für uns, und
weil sie scheußlich schmecken, sind wir überzeugt, wir könnten aufhören zu rauchen, wann immer wir wollen. Im Prinzip rauchen wir diese ersten paar Zigaretten nur dann, wenn wir es wünschen, meist in Gesellschaft anderer Raucher.
Bevor wir es so richtig mitbekommen, kaufen wir nicht nur regelmäßig Zigaretten und rauchen, wann wir es möchten, sondern sind ständig am Rauchen.
Meist dauert es lange, bis wir merken, dass wir süchtig sind, weil wir der Täuschung verfallen sind, Raucher rauchten wegen des Genusses, nicht weil sie rauchen müssen . Wir genießen das Rauchen zwar nicht (das tun wir nie), bilden uns aber ein, wir könnten jederzeit damit aufhören.
Meist merken wir erst, wenn wir einen Versuch machen, das Rauchen aufzuhören, dass wir vor einem kleinen Problem stehen. Die ersten Versuche finden meist schon in der Anfangszeit des Rauchens statt, in der Regel wegen Geldknappheit (Junge trifft Mädchen, man spart für einen eigenen Haushalt und will kein Geld für Zigaretten verschleudern) oder aus gesundheitlichen Gründen (der Teenie ist immer noch ein aktiver Sportler und merkt, dass ihm die Luft ausgeht). Was auch immer die Motive sind, der Raucher wartet eine Stresssituation ab. Sobald er nicht mehr raucht, schreit das Monster nach Nahrung. Dann hat der Raucher das Verlangen nach einer Zigarette, und weil er keine rauchen darf, wird sein Stress noch größer. Sein normales Mittel gegen Stress ist jetzt nicht verfügbar, daher leidet er gleich dreifach. Das Ergebnis einer Zeit der Qual ist höchstwahrscheinlich der Kompromiss: »Ich werde weniger rauchen«, oder die Entscheidung: »Ich werde warten, bis ich nicht mehr so gestresst bin.« Hört der Stress auf, besteht aber keine Notwendigkeit mehr, das Rauchen aufzuhören; erst in der nächsten Stresssituation nimmt der Raucher einen erneuten Anlauf. Der Zeitpunkt ist natürlich nie der richtige, weil der
Stress im Leben der meisten Menschen nicht geringer wird, sondern sich eher verstärkt. Wir ziehen aus dem Elternhaus aus, gründen einen eigenen Haushalt, nehmen Hypotheken auf, bekommen Kinder, im Beruf wird uns mehr Verantwortung übertragen usw. Natürlich kann der Stress im Leben eines Rauchers nie nachlassen, weil ja die Zigaretten die Ursache vom ganzen Stress sind. Und der Stress wird immer größer, je mehr Nikotin man in sich hineinpumpt; und je mehr man raucht, desto größer wird auch die Illusion eine Zigarette zu brauchen, und damit auch die Abhängigkeit.
In Wirklichkeit ist es eine Täuschung, dass der Stress im Leben immer größer wird, und erzeugt wird diese Täuschung vom Rauchen selbst. Das werden wir im Kapitel 28 noch genauer besprechen. Nach anfänglichen Fehlschlägen baut der Raucher in der Regel auf die Möglichkeit, dass er eines Tages aufwacht und einfach keine Lust mehr hat zu rauchen. Diese Hoffnung nährt sich meist von Geschichten, die er über andere Exraucher gehört hat (z. B. »Ich hatte eine Grippe, und danach wollte ich einfach nicht mehr rauchen.«)
Machen Sie sich nichts vor. Ich bin solchen Gerüchten auf den Grund gegangen, und nie ist die Sache so einfach, wie sie aussieht. Meist war der Raucher bereits innerlich darauf vorbereitet, mit dem Rauchen aufzuhören, und benutzte die Grippe nur als Sprungbrett. Ich habe über dreißig Jahre damit verbracht, zu warten, dass ich eines Morgens aufwachen würde und nie mehr Lust auf eine Zigarette hätte. Immer, wenn ich eine Grippe hatte, freute ich mich schon aufs Abklingen der Krankheit, weil sie mich vom Rauchen abhielt.
Noch häufiger kommt es vor, dass Leute, die »einfach so« aufhören, einen Schock erlitten haben. Vielleicht ist ein naher Verwandter an einer Raucherkrankheit gestorben, oder ihnen ist wegen eigener gesundheitlicher Probleme der Schreck in die Glieder gefahren. Es erzählt sich immer leichter:
»Eines Tages habe ich einfach beschlossen, die Raucherei aufzuhören. So ein toller Typ bin ich.« Hören Sie auf, sich etwas vorzumachen! So etwas passiert nicht
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