Endlich Nichtraucher!
Machen Sie sich bewusst, dass der Raucher Sie beneidet, und bedauern Sie ihn. Glauben Sie mir, er hat Ihr Mitleid nötig.
Der zweite Hauptgrund für ein Scheitern ist, wenn einem ein schlechter Tag dazwischenkommt. Machen Sie sich bewusst, dass es gute und schlechte Tage gibt, für Raucher wie für Nichtraucher. Im Leben ist alles relativ, und man kann keine Höhenflüge erleben, ohne Tiefpunkte durchzustehen. Bei der »Methode Willenskraft« tritt nun das Problem auf, dass sich der Raucher am ersten schlechten Tag nach einer Zigarette zu verzehren beginnt, und dann wird ein schlechter Tag natürlich noch schlechter. Der Nichtraucher ist körperlich wie geistig besser gerüstet, um mit Stress und Spannungen fertig zu werden. Einem schlechten Tag während der Entzugsperiode bieten Sie einfach die Stirn. Denken Sie daran, dass Sie auch schlechte Tage erlebt haben, als Sie noch rauchten (sonst hätten Sie wohl nicht beschlossen, damit aufzuhören). Statt Trübsal zu blasen, sagen Sie sich etwas wie: »Na schön, heute läuft’s nicht so gut, aber Rauchen hilft auch nicht dagegen. Morgen ist ein besserer Tag, und wenigstens habe ich im Moment ein tolles Plus auf meiner Seite. Ich habe diese fürchterliche Raucherei abgeschüttelt.«
Als Raucher müssen Sie die Augen vor den Schattenseiten des Rauchens verschließen. Raucher haben nie einen Raucherhusten, sondern sind nur ständig erkältet. Wenn Ihr Auto mitten in der Pampa zusammenbricht, zünden Sie sich eine Zigarette an, aber sind Sie deswegen glücklich und froh? Natürlich nicht. Sobald jemand aufhört zu rauchen, neigt er dazu, alles, was im Leben schief geht, dem Rauchenaufhören in die Schuhe zu schieben. Bricht also Ihr Auto zusammen, denken Sie: »Früher hätte ich mir in solchen Momenten eine Zigarette angesteckt.« Das stimmt, Sie vergessen dabei nur, dass eine Zigarette das Problem nicht gelöst hätte, und Sie
bestrafen sich nur selbst, wenn Sie einer illusorischen Lebenshilfe nachtrauern. Sie bringen sich in eine unmögliche Situation. Sie fühlen sich elend, weil Sie nicht rauchen dürfen, und falls Sie doch rauchten, würden Sie sich noch mieser fühlen. Sie wissen, dass Sie die richtige Entscheidung getroffen haben; quälen Sie sich also nicht damit, diese Entscheidung anzuzweifeln.
Vergessen Sie nicht: ein positiver Denkansatz ist das A und O – in jeder Lebenslage.
37 | Ersatzbefriedigungen
Als Ersatz für Zigaretten greifen viele zu Kaugummi, Süßigkeiten, Pfefferminzbonbons, Kräuterzigaretten, Pillen. LASSEN SIE DIE FINGER DAVON. Ersatzbefriedigungen machen es Ihnen nur schwerer, nicht leichter. Wenn Sie den Drang nach einer Zigarette verspüren und ihn mit etwas anderem stillen wollen, verlängert und verstärkt sich der Drang nur. Denn Sie sagen sich in Wirklichkeit: »Ich muss rauchen oder die Leere irgendwie anders füllen.« Das ist, wie wenn man einem Erpresser oder einem trotzenden Kind nachgibt. Der Drang wird Sie nur immer wieder überfallen, die Qual verlängert sich. Und der Ersatz kann den Drang nicht befriedigen. Sie haben ein Verlangen nach Nikotin, nicht nach Essen. Sie erreichen damit nur, dass Sie ständig ans Rauchen denken müssen. Prägen Sie sich folgendes ein:
Es gibt keinen Ersatz für Nikotin.
Sie brauchen kein Nikotin. Es ist kein Nahrungsmittel, sondern ein Gift. Wenn sich die Entzugssymptome dringlich
melden, erinnern Sie sich daran, dass nur Raucher daran leiden, Nichtraucher dagegen nicht. Betrachten Sie sie als ein weiteres Übel dieser Droge. Betrachten Sie sie als Todesschreie des Monsters.
Denken Sie daran: Zigaretten erzeugen das Leeregefühl, sie beseitigen es nicht. Je rascher Sie Ihrem Gehirn beibringen, dass für Sie keine Notwendigkeit besteht, zu rauchen oder statt dessen sonst etwas zu tun, desto schneller werden Sie frei sein.
Machen Sie vor allem einen großen Bogen um nikotinhaltigen Kaugummi oder andere nikotinhaltige Ersatzprodukte. Theoretisch sollen sie die Entzugsperiode, während der Sie sich das Rauchen abgewöhnen, erleichtern, weil sie den Nikotinspiegel im Körper aufrechthalten und Ihnen damit schlimme Entzugserscheinungen ersparen. In der Praxis erschweren sie jedoch das Aufhören, und zwar genau aus diesem Grund. Beim Rauchen besteht die Gewohnheit darin, die Entzugssymptome zu beseitigen. Das Nikotin an sich hat ja keinerlei positive Wirkung. Sie rauchen nur, um die Entzugserscheinungen zu lindern, und mit den Symptomen entfällt auch die Gewohnheit. Sie sind ohnehin so
Weitere Kostenlose Bücher