Endlich nur noch Liebe
begegnet sind. Das solltest du auch tun."
"Du liebe Zeit, Kelly!" Gianfranco verlor die Geduld. "Du bist am Freitag am vereinbarten Treffpunkt, sonst hole ich dich bei den Bertonis ab. Hast du das verstanden?" rief er aus. Er war nicht daran gewöhnt, dass man ihm
widersprach.
"Okay", sagte sie nur, um den Jungen, der sie beunruhigt beobachtete, nicht aufzuregen, und legte den Hörer auf. Dann hob sie Andrea aus dem Hochstuhl und umarmte ihn, während sie sich die Tränen wegwischte.
Gianfranco steckte das Handy in die Tasche seines perfekt sitzenden Jacketts und ging durch die Abflughalle. Es war für ihn eine neue Erfahrung, um eine Frau kämpfen zu müssen. Es gefiel ihm nicht, und er verzog die Lippen. Wenn Kelly am Freitagabend erschien, war es gut. Wenn nicht, dann würde er nicht hinter ihr herlaufen. Nachdem er diese Entscheidung getroffen hatte, konnte er beruhigt nach New York fliegen.
"Wer hat angerufen?" ertönte plötzlich Judys Stimme.
"Es war für mich", erwiderte Kelly leise. Sie hielt Andrea noch auf dem Arm.
„Ah ja, dein Freund." Judy nahm ihr den Jungen ab, küsste ihn zur Begrüßung auf die Wange und stellte ihn dann hin.
Kelly lächelte nur.
"Es ist nicht gut, mit so einem verträumten Lächeln herumzulaufen, Kelly.
Nimm meinen Rat an, und trenn dich von dem jungen Mann. Du bist eine gut
aussehende Frau und kannst ganz andere Männer haben. Ich habe gestern Abend gemerkt, dass Maldini sich für dich interessiert." Judy seufzte. "Doch selbst wenn du eine Zeit lang mit ihm zusammen wärst, wäre das Problem, wie du ihn halten willst, noch nicht gelöst." Sie schenkte Kaffee in eine Tasse. „Für Carlo.
Der Ärmste tut sich heute Morgen selbst Leid", fügte sie im Hinausgehen hinzu.
Kelly dachte über Judys Worte nach. Ich bin intelligent, habe studiert und sehe nicht schlecht aus, überlegte sie. Gianfranco war ein Graf. Na und? Vielleicht hatte sie überreagiert. Er hatte sie angerufen, wie er es versprochen hatte. Und er wollte sie wieder sehen und ihr alles erklären. Das hatte er jedenfalls behauptet.
Sie nahm sich vor, Gianfranco zu treffen und sich seine Erklärungen anzuhören.
Am Donnerstagnachmittag flog Kelly zurück nach England. Am Dienstag hatte Carlo Bertoni erklärt, es sei für ihn sinnlos, noch länger in Italien zu bleiben, weil er sowieso an der Segelregatta nicht teilnehmen könne. Er hatte genug Arbeit in London. Großzügigerweise hatte er Kelly angeboten, bis zum
Auslaufen ihres Vertrags in zehn Tagen am Gardasee zu bleiben. Sie war
sogleich einverstanden gewesen.
Doch am Mittwoch hatte sie von Gianfranco Maldini ein Foto in der Zeitung entdeckt. Er hatte am Montag an einem Empfang in New York teilgenommen,
aber offenbar nicht allein. An seinem Arm hing eine gut aussehende rothaarige Frau. Kelly konnte und wollte sich nichts mehr vormachen. Die Affäre war zu Ende.
Am Donnerstagabend verabschiedete sie sich von den Bertonis am Flughafen
von Heathrow. Sie fuhren in ihr Stadthaus in London, und Kelly fuhr nach
Bournemouth in ihr Elternhaus.
"Du bist schwanger", erklärte der Arzt. Kelly stöhnte auf. Sie hatte keinerlei Beschwerden gehabt, die darauf hingedeutet hätten. Es war ihr ganz allgemein nicht besonders gut gegangen. Das hatte sie sich jedoch damit erklärt, dass sie Gianfranco immer noch nachtrauerte und sich jeden Abend in den Schlaf weinte.
Vor ungefähr einem Monat war ihr aufgefallen, dass ihre Jeans zu eng wurden.
Und dann hatte sie nachgerechnet und sich eingestehen müssen, dass etwas nicht stimmte. Obwohl sie es geahnt hatte, war sie schockiert, als Dr. Jones ihr den Verdacht bestätigte.
"Du hättest früher zu mir kommen müssen, Kelly. Aber es ist alles in Ordnung.
Was ist mit dem Vater des Kindes?" fragte der Arzt sanft. Er kannte Kelly schon ihr ganzes Leben lang. "Wenn deine Angaben stimmen, bist du in der
dreizehnten Woche schwanger."
„Ja, das kommt hin. Danke, Dr. Jones." Kelly eilte aus der Praxis und setzte sich in das Cafe in dem größten Kaufhaus in Bournemouth. Wie betäubt
betrachtete sie die Weihnachtsdekorationen.
Und dann tauchte plötzlich Judy Bertoni wie aus dem Nichts vor ihr auf.
Offenbar hatte sie ihre Eltern besucht. Die nächste halbe Stunde überlegte Kelly, wie sie aufstehen könnte, ohne ihre etwas üppiger gewordene Figur vorzuzeigen.
Schließlich ließ es sich nicht mehr vermeiden, sie musste sich kurz ganz
dringend entschuldigen.
Natürlich merkte Judy sogleich, was los war. Sie hielt
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