Endlich werd ich dich erobern!
Bodyguard?"
Allison ging weiter in den Raum hinein. Sobald sie den Kamin erreichte, fuhr sie zu Connor herum. Sie konnte nicht glauben, was hier passierte. "Ich weiß nicht, wer aus meiner Familie dich angeheuert hat, Connor", begann sie und verschränkte abwehrend die Arme vor der Brust, "und offen gesagt, es ist mir auch egal. Du besitzt vielleicht das beste Sicherheitsunternehmen des Landes, aber ich werde deine Dienste nicht in Anspruch nehmen. Du wirst hier nicht gebraucht, und ich werde nichts von dir verlangen. Kapiert?"
Er stieß sich vom Sofa ab und baute sich vor ihr auf, unverrückbar wie ein Gebirge. "Nach allem, was ich gehört habe, werde ich sogar dringend gebraucht. Und was das Verlangen angeht …" Er zuckte gleichgültig die Schultern. "Man hat mich gebeten, eine Aufgabe zu übernehmen, und das werde ich tun."
Verlangen. Allison stutzte bei dem Wort. Was immer sie für Connor empfand, hatte mit Verlangen zweifellos nichts zu tun.
Zugegeben, mit seinen braunen, von langen dunklen Wimpern eingerahmten Augen und dem hellbraunen kurzen Haar sah er wie ein männliches Model aus. Mal abgesehen von der leicht schiefen Nase, die offenbar einige Male gebrochen gewesen war, und der kleinen sichelförmigen Narbe am Kinn. Seine äußerlichen Vorzüge verblassten in ihren Augen jedoch wegen Herablassung, mit der er sie behandelte. Seine Arroganz war ein steter Stein des Anstoßes für sie. Außerdem hielt sie ihn für einen Spitzel ihrer Brüder.
Das letzte Mal hatte sie ihn vor ungefähr einem Jahr auf der Trauung ihres ältesten Bruders Quentin gesehen. Obwohl sich ihre Wege in letzter Zeit kaum kreuzten, war Connor ihr so vertraut wie ein Familienmitglied. Er selbst hatte fast keine Verwandten mehr. Noch vor seinem Studium hatte er beide Eltern verloren und deshalb alle Semesterferien bei den Whittakers verbracht.
Die Hände in die Hüften gestemmt, entschied Allison: "Du wirst hier keinesfalls irgendeine Aufgabe übernehmen, solange ich das nicht möchte!"
Er rieb sich einen Moment nachdenklich das Kinn. "Ich glaube, da irrst du dich. Da Quentin formal gesehen immer noch der Hausbesitzer ist, weil du noch nicht dazu gekommen bist, den Kauf mit ihm unter Dach und Fach zu bringen, werden wir als Erstes mal für eine Alarmanlage vom Feinsten sorgen, wie mit ihm abgesprochen."
Der vertraute Wunsch, Connor Rafferty zu erdrosseln, überkam sie wieder. Es stimmte, das Haus gehörte ihr noch nicht, aber das war eine reine Formalität. Quentin hatte das Haus ursprünglich als Investition gekauft und zwei Jahre leer stehen lassen. Sie hatte sich in den alten Kasten verliebt und angeboten, ihn Quentin abzukaufen. Wie auch immer, sie brauchte keinen Leibwächter. "Falls ich Schutz brauche, werde ich ihn mir selbst besorgen!"
"Nicht nötig. Ich werde an dir kleben wie Leim, bis wir herausgefunden haben, wer dir Drohungen mit der Post schickt und Obszönitäten auf deinen Mercedes sprüht."
"Ich kann selbst auf mich aufpassen!" beharrte Allison. "Dass ich dich in dem abgestellten Wagen vor meiner Tür entdeckt habe, beweist das ja wohl, wie wachsam ich bin, oder?"
"Und was war mit dem Kerl in dem abgestellten Wagen an der Straßenkreuzung? Oder hast du den etwa übersehen?"
Sie hatte.
Connor sah sie nur fragend an und deutete ihr Schweigen als Eingeständnis.
"Du kannst nicht mit Sicherheit sagen, dass der Typ hinter mir her war", wandte Allison berechtigterweise ein, trotzdem beschlich sie eine leise Furcht.
"Stimmt, das kann ich nicht. Allerdings war er weg wie ein geölter Blitz, als ich sehen wollte, wie er reagiert, wenn ich aussteige."
"Und du hast ihn nicht verfolgt?"
"Wie hätte ich sicher sein können, dass er hinter dir her war?" konterte Connor, ihr eigenes Argument aufgreifend. Als er ihre Verärgerung bemerkte, fügte er beschwichtigend hinzu: "Es wäre sowieso zu spät gewesen. Ich hätte wieder ins Auto springen müssen, um die Verfolgung aufzunehmen. Außerdem konnte ich in der Dunkelheit weder das Kennzeichen noch die Automarke erkennen, ehe er verschwand. Also bin ich zu dir gekommen und habe gehofft, dass die Prinzessin in Nöten mir wenigstens für das Verscheuchen des bösen Ritters dankt."
"Die Prinzessin in Nöten wäre dir vor allem dankbar, wenn du dich schleunigst wieder entfernen könntest." Ob sie Schutz brauchte, wollte sie immer noch selbst entscheiden. Und wenn sie einen Bodyguard brauchte, würde sie ihn selbst einstellen. Es fehlte ihr gerade noch, dass ihre
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