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Endlich werd ich dich erobern!

Endlich werd ich dich erobern!

Titel: Endlich werd ich dich erobern! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A Depalo
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zwanzig. Wenn er diesmal einigermaßen glimpflich davonkommt, besteht die Gefahr, dass er zu schwereren Straftaten übergeht. Selbst eine Strafe von nur wenigen Jahren Gefängnis hat bei ihm keine ausreichende erzieherische Wirkung, fürchte ich."
    Connor nickte knapp. "Ein Drogendealer also. Einer von diesen typischen Händlern aus der Nachbarschaft?"
    "Ja, das kann man so sagen."
    Connor trank seinen Kaffee und ließ sich mit der nächsten Frage Zeit. "Wurde er jemals in Verbindung mit einer Gang gebracht? Er ist im richtigen Alter. Und der Drogenhandel an der Straßenecke ist die Grundlage aller Bandenkriminalität."
    Seine Kenntnisse erstaunten sie. "Einige seiner Nachbarn deuteten so etwas an. Natürlich unter dem Siegel der Verschwiegenheit."
    Connor überlegte laut: "Dann kann man nicht ausschließen, dass einige Gangmitglieder die stellvertretende Bezirksstaatsanwältin belästigen, weil die ihren alten Kumpel Taylor für lange Zeit in den Knast schicken möchte."
    Allison erschauerte, da er nüchtern aussprach, was sie schon seit längerem befürchtete. Sie gab sich jedoch ungerührt und nickte. "Einverstanden. Die Logik leuchtet mir ein."
    "Gibt es weitere interessante Anklagen?"
    "Da ist vor allem der Fall Kendall."
    "Worum geht es da?"
    "Nun ja, Kendall ist ein Geschäftsmann, dem Unterschlagung vorgeworfen wird. Er hat das teilweise durch ein System gedeichselt, das Buchhalter Kontenreiterei nennen. Grundsätzlich lief es so ab, dass er Geld entnommen hat und das dadurch verschleierte, indem er mit eingehenden Außenständen die Konten wieder ausglich." Nach einer kurzen Pause fügte sie hinzu: "Zumindest versuchen wir ihm das so nachzuweisen."
    "Kendall", wiederholte Connor nachdenklich. "Der Name klingt vertraut."
    "Ja, natürlich. Er ist ein angesehener Mann und sitzt in wer weiß wie vielen Gremien von Wohltätigkeitsorganisationen. Ein typischer Aufsteiger. Er ist rasch auf der gesellschaftlichen Leiter nach oben geklettert."
    Connor verzog ironisch den Mund. "Na großartig, genau der Typ, den ich so mag."
    Allison sah ihn mit spöttischem Erstaunen an. "Wie bitte? Du verabscheust die Aufsteiger genauso wie die reich Geborenen? Gibt es überhaupt einen Menschentyp, den du magst?"
    Sein Blick war unergründlich, als er sie ansah. Nach einem Moment schien Connor sich zu sammeln und wieder auf ihr eigentliches Thema zu konzentrieren. "Verfahren gegen Wirtschaftskriminelle enden oft mit einem Vergleich. Die bloße Vorstellung, mit einem gewöhnlichen Einbrecher oder Drogendealer die Zelle teilen zu müssen, reicht den meisten Angeklagten schon. Sie schicken dann ihre Verteidiger vor, einen Vergleich auszuhandeln."
    "Stimmt, aber in diesem Fall liegen die Dinge etwas anders. Unser lieber Mr. Kendall weigert sich, sein Fehlverhalten zuzugeben." Allison wunderte sich insgeheim, wie gut Connor sich in Justizfragen auskannte. Aber vielleicht hatte er schon als Kind einiges aufgeschnappt, da sein Vater Polizist gewesen war. Außerdem hatte er im Auftrag seiner Klienten vermutlich häufiger mit Polizei und Staatsanwaltschaft zusammengearbeitet. "Wie schon gesagt, Kendall ist ein Aufsteiger", fuhr sie fort. "Falls es zu einer Verurteilung kommt, ist er ruiniert. Seine PR-Abteilung reitet gerade eine heftige Attacke gegen uns. Sie werfen uns vor, dieser Fall sei nichts weiter als der Versuch einer fehlgeleiteten Staatsanwaltschaft, einen von Bostons größten Wohltätern zu Fall zu bringen."
    "Ist Kendall auf Kaution draußen?"
    "Klar."
    "Okay. Kendall kann sich also frei bewegen und ein Komplott gegen die Staatsanwältin schmieden. Im Gegensatz zu Taylor, dessen Bewegungsfreiheit deutlich eingeschränkt ist. Allerdings dürfte er genügend gute Kumpel draußen haben, die ihm helfen könnten, eine Staatsanwältin zu bedrohen. Zu Kendalls Gunsten spricht, dass er ein reiner Wirtschaftskrimineller ist. Ob er wirklich die kriminelle Energie aufbringt, Todesdrohungen auszustoßen, können wir nicht beurteilen."
    Allison sah ihn mit einstudierter Geduld an. "Mit anderen Worten: Ich arbeite an zwei großen Fällen, also habe ich zwei Angeklagte mit Motiven, mir etwas anzutun? Willst du mir das sagen?"
    "Ich sage nur: Halte den Deckel auf der Kiste, ehe der Teufel rausspringt, Ally. Jemand ist hinter dir her. Und solange wir nicht geklärt haben, wer dir was und warum antun möchte, ist es am besten, ich bleibe hier."
    Connor wollte tatsächlich bleiben? Hatten sie nicht gestern Abend geklärt, dass er am Morgen

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