Endlich wieder frei atmen
auf diese Weise, das verminderte Sauerstoffangebot auszugleichen. Was auf den ersten Blick wie ein guter Weg zu mehr Energie aussieht, schadet mehr,als es nützt. Als Symptome können auftreten: „blühendes Aussehen“, die Schleimhäute sind blaurot verfärbt, es kann bei Wärme zu Juckreiz kommen, Kopfschmerzen, Durchblutungsstörungen im Gehirn, Bluthochdruck, Sehstörungen, Abgeschlagenheit, Herzschwäche, Atemnot. Eine Polyzythämie lässt sich durch eine einfache Blutanalyse (Blutbild) feststellen.
Diabetes mellitus Typ 2 (Zuckerkrankheit)
Das Risiko, an Diabetes Typ 2 zu erkranken, ist bei COPD-Patienten erhöht. Entzündungsfördernde Stoffe (C-reaktives Protein, Interleukin-6, Tumor Nekrose Faktor-α), aber auch Übergewicht, das mit einem erheblichen Bauchumfang (Frauen > 85, Männer > 100 cm) einhergeht, und falsche Ernährung können zu einer veränderten Stoffwechsellage und schließlich zu einer Insulinresistenz führen. Ein Typ-2-Diabetes kann jahrelang unerkannt bleiben. Eine Kontrolle des Blutzuckerwerts (nüchtern!) schafft Klarheit und ermöglicht dann eine gezielte Behandlung. Unbehandelt besteht beim Diabetes Typ 2 ein hohes Risiko, sogenannte Spätschäden zu bekommen. Diese Schäden kommen meist an den Augen, den Nieren und an den Blutgefäßen, v.a. an den Füßen, vor (Wundheilungsstörungen, diabetischer Fuß). Die beste Hilfe gegen den Diabetes Typ 2 durch Übergewicht ist das Abnehmen. Schon allein durch diese Maßnahme kann die Zuckerkrankheit wieder völlig verschwinden.
Knochenschwund (Osteoporose)
Knochenschwund ist eine Krankheit, die alle Knochen des Skeletts des Betroffenen (z.B. auch die Wirbel der Wirbelsäule) brüchig werden lässt. Wer davon betroffen ist, bei dem kommt es schon aus geringem Anlass zu Knochenbrüchen. Gesunde würden in solch einem Fall keine Brüche erleiden. Je länger die COPD besteht,umso höher steigt das Osteoporoserisiko des Patienten. Schon das meist jahrelange Rauchen selbst lässt das Risiko für einen verfrühten Abbau des Knochens und eine höhere Knochenbruchgefahr ansteigen. Viele COPD-Patienten haben daher bereits eine Osteoporose oder entwickeln sie im Laufe ihrer Erkrankung zusätzlich. Denn neben dem Rauchen wirken auch die notwendigen Medikamente bei COPD (Kortikosteroide) ungünstig auf den Knochen, weiterhin ist eine Unterernährung bei lang dauernder COPD (das Essen ist sehr anstrengend für den Patienten, weiterhin hat er aufgrund seiner anstrengenden Atmung einen sehr hohen Energieverbrauch) sehr ungünstig, da die Vitamine (D und K) und die Mineralien (v. a. Calcium, Magnesium, aber auch andere), die der Körper für gesunde Knochen benötigt, nicht in ausreichender Menge aufgenommen werden. Auch die Krankheit COPD selbst mit ihrer Entzündungsneigung und der schlechten Sauerstoffversorgung ist ein Risikofaktor für Osteoporose.
Leider wird die Diagnose Osteoporose meist viel zu spät gestellt, nämlich dann, wenn durch einen Knochenbruch klar wird, dass der Knochen bereits nicht mehr die notwendige Stabilität hat. Doch dann ist das „Kind schon in den Brunnen gefallen“, denn der Knochen ist bereits zu weit abgebaut. Besser ist es deshalb, spätestens bei der Diagnose COPD sofort mit der Vorsorge für die Stabilität der Knochen zu beginnen. Denn ist ein Knochen brüchig, kann er nie mehr wirklich gesund werden. Bestehen Sie daher auf regelmäßige Knochendichtemessungen. Sie sind Risikopatient und haben somit ein Recht auf diese Untersuchung. Und tun Sie etwas im Vorfeld als Prävention gegen diese Erkrankung! Sorgen Sie für eine gesunde Ernährung und nehmen Sie insgesamt täglich 1.000 IE Vitamin D und 1.500 mg Calcium aus der Nahrung und über Nahrungsergänzungen auf (siehe Kasten und Seite 157 ff.). Darüber hinaus ist Bewegung wichtig für die Knochen. Bewegen Sie sich daher, wann immer es Ihnen möglich ist. Übertreiben Sie dabei nicht, nur moderate Bewegung ist gesund.
Depression
Vier von zehn Patienten mit COPD, die stabil medikamentös eingestellt sind, leiden unter Depressionen. Dieser Anteil kann sich durch eine akute Exazerbation deutlich erhöhen, denn jede Verschlechterung löst zusätzliche Ängste aus. Je ausgeprägter die COPD ist, desto stärker kann auch die Depression sein. Und leider gilt auch: Je stärker die Depression, umso ineffektiver kann eine Therapie der COPD sein. Ein Teufelskreis, der das Wohlbefinden der Betroffenen zunehmend zerstört: Viele COPD’ler sind verzweifelt, ziehen sich
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