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Endlich wieder Weiberabend: Roman (German Edition)

Endlich wieder Weiberabend: Roman (German Edition)

Titel: Endlich wieder Weiberabend: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joanne Fedler
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ekelhaft.
    »Ist er Koch?«, fragt Ereka.
    »Landschaftsgärtner«, schnurrt sie, als sagte das alles über Länge und Durchmesser seines Geräts.
    »Er ist ganz New-Age-Mann. So sensibel! Und Umweltschützer«, fügt Summer hilfsbereit hinzu.
    Es muss wunderbar sein, einen Mann zu haben, der Geschlechtergrenzen ignoriert. Ich denke dabei weniger an die Rocky Horror Picture Show und Dr. Frank-N-Furter in Strapsen – eher an Jamie Oliver in einer Schürze. Frank ist in jeder entscheidenden Hinsicht ein wunderbarer Ehemann. Ich finde, es macht mich nicht gleich zur Prinzessin, wenn ich mir manchmal wünsche, der Mann wüsste selbst mit ein paar schönen Steaks umzugehen.
    Ereka reicht den Teller herum. Alle nehmen sich eine Zucchiniblüte. Ich lehne ab.
    »Was hast du gegen Zucchiniblüten?«, fragt CJ beleidigt.
    »Nichts, ich will nur …«
    »Sie ist auf Diät«, sagt Helen. »Siehst du das denn nicht?«
    »Doch, ich habe mir vorhin schon gedacht, dass du … dünner aussiehst«, sagt CJ, und es hört sich irgendwie verächtlich an.
    »Sie sieht fantastisch aus«, bemerkt Ereka.
    Es wäre mir lieber, nicht so genau gemustert zu werden.
    Summer umfasst ihr Sektglas mit der Handfläche und rührt mit dem Zeigefinger darin herum, als wollte sie die Bläschen zerspringen lassen.
    »Summer, erzähl uns etwas über dich«, sage ich, um das Thema zu wechseln.
    »Tja, wo soll ich anfangen? Also, ich bin Skorpion, aber nur ganz knapp. Ich liege genau auf der Grenze zwischen Waage und Skorpion, aber ich bin viel mehr Skorpion. Wir sind doch total unberechenbar und sexbesessen, LOL. Nach dem chinesischen Horoskop bin ich im Jahr der Ratte geboren, aber das ist auch irgendwie komisch, weil ich mehr wie ein Drache bin. Und ich liiiiebe Musik. Besonders … Na, kannst du es erraten?«
    Ich schaue wohl ziemlich perplex drein und bin nicht einmal sicher, ob ich nur in Gedanken den Kopf schüttele.
    »P!nk«, ruft Helen.
    »Nein, nicht P!nk. Lady Gaga. Als sie hier war, stand ich bei ihrem Konzert in der ersten Reihe und habe ›Ich liebe dich, Lady Gaga!‹ geschrien. Die Frau ist für mich ein Gott.«
    Sind wir hier in der fünften Klasse oder wie? Versteht sie meine Frage absichtlich falsch? Sogar Savannah Basingthwaite wäre in der Lage, eine bessere Vorstellung zustande zu bringen. Und »LOL«? Ist das in einem Gespräch unter Erwachsenen ernsthaft als Wort anzusehen? Neulich habe ich Aaron einen Tag Elektronikverbot erteilt, weil er »WTF« gesagt hatte – die im Netz übliche Abkürzung für »Was soll die Scheiße«. Solche Ausdrücke werden in unserem Haus nicht benutzt, weder ausgesprochen noch als Akronym.
    »Bist du denn berufstätig?«
    »Ob ich berufstätig bin? CJ, bin ich berufstätig?« Sie lacht. »Ich bin Immobilienmaklerin, für Gewerbe- und Wohnimmobilien. Normalerweise arbeite ich jedes Wochenende, aber ich habe gerade einen fantastischen Abschluss gemacht, und da habe ich mir gedacht: Was soll’s, Süße! Mach mal Pause. Die hast du dir verdient.« Die gehobene Wohnanlage wird jetzt eher weitläufig.
    »Und weil Craig nicht da ist«, wirft CJ ein.
    »Ach ja, genau, mein Mann ist geschäftlich verreist. Aber willst du wissen, was meine wahre Leidenschaft ist?« Summer lächelt breit und lehnt sich verschwörerisch zu mir herüber.
    Schönheitschirurgie? Analbleichung? Ich fürchte, wenn ich irgendeine Mutmaßung äußere, könnte ich sie beleidigen.
    »Reisen?«, versucht es Maeve.
    »Oh, ich reise für mein Leben gern – finden das nicht alle toll? Aber nein … Irgendwie erinnerst du mich ganz arg an jemanden«, unterbricht sie sich und zeigt mit dem Finger auf Maeve.
    Maeve lächelt matt.
    »Gib uns einen Tipp«, schlägt Ereka vor.
    »Sag es lieber gleich, Summer«, wirft CJ ein. »Kein Mensch wird auf Zumba kommen. Kein Mensch außer dir findet irgendetwas an Zumba.«
    »Ach, CJ, du Spielverderberin«, schmollt Summer gespielt beleidigt. »Ich wollte den Mädels doch was zeigen.«
    »Bitte«, sage ich. »Das würde ich zu gern sehen.«
    »Tja, zu spät.« Summer rümpft im Scherz die Nase. »Aber ja, meine wahre Leidenschaft ist Zumba. Ich gehe sechsmal die Woche hin. Mehr Spaß kann man ohne Drogen nicht haben.« Sie kichert. »Die Musik geht einem ins Blut, sie übernimmt einfach die Kontrolle über dich, und du kannst nur noch tanzen.«
    Ich kenne ein paar Videoclips davon, und für mich sah das bisher nach einer Einladung für ernsthafte Rückenverletzungen aus.
    »Ich habe jede Menge Musik

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