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Endlich wieder Weiberabend: Roman (German Edition)

Endlich wieder Weiberabend: Roman (German Edition)

Titel: Endlich wieder Weiberabend: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joanne Fedler
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tummeln. Daneben steht ein Tellerchen mit Artischocken. Für mich.
    In einem anderen Leben wäre ich über diese Pizza hergefallen wie ein Mädchen, das sich keinen Deut um seinen guten Ruf schert. Stattdessen stochere ich in meinem Thunfischsalat herum und pikse hin und wieder ein Stückchen Artischocke auf. Pizzaneid ist keine große Sache. Ich habe schon Schlimmerem widerstanden. Aber die Aussicht vom moralischen hohen Ross ist nicht so weit und atemberaubend, wie ihr euch jetzt vielleicht vorstellt.
    Maeve wirft mir einen tröstenden Blick zu. »Können wir dich nicht mal zu einem Stück verführen? Einem ganz kleinen?«
    Ich schüttele den Kopf. »Wehret den Anfängen, Maeve.«
    »Deine Tapferkeit ist wirklich bewundernswert. Du bist eine Heldin im Kampf gegen die Kilos.«
    »Sie ist ein Sturkopf. Von Spielverderberin gar nicht zu reden.« Helen zwinkert nicht einmal, um ihren Worten die Schärfe zu nehmen.
    »Selbstkasteiung ist so … typisch für Frauen mittleren Alters«, bemerkt CJ. »Wie die feinen Fältchen um deinen Mund.«
    »Ich benutze Cremes mit speziellen Aminosäuren«, informiere ich sie. Obwohl, ganz ehrlich – geht sie das irgendetwas an?
    »Du hast keine Fältchen«, lügt Summer und nippt an ihrer dritten Cola light, seit sie hier ist – nicht, dass ich mitzählen würde. Ihre vierundzwanzig Dosen belegen ein ganzes Fach im Kühlschrank.
    »Das Zeug ist Gift«, sagt CJ zu Summer. »Ich verstehe wirklich nicht, warum du das trinkst.«
    »Ich bin süchtig danach«, sagt Summer in einem Tonfall, als sei Sucht was totaaal Niedliches.
    Ich kaue an einem Stück Salatgurke, die mit ihrem hohen Flüssigkeitsgehalt richtig gut für die Haut ist. Ich tue, was ich kann, um den Alterungsprozess aufzuhalten. Trotzdem haben sich in letzter Zeit kleine Fältchen um meinen Mund gebildet. Falten. Offiziell bezeichnet man sie, glaube ich, als Knitterfältchen – ein harmloser Begriff, wenn er sich auf Kleidung bezieht, nicht jedoch, wenn es um das eigene Gesicht geht. Ich habe eine Menge Geld für hautstraffende Cremes mit Anti-Falten-Wirkung ausgegeben. Nichts hat sich gestrafft, und nicht ein einziges Fältchen ist verschwunden. Allerdings fühle ich mich verpflichtet, der Ehrlichkeit halber zuzugeben, dass sich das Geknitter viel glatter anfühlt. Der Oil-of-Olaz-Werbung zufolge liegen bei mir alle sieben Zeichen der Hautalterung vor, eine Liste demoralisierender Symptome, die neben Linien, Falten, Hautrötungen, Altersflecken und groben Poren auch noch stumpfe, trockene und rauhe Haut umfasst.
    All das betrifft allein die Haut. Von Organen südlich des Äquators oder dem Wissen darum, wo ich meinen Schlüsselbund gelassen habe, sprechen wir lieber nicht. Begriffe wie »Mitternachtspremiere«, »Partydrogen« und »ungeschützter Sex« kommen mir vor wie aus einer anderen Welt – als sähe ich sie durch ein Fernglas. Ich habe das Gefühl, mich immer weiter von dem zu entfernen, was andere Leute als »Leben« bezeichnen, während ich in meine Pantoffeln schlüpfe und mich darauf freue, mit einem guten Buch früh ins Bett zu gehen. Ich habe mich mit der entmutigenden Erkenntnis abgefunden, dass ich selbst nach einem Jahr gezielter Trizepsübungen immer noch wabbelige Arme habe. Kleider, die eine gewisse Länge unterschreiten, sind … na ja, ungut. Und offenbar führe ich einen vergeblichen Feldzug gegen die Knitterfältchen. Nichtsdestotrotz ist es unhöflich und gar nicht nett, wenn andere einen darauf hinweisen – vor allem die eigenen Altersgenossinnen. Meine Knitterfältchen messe ich regelmäßig selbst, vielen Dank.
    »Du hast wirklich eine unglaubliche Selbstbeherrschung«, nuschelt Ereka und knabbert an der knusprigen Kruste ihres dritten Stücks Pizza. »Ich beneide Leute mit so viel Willenskraft. Ich wünschte, ich könnte auch so konsequent nein sagen.«
    Ich habe es nicht einmal kommen sehen. Daher habe ich leider keine Zeit, mir etwas zurechtzulegen, zu planen oder auch nur tief Luft zu holen, wie ich es Aaron beigebracht habe, für den Fall, dass ihn etwas ärgert. Die Spöttelei, das Gestichel, die fiesen Bemerkungen, die als Komplimente verkleideten abfälligen Kommentare, meine tiefsitzende Furcht vor der Gesichtsknitterung und dieser bewusstseinsverändernde Duft nach gebackenem Käse reißen mich von den Füßen wie eine Flutwelle aus dem Nichts, und die Worte brechen einfach aus mir hervor.
    »Dann tu es doch einfach«, fauche ich.
    Ich würde es gern anders sehen, aber es ist

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