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Endlich wieder Weiberabend: Roman (German Edition)

Endlich wieder Weiberabend: Roman (German Edition)

Titel: Endlich wieder Weiberabend: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joanne Fedler
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verdingen.
    »Nilpferd-Elfenbein vergilbt nicht im Lauf der Zeit.«
    »Woher weißt du so viel über Nilpferde?«, fragt CJ. »Ethnologen studieren doch keine Tiere, oder?«
    »Ich war ein paar Mal auf Safari in Botswana und anderen Regionen Afrikas. Die Führer haben immer eine Menge solcher faszinierender Kleinigkeiten zu erzählen, und aus irgendeinem Grund bleiben die in meinem Gehirn hängen wie Fusseln. Hier ist noch so eine Quizfrage: Wie nennt man eine Gruppe von Nilpferden?«
    Ich schüttele den Kopf. Woher soll ich das wissen?
    »Ich sollte das wissen«, sagt Virginia und tippt sich an die Stirn.
    »Eine Herde.« Summer mag offenbar Ratespiele.
    »Eine Schule.«
    »Eine Schule?«, wiederholt Summer. »Wie in meine Kinder gehen in die Schule? «
    Maeve nickt. Summer blickt verwirrt drein.
    Schwach höre ich mein Handy in meiner Handtasche draußen im Foyer klingeln. Endlich. Ich bin jederzeit offen für eine Entschuldigung.
    »Hast du immer noch diesen blöden Robbie-Williams-Song auf deinem Handy?«, ruft Helen vom Foyer.
    Ja, okay, einen Lieblingssong als Handy-Klingelton zu verwenden, ist – wie ich jetzt bestätigen kann – eine Garantie dafür, dass man ihn bald nicht mehr hören kann. »Angels« hat mich mal zum Weinen gebracht. Jetzt geht es mir nur noch auf die Nerven. Ich muss Aaron, das kleine Technik-Genie, endlich bitten, den Song zu löschen und irgendetwas Unverfängliches einzustellen. Zum Beispiel ein Telefonklingeln.
    »Soll ich rangehen?«, fragt Helen.
    »Ja, bitte.«
    »Dann gibt es hier also doch ein Netz«, ruft Virginia, hält ihr iPhone hoch und starrt auf das Display. »Bei wem bist du?«
    »Optus«, antworte ich.
    »Scheiß Vodafone«, flucht sie.
    Helen kommt mit meinem Handy in die Küche geschlendert. »Ich war leider zu spät. Ein entgangener Anruf von Jamie.«
    Ich wette, Helen hat sich absichtlich nicht beeilt. Sie reicht mir mein Handy. Der SMS-Ton piepst. Ich sehe mir die Nachricht an.
    Du hast mein Wochenende ruiniert. Und mein Leben.
    Ach ja. Immerhin bin ich nicht völlig bedeutungslos für sie.
    »Warum hast du ihr nicht gesagt, dass du dieses Wochenende nicht verfügbar bist?«, fragt CJ. »Meine Kinder würden es nicht wagen, mich anzurufen.«
    »Wir hatten einen kleinen Ich-hasse-dich-Streit, als ich heute Nachmittag hier angekommen bin.«
    »Sie kriegt sich schon wieder ein«, sagt Helen. »Das ist jetzt Franks Problem, nicht deines.«
    »Ignorier sie«, rät CJ. »Lass dich nicht manipulieren.«
    Entzückend – vielen Dank für den guten Rat, CJ. Nicht, dass sie eine schlechte Mutter wäre. Ich sage ja nur, dass eine Mutter ihre Tochter stets im Auge behalten sollte. Jamie und Jorja sind bei Facebook befreundet. Na gut, ich habe mir Jorjas Profil angesehen. Ich bin ziemlich sicher, dass die von ihr gegründete Facebook-Seite mit dem Titel »Deirdre nimm Deo« (wer immer die arme Deirdre sein mag) als Cyber-Mobbing einzuordnen ist, aber entweder weiß CJ nichts davon, oder es ist ihr egal. Genau das geschieht, wenn man glücklich ist: Man ist abgelenkt. Wahrscheinlich schläft man sogar gut. Ich jedenfalls halte die Kommunikationskanäle zu meiner Tochter offen.
    »Und außerdem, wie soll sie je lernen, allein zurechtzukommen, wenn sie wegen jeder Kleinigkeit zu dir läuft?«, fragt CJ.
    Ich entschuldige mich nicht dafür, dass ich gern für meine Kinder da bin und jederzeit weiß, wo sie gerade stecken. Jamies Sehnsucht nach Unabhängigkeit übersteigt ihre Fähigkeit, auch unter Druck allein zurechtzukommen. Ich erlaube ihr alles, was für einen Teenager normal ist – etwa Bus fahren oder an Halloween ohne elterlichen Begleitschutz durch die Straßen ziehen. Jedoch nur, solange sie nicht allein unterwegs ist, sondern mit einer Gruppe. Und ihr Handy dabei hat. Ich behaupte nicht, dass das bei mir keine Flut von Stresshormonen auslösen würde. Ich sage nur, dass ich es ihr erlaube.
    »Meine Mädchen bekommen jedes Mal einen Tobsuchtsanfall, wenn sie nicht bei irgendeiner Freundin übernachten dürfen.« Summer seufzt.
    »Warum lässt du sie nicht?«, fragt Helen. »Ich würde kein einziges Wochenende überleben, wenn ich nicht wenigstens ein paar von meinen Kindern jemand anderem unterjubeln könnte.«
    »Das ist schlicht, na ja, eine Familienregel«, entgegnet Summer lässig. »Sie dürfen jederzeit bei ihren Vätern übernachten, kein Problem. Nur nicht, ihr wisst schon, bei Leuten, die ich nicht kenne. Bei Fremden. Eigentlich bin ich total locker,

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