Endlich zu Hause - Endlich bei dir
meine Mutter verführt hat, er würde nicht wollen, dass seine Kinder, Enkel, Nachbarn und Freunde davon erfahren. Und so wie hier geklatscht wird, würde es nicht lange dauern, bis es sich herumspricht."
Der Gedanke, dass Mac so vielen Leuten absichtlich wehtun würde, machte Sharon ganz krank, obwohl sie seinen Zorn und sein Bedürfnis nach Rache verstehen konnte. Sie wusste nicht, was sie sagen sollte. Jedenfalls hatte Mac ihr das Herz gebrochen.
Obwohl er sich nicht rührte, schien er immer weiter von ihr wegzurücken. „Es ist offensichtlich, auf welcher Seite du stehst."
Sie hob das Kinn. „Ich bin auf keiner Seite. In diesen Krieg lasse ich mich nicht hineinziehen, Mac. Du hast mich benutzt, aber das lasse ich jetzt nicht mehr zu."
„Es war mehr als das."
„Ja?" Sie hatte Mühe weiterzusprechen. „Vorhin habe ich dich gefragt, wie du unsere Beziehung beschreiben würdest. Weißt du jetzt ein Wort dafür?"
Er wollte etwas sagen, schwieg dann aber.
„Das dachte ich auch nicht." Sie wandte sich ab.
„Du gehst?"
„Ja." Sie drehte sich nicht mehr um. Er sollte die Tränen in ihren Augen nicht sehen.
„Keine Sorge. Ich werde schweigen. Es ist allein deine Entscheidung, was du mit deinen Informationen anfängst. Ich hoffe nur, dass du die richtige Entscheidung triffst."
„Was ist mit dem Job?"
Sie konnte nicht fassen, dass er das jetzt zur Sprache brachte. „Ich schlage vor, du holst dir einen Innenarchitekten aus Atlanta. Diesmal wirst du sicher jemanden wegen seiner Ausbildung und Erfahrung auswählen und nicht, weil er mit einer Familie befreundet ist, die du zerstören willst."
„Das war nicht der Grund, warum ich dich engagiert habe. Ich nehme immer die besten Leute, und du bist die Beste. Deshalb verlange ich, dass du deine Verpflichtungen einhältst."
„Na schön", fuhr sie ihn an. „Dieser Auftrag wird sich in meinen späteren Empfehlungen gut machen. Es ist wohl nur fair, wenn ich dich in dieser Hinsicht ausnutze."
„Leiste einfach gute Arbeit."
„Das tue ich immer." Sie ging, bevor sie diese Vorstellung verderben konnte, indem sie in Tränen ausbrach.
Nachdem Brad am Sonntagabend ins Bett gegangen war, weinte Sharon. Sie war stolz gewesen, das vorher nicht getan zu haben, aber plötzlich konnte sie die Tränen nicht mehr zurückhalten.
Sie saß in der Küche, hatte eine Tasse Kräutertee vor sich und schluchzte. Es tat so weh.
Zwar hatte sie nicht geglaubt, dass Mac sich auf den ersten Blick in sie verliebt hatte, aber sie hatte doch gedacht, es wäre eine echte Beziehung zwischen ihnen ent standen. Etwas, das eine Chance auf Dauer hatte.
Weil Mac sie manipuliert hatte, hatte sie ihm unfreiwillig ge holfen, ihre Freunde zu verletzen. Das konnte sie kaum ertragen.
„Sharon? Was ist passiert?" Da Brad so selten erlebt hatte, dass sie weinte, nahm er offensichtlich an, etwas ganz Schreckliches wäre geschehen.
Sie wischte sich das Gesicht ab. „Es ist okay. Ich bin einfach traurig. Das sind Frauen manchmal."
Das kaufte er ihr nicht ab. „Jemand hat dich verletzt. Es war Cordero, oder? Was hat er getan?"
Sie seufzte. „Brad, bitte. Lass es sein."
„Hat er etwas über mich gesagt?"
„Es ging nicht um dich."
„Aber er hat etwas gesagt."
„Wir hatten eine Meinungsverschiedenheit. Meine Gefühle sind verletzt, aber ich werde darüber hinwegkommen."
„Dann triffst du dich nicht mehr mit ihm?" Das klang hoffnungsvoll.
„Ich arbeite immer noch am Garrett-Haus. Aber unsere Beziehung wird von jetzt an rein professionell sein."
„Warum schmeißt du den Job nicht einfach hin?"
„Weil ich ein Geschäft habe. Und einen Ruf, den ich wahren muss. Ich kann eine Verpflichtung nicht sausen lassen, weil ein Kunde meine Gefühle verletzt hat."
„Ich habe dich vor dem Kerl gewarnt."
Seltsamerweise hätte Sharon Mac beinahe immer noch verteidigt. Er und seine Mutter hatten sehr gelitten. Sie konnte es ihm nicht übel nehmen, dass er seinen Vater verletzen wollte. Aber sie konnte nicht hinnehmen, dass er bereit war, dabei auch so vielen anderen Leuten wehzutun.
„Es gibt Dinge, die du nicht verstehst", sagte sie leise. „Mac ist nicht so schlimm, wie du denkst."
Brad schnaubte. „Du hast immer noch was für ihn übrig, oder?"
Sie rieb sich die Schläfen. „Ich will jetzt nicht mehr darüber reden. Und du solltest eigentlich im Bett sein."
„Ich hatte Durst."
Das Bedürfnis nach etwas zu trinken hatte Sharon überhaupt in diese Schwierigkeiten gebracht, wie ihr
Weitere Kostenlose Bücher