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Endstation für neun

Endstation für neun

Titel: Endstation für neun Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maj Sjöwall;Per Wahlöö
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Schuss ging seitlich in die rechte Schulter, könnte ein Querschläger gewesen sein. Er war neunundzwanzig Jahre alt und wohnte…« Gunvald Larsson unterbrach ihn.
    »Das kannst du überspringen. Wir wissen, wo er gewohnt hat.«
    »Ich wusste es nicht«, widersprach Rönn. »Mach weiter«, sagte Melander. Rönn räusperte sich.
    »Er wohnte in der Tjärhovsgatan zusammen mit seiner Verlobten…«
    Und Gunvald Larsson unterbrach ihn erneut. »Sie waren nicht verlobt. Ich habe ihn neulich noch gefragt.« Martin Beck warf Gunvald Larsson einen gereizten Blick zu und forderte Rönn mit einem Kopfnicken auf, weiterzumachen.
    »Zusammen mit Äsa Tore 11, vierundzwanzig Jahre alt. Reisebürokauffrau.« Er schielte zu Gunvald Larsson hinüber und sagte:
    »In wilder Ehe. Ich weiß nicht, ob sie benachrichtigt worden ist.«
    Melander nahm die Pfeife aus dem Mund und sagte: »Sie ist benachrichtigt worden.« Keiner der fünf Männer am Tisch sah sich die Bilder von Stenströms zerfetztem Körper an.
    Sie hatten die Aufnahmen bereits gesehen und wollten es sich möglichst ersparen, sie ein weiteres Mal zu betrachten.
    »In der rechten Hand hielt er seine Dienstwaffe. Sie war entsichert, aber er hat keinen Schuss abgegeben. In den Taschen hatte er ein Portemonnaie mit 37 Kronen, seinen Ausweis, ein Foto von Asa Torell, einen Brief von seiner Mutter und ein paar Quittungen. Des weiteren Führerschein, Notizbuch, Stifte und Schlüsselbund. Wir bekommen alles, sobald die Jungs vom Labor damit fertig sind. Kann ich weitergehen?«
    »Ja bitte«, sagte Kollberg.
    »Die junge Frau auf dem Sitzplatz neben Stenström hieß Britt Danielsson. Sie war achtundzwanzig Jahre alt, ledig und arbeitete im Krankenhaus Sabbatsberg. Sie war Krankenschwester.«
    »Ich frage mich, ob die beiden zusammen unterwegs waren«, sagte Gunvald Larsson.
    »Vielleicht ein kleiner Seitensprung.« Rönn sah ihn missbilligend an.
    »Das werden wir herausfinden müssen«, meinte Kollberg. »Sie hat sich mit einer anderen Krankenschwester vom Sabbatsberg ein Zimmer am Karlbergsvägen 87 geteilt. Laut ihrer Mitbewohnerin, die Monika Granholm heißt, kam Britt Danielsson direkt vom Dienst. Sie wurde von einem Schuss getroffen. In die Schläfe. Sie war die Einzige in dem Bus, die nur eine Kugel abbekam. Sie hatte achtundreißig verschiedene Gegenstände in ihrer Handtasche. Soll ich sie aufzählen?«
    »Bloß nicht«, sagte Gunvald Larsson.
    »Nummer vier auf der Liste und der Planskizze ist Alfons Schwerin, der Überlebende. Er lag zwischen den beiden hinteren, parallel zur Fahrtrichtung stehenden Sitzbänken auf dem Boden. Seine Verletzungen kennt ihr bereits. Bauchschuss und eine Kugel in der Herzgegend. Von ihm wissen wir, dass er Junggeselle ist. Seine Adresse ist Norra Stationsgatan 117. Er ist dreiundvierzig Jahre alt und Angestellter beim Straßenbauamt. Wie geht es ihm übrigens?«
    »Er liegt noch im Koma«, sagte Martin Beck. »Die Ärzte meinen, es besteht eine Chance, dass er aufwacht. Aber sie wissen nicht, ob er dann sprechen oder sich überhaupt an etwas erinnern kann.«
    »Wieso soll man nicht sprechen können, wenn man eine Kugel im Bauch hat?«, fragte Gunvald Larsson. »Der Schock«, erwiderte Martin Beck.
    Er schob den Stuhl zurück und streckte sich. Anschließend zündete er sich eine Zigarette an und stellte sich vor die Planskizze.
    »Na schön, was ist mit dem hier in der Ecke?«, fragte er. »Nummer acht.«
    Er zeigte auf den Platz ganz hinten in der rechten Ecke des Busses. Rönn sah auf seine Notizen.
    »Er hat acht Kugeln abbekommen. In Brust und Bauch. Er war Araber und hieß Mohammed Boussie, algerischer Staatsbürger, sechsunddreißig Jahre alt, keine Verwandten in Schweden. Er wohnte in einer Art Pension in der Norra Stationsgatan. War offenbar auf dem Heimweg von seiner Arbeit im Zig-Zag, diesem Grillimbiss in der Vasagatan. Mehr gibt es im Moment nicht über ihn zu sagen.«
    »Arabien«, sagte Gunvald Larsson. »Wird da nicht immer tüchtig rumgeballert?«
    »Dein politisches Wissen ist überwältigend«, bemerkte Kollberg. »Du solltest dich zur Sicherheitspolizei versetzen lassen.«
    »Das heißt Sicherheitsabteilung des Reichspolizeiamts«, sagte Gunvald Larsson.
    Rönn stand auf, suchte ein paar Fotos aus dem Haufen heraus und legte sie auf dem Tisch in einer Reihe nebeneinander. »Den Burschen hier haben wir noch nicht identifizieren kön nen«, sagte er. »Nummer sechs. Er saß direkt hinter der mittleren Tür auf dem Platz am

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