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Endstation Mord Kommissar Morry

Endstation Mord Kommissar Morry

Titel: Endstation Mord Kommissar Morry Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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Simpson. Joe Simpson!“
    Riley befeuchtete sich die Lippen mit der Zunge. „Das wissen Sie?" fragte er erstaunt.
    „Aber der Name steht doch gar nicht in der Zeitung..."
    „Eben. Fällt bei dir jetzt der Groschen?"
    „Sie haben ihn ...“ begann Riley leise, und unterbrach sich dann.
    „Ja, ich habe ihn hinter die Hecke gelegt. Er war der Liebhaber meiner Frau."
     
    *
     
    Als Frank nach zweistündigem Verhör das Polizeigebäude verließ, war er in Schweiß gebadet. Auf der Straße sog er in tiefen Zügen die Luft ein. Er hatte nicht zu glauben gewagt, daß man ihn wieder gehen lassen würde. Zum Glück war es ihm gelungen, sich in den wesentlichsten Punkten seiner Angaben nicht zu widersprechen. Vielleicht hatten die Beamten auch gespürt, daß er nicht der Mann war, der zu Gewaltverbrechen neigte. Oder hatten sie die Zügel ganz bewußt locker gelassen, weil sie hofften, ihn auf diese Weise besser beobachten und im richtigen Zeitpunkt an sich reißen zu können? Dieser Craig war kein übler Kerl. Aber er war ein Polizist und wie jedem Polizisten ging es ihm darum, der Presse und der öffentlichen Meinung möglichst rasch einen Sündenbock zu präsentieren.
    Ich war drauf und dran, ihm die Wahrheit zu sagen, schoß es durch Franks Sinn. Ich hab es nicht getan, weil ich immer wieder an Carol denken mußte...
    Er blieb stehen und schaute über die Schulter zurück. Niemand beachtete ihn. Er ging weiter und überlegte, was jetzt zu tun war. Nachdem er einen Entschluß gefaßt hatte, winkte er ein Taxi heran und stieg ein. Er fuhr zu einem vielstöckigen Bürogebäude in der Nähe des Times-Square und entlohnte den Fahrer. Gerade, als er auf den Eingang zustreben wollte, zuckte er zurück und kletterte rasch wieder in das Taxi.
    „Was ist los?" fragte der Fahrer. „Haben Sie es sich anders überlegt?"
    „Ich sehe gerade jemand, für den ich mich interessiere", meinte Frank und beobachtete, wie der Mann, um den es sich handelte, ein Taxi heranwinkte und einstieg.
    „Folgen Sie dem Taxi da vorn!"
    Sie fuhren dem Wagen etwa eine halbe Stunde hinterher. Frank schaute durch die Fenster. Er mußte grinsen, als ihm beim Anblick der vertrauten Straßenzüge die Zusammenhänge klar wurden. „Sie können wenden und zum Ausgangspunkt zurückfahren“, sagte er. „Ich habe genug gesehen."
    Es war kurz nach drei Uhr, als er mit dem Lift in das vierte Stockwerk des modernen Bürogebäudes fuhr und dann die Tür öffnete, an der mit goldenen Lettern ,Graham & Tone' stand. Die blonde Sekretärin im Vorzimmer schaute blasiert in die Höhe. „Sie wünschen, bitte?"
    „Ich möchte Mr. Tone sprechen."
    „In welcher Angelegenheit, bitte?“
    „Es ist privat."
    „Haben Sie Ihre Karte dabei?"
    „Nein."
    „Tut mir leid, Mr...."
    „Mein Name tut nichts zur Sache."
    In diesem Moment öffnete sich die ledergepolsterte Tür, die zum Privatbüro führte, und Mr. Tone erschien auf der Schwelle. Er hielt einen Briefbogen in der Hand und sagte: „Es ist wohl klüger, wenn wir die Sache noch ein wenig zurückstellen. Ich fürchte, die Bedingungen sind etwas zu scharf formuliert worden. Ich muß nervös gewesen sein, als ich den Brief diktierte. Morgen werde ich das Ganze noch einmal..." Er unterbrach sich, als sein Blick auf Frank fiel.
    „Bitte?" fragte er. „Sie wollen zu mir?"
    „Der Herr weigert sich, seinen Namen zu nennen!" beschwerte sich die Sekretärin. „Ich habe ihm gesagt..."
    Tone winkte ab. „Schon gut", sagte er und trat zur Seite. Er machte eine einladende Handbewegung, die Frank galt. „Bitte, mein Herr. Ich stehe Ihnen zur Verfügung."
    Als Frank am Schreibtisch in dem Besuchersessel saß und die grauen, verwaschenen Augen von Frederic Tone betrachtete, fühlte er ein Gefühl leisen Triumphes.
    „Ich brauche einhunderttausend Dollar, Sir", sagte er langsam und nicht sehr laut. „Sie werden gewiß in der Lage sein, mir diesen Betrag zu zahlen?"
    Tone zuckte nicht mit der Wimper. „Natürlich bin ich in der Lage, einen solchen Betrag aufzubringen . . . sogar das Zehnfache, wenn es gebraucht werden sollte." Um seine Mundwinkel geisterte ein spöttisches Lächeln. „Voraussetzung dafür ist natürlich, daß Sie in der Lage sind, mir einen entsprechenden Gegenwert zu liefern."
    „Genau deswegen bin ich hier."
    „Gut! Lassen Sie hören, was Sie zu offerieren haben..."
    „Mein Schweigen", sagte Frank.
    „Wie bitte?"
    „Sie haben mich richtig verstanden, Mr. Tone. Ich biete Ihnen mein Schweigen. Das ist

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