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Endstation Mord Kommissar Morry

Endstation Mord Kommissar Morry

Titel: Endstation Mord Kommissar Morry Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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saß, blickte in die Höhe. Dann wies er auf einen Stuhl. „Mach dir's bequem, Riley. Ich bin gleich soweit."
    Riley nickte und nahm am Schreibtisch Platz. Er hieß eigentlich Richard Ley, aber alle Welt nannte ihn Riley. Er war ein guter Beobachter und ihm fiel sofort auf, daß das silbergerahmte Bild von Carole Tone nicht auf dem gewohnten Platz auf der rechten Seite des Schreibtisches stand.
    Tone rieb sich das Kinn und legte dann den Brief, den er gelesen hatte, aus der Hand. „Also ... was gibt's?"
    „Sie hatten mich zum Rapport bestellt, Chef."
    „Ach ja, richtig. Fasse dich möglichst kurz. Ich habe nicht viel Zeit."
    „Zuerst hielt Ihre Frau in der Nähe des Times Square und nahm dort einen etwa vierzigjährigen Mann auf. Sie klapperten gemeinsam verschiedene Lokale ab... ziemlich miese Kneipen. Ihre Frau blieb stets im Wagen, während der Mann hineinging. Aus einem der Lokale brachte der Mann schließlich einen jüngeren Burschen mit... eben diesen Frank Baker. Natürlich wußte ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht, daß er Baker heißt. Das Trio fuhr dann zur Villmor Street 27. Sehr vornehme Gegend. Dort verabschiedete sich der Mann und verschwand. Ihre Frau und Baker betraten das Haus. Ich wartete, bis Baker etwa eine Stunde später herauskam. Er nahm sich ein Taxi. Ich folgte ihm mit meinem Wagen. Dann drang ich einfach in seine Wohnung ein und zeigte ihm meine Kanone, um ihn ein bißchen gesprächig zu machen. Wie es nicht anders zu erwarten war, speiste er mich mit ein paar dummen Phrasen ab. Ich wollte keinen Krach schlagen ... Sie wissen, wie hellhörig in solch einer Mietskaserne die Wände sind. Jedenfalls machte ich Baker klar, daß es um seinen Kopf geschehen ist, wenn er sich nochmals mit Carol blicken lassen sollte. Tja... und das ist eigentlich schon alles, Chef."
    Tone nickte. „Vielleicht hätten wir Carol schon früher einmal überwachen sollen", meinte er nachdenklich. „Dann wäre mir manches erspart geblieben..."
    „Ich kann mir nicht vorstellen, daß sie diesen Baker liebt", sagte Riley tröstend. „Er sieht nicht unflott aus, aber er ist ein richtiger Windhund ... einer von der schäbigen Sorte. Eine verkrachte Existenz, ein Gescheiterter... Sie sollten mal die Bruchbude sehen, in der er haust!"
    „Carol besucht ihn sicher nicht wegen der Bruchbude", warf Tone düster ein.
    „Sie wird schnell dahinterkommen, daß dieser Versager sich mit Ihnen nicht messen kann, Chef."
    Tone richtete seinen verhangenen Blick auf Riley. „So?" fragte er gedehnt. „Bist du davon überzeugt? Glaubst du wirklich ganz ernsthaft daran?"
    Riley rutschte unruhig auf dem Stuhl hin und her. Der Chef war heute anders als sonst. Verdammt, dachte Riley, ich habe mich nicht danach gedrängt, diesen Schnüffelauftrag zu übernehmen. Es ist in jedem Fall unangenehm, seinem Chef berichten zu müssen, daß er von der eigenen Frau betrogen wird.
    „Nichts für ungut... aber mit den Frauen kennt man sich natürlich nicht aus", meinte Riley.
    Tone blickte auf seine Uhr. „Du bist für neun Uhr bestellt gewesen. Jetzt ist es zwei!“
    Riley räusperte sich. „Ich hab's verschlafen, Chef", entschuldigte er sich. „Wenn es etwas Wichtiges gewesen wäre, hätten Sie mich doch sicherlich aus dem Bett geklingelt..."
    „Hast du schon die Zeitung gelesen?"
    „Ja, klar."
    „Aufmerksam?"
    „Naja, wie man eben die Zeitung liest.. . habe ich etwas übersehen?"
    Tone schob ihm die Mittagsausgabe hin. „Setz dich da drüben in die Ecke", sagte er. „Wenn dir etwas auffallen sollte, sagst du mir Bescheid ..."
    Riley trollte sich mit der Zeitung zu der Klubgarnitur, die für Besucher reserviert war. Er nahm Platz und schlug die Zeitung auf. „Es genügt, wenn du dich um den lokalen Teil kümmerst", sagte Tone, bevor er sich wieder in seine Arbeit vertiefte.
    „Okay, Chef.“
    Als Rileys Blick auf das Foto des Mannes fiel, den man erschossen am Central-Park gefunden hatte, stutzte er. Er hatte das Gefühl, ihn schon einmal gesehen zu haben, aber er war nicht ganz sicher, ob das zutraf. Er las den Artikel und stand dann auf.
    „Hier ist etwas..."
    Tone blickte in die Höhe. „Ja ... was denn?“
    Riley trat an den Schreibtisch. „Das Gesicht des Kerls kommt mir bekannt vor. Das kann natürlich eine Täuschung sein. Aber ich entdecke gerade, daß man den Toten nur ein paar hundert Meter von Ihrem Haus entfernt gefunden hat..."
    „Ah ... und was schließt du daraus?"
    „Nichts. Warum?"
    „Dieser Kerl heißt

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