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Endstation Oxford

Endstation Oxford

Titel: Endstation Oxford Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Veronica Stallwood
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Auto vor Peters Cottage war also gelöst.
    »Wenn Sie Myles unbedingt sehen wollen, machen Sie einen Termin mit seiner Sekretärin. Dann wird es allerdings teuer.«
    »Seine Kanzlei ist in Oxford, nicht wahr?«, fuhr Kate fort.
    »North Parade.« Cathy nickte, wandte sich zu Craig und schenkte ihm ein schiefes, nach Gin riechendes Lächeln. » Sie interessieren sich nicht für Myles, oder?«
    »Nein, da haben Sie recht«, bestätigte er. Kate warf ihm einen Was-zum-Teufel-machst-du-da-Blick zu, den er jedoch nicht beachtete. »Ich bin sicher, dass Sie uns mindestens ebenso gut erzählen können, was wir wissen wollen.«
    »Versuchen Sie es«, säuselte Cathy und warf ihm über den Rand ihrer Brille einen triefäugigen Blick zu, den sie für sexy hielt.
    »Wann haben Sie Peter im Pub getroffen?«, fragte Craig.
    »Gestern Abend«, antwortete Cathy. »Myles und ich haben sogar einigermaßen zivilisiert miteinander gesprochen.«
    »Und Peter ging es gut?«
    »Er war so verschlossen wie immer, wenn Sie das meinen.«
    »Er wirkte also nicht besorgt? Sprach er über irgendwelche Probleme?«
    »Myles erzählte mir, dass Peter irgendeinen Deal in den Sand gesetzt hat, was ihn offenbar ziemlich beunruhigte. Aber ehrlich gesagt weiß ich nicht, worum es dabei ging. Bücher langweilen mich.«
    Kate saß dabei, mischte sich nicht ein und hörte aufmerksam zu. Beim letzten Satz jedoch fiel ihr auf, dass Cathy etwas verbarg. Sie schien bewusst nachlässiger zu sprechen. Hatte Peter seinem Bruder und seiner Schwägerin etwa von Estelles Verschwinden erzählt?
    »Dann wird Myles sicher bei seinem Bruder in dessen Cottage wohnen«, stellte Craig fest.
    »Gut möglich. Aber ganz im Ernst: Es ist mir verdammt noch mal egal.«
    »Und wo ist Estelle? In London?«
    »Klar, schließlich arbeitet sie dort. Sie mag das Cottage nicht und findet es viel zu klein. Wo sie recht hat, hat sie recht. Sie würde es gern renovieren lassen, aber Peter scheint dafür kein Geld ausgeben zu wollen. Er mag das Häuschen so, wie es ist. Seit er Estelle geheiratet hat, haben wir deutlich weniger Kontakt als früher. Nur als er meine Töpferei für irgendetwas brauchte, wurde er plötzlich wieder so charmant wie früher.«
    »Ihre Töpferei?«, fragte Craig.
    »So nenne ich den Anbau. Es ist eines der Wirtschaftsgebäude, wo ich meinem Hobby nachgehen kann. Dort gibt es eine Drehscheibe und einen Brennofen – alles sehr professionell.«
    »Töpfern Sie denn noch immer?«
    »Ach, es hatte keinen Sinn. Niemand wollte die Sachen kaufen. Deswegen war es mir auch ziemlich egal, als Peter mich fragte, ob er die Werkstatt ein oder zwei Monate lang benutzen darf. Eigentlich wollte ich Miete dafür, aber er sagte, er hätte für den Umbau bezahlt und das Geld nie zurückbekommen. Vermutlich hat er recht damit, deswegen habe ich nicht weiter nachgehakt.«
    Kate rechnete blitzschnell im Kopf nach. »Wann war das?«
    »Das weiß ich nicht mehr. Irgendwann kurz nach Weihnachten, glaube ich. Aber warum interessiert Sie das überhaupt?«
    »Haben Sie Estelle in letzter Zeit einmal gesehen?«, fragte Kate so beiläufig wie möglich.
    »Die Frau hat doch nie Zeit. Sie interessiert sich nur für Bücher und Geld.«
    »Dann haben Sie sie also nicht gesehen?«, folgerte Craig.
    »Nein. Sie ist ohnehin nicht mein Geschmack. Ganz im Gegensatz zu Ihnen.« Sie grinste Craig anzüglich zu. »Nun erzählen Sie mir mal alles über sich.«
    »Ich fürchte, Craig ist ebenfalls ein Büchernarr«, warf Kate ein, die allmählich Mitleid mit Craig bekam. »Da werden Sie nicht viel Freude an ihm haben.«
    »Dann muss ich also bei meinem schicken Landwirt bleiben.« Cathy kippte den Rest ihres Gins hinunter.
    Kate und Craig blickten sie erwartungsvoll an.
    »Ihm gehört die halbe Grafschaft«, prahlte Cathy. »Mit ihm gibt es kein Knausern und kein Sparen.« Sie fuhr sich mit den Händen durch das Haar, als wäre ihr gerade aufgefallen, dass sie nicht gerade vorteilhaft aussah. »Ich glaube, Sie sollten jetzt allmählich gehen. Ich muss mich noch ein bisschen zurechtmachen, für den Fall, dass Mr H. gleich vorbeikommt.«
    »Mr H.?«, fragte Kate neugierig.
    »Ja, der Mann, von dem ich eben gesprochen habe. Mein Traummann. Der reiche Bauer.«
    »Wenn es Ihnen nichts ausmacht, würde ich gerne noch kurz Ihre Toilette benutzen, ehe wir uns wieder auf den Weg machen«, bat Kate.
    Craig warf ihr über Cathys Kopf hinweg einen flehenden Blick zu, den Kate aber nicht beachtete. Sie ließ ihn mit

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