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Endstation

Endstation

Titel: Endstation Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Crichton
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mitgezählt und dann aufgehört. Im Dunkeln war ihr aufgefallen, daß der Pathologe neben ihr lächelte. Seine Reaktion war so stereotyp - ein Pathologe, der über Gewalt und Totschlag nur lächeln kann -, daß ihr unwillkürlich noch andere Klischees aus dem Bereich der Medizin einfielen: Der sadistische Chirurg, der kindisch gewordene Kinderarzt, der Frauenhasser als Gynäkologe und natürlich die verrückten Psychiater.
    Nach dem Film hatte er sie ins Krankenhaus zurückgefahren, weil ihr Wagen noch dort auf dem Parkplatz stand. Aber sie war nicht gleich nach Haus gefahren, sondern noch einmal in die NPFA gegangen. Einen bestimmten Anlaß hatte es nicht gegeben.
    Die Abteilung war menschenleer. Aber sie rechnete damit, Gerhard und Richards noch bei der Arbeit vorzufinden. Die beiden hockten tatsächlich im Telecomp und grübelten über einem Computerergebnis. Sie bemerkten es kaum, als Janet eintrat und sich eine Tasse Kaffee holte. »Schwierigkeiten?« fragte sie.
    Gerhard kratzte sich am Kopf. »Jetzt ist es Martha«, sagte er. »Erst will George kein Heiliger mehr sein, und nun wird Martha plötzlich nett. Es ist alles durcheinander.« Richards lächelte. »Sie haben eben Ihre Patienten, Janet und wir haben unsere.« »Da wir gerade von meinem Patienten sprechen …«
    »Natürlich!« rief Gerhard, stand auf und ging hinüber zum Computerpult. »Ich hab’ schon überlegt, warum Sie noch einmal hereinkommen.« Er lächelte. »Oder war das Rendezvous langweilig?«
    »Nein, nur der Film«, sagte sie.
    Gerhard drückte auf ein paar Knöpfe. Ziffern und Buchstaben wurden ausgedruckt. »Hier haben Sie alle Kontrollangaben seit ein Uhr zwölf heute nachmittag.«

01 12 NORMAEEG 0 4
22
NORM
EEG
01 2 2 NORMAEEG 0 4
32
SCHL
EEG
01 32 SCHLAEEG 04
42
NORM
EEG
01 42 SCHLAEEG 04
52
NLRM
EEG
01 52 NORMAEEG 05
02
SCHL
EEG
02 02 NORMAEEG 05
12
NORM
EEG
02 12 NORMAEEG 05
22
NORM
EEG
0 5 2 2 NORMAEEG 0 5
32
SCHL
EEG
02 32 SCHLAEEG 05
42
NORM
EEG
02 42 NORMAEEG 05
52
NORM
EEG
02 52 NORMAEEG O6
02
NORM
EEG
03 02 NORMAEEG O6
12
NORM
EEG
03 12 SCHLAEEG 06
22
NORM
EEG
03 22 SCHLAEEG 06
32
NORM
EEG
03 32 STIMULATI 06
42
NORM
EEG
0 3 4 2 NORMAEEG 0 6
52
STIMULAT
03 52 SCHLAEEG 07
02
NORM
EEG
0 4 0 2 NORMAEEG 0 7
12
NORM
EEG
0 4 12 NORMAEEG 0 7
22
SCHL
EEG
0 32 SCHLAEEG 09
22
NORMA EE
0 42 SCHLAEEG 09
32
NORMA EE
0 52 NORMAEEG 0 9
42
NORMA EE
0 02 NORMAEEG 0 9
52
NORMA EE
0 12 NORMAEEG 10
02
NORMA EE
0
22 SCHLAEEG
10
12
NORMA EE
0
3 3 NORMA EEG
10
22
LORMA EE
0
4 2 NORMA EEG
10
32
STIMULAT
0
52 NORMA EEG
10
42
SCHLA EE
0
0 2 STIMULATI
10
E2
FORMA GE
0
12 SCHLAEEG
11
02
NORMA EE

    »Das verstehe ich nicht«, sagte sie stirnrunzelnd. »Anscheinend ist er ab und zu eingenickt und hat ein paar Stimulationen bekommen, aber … « Sie schüttelte den Kopf. »Kann man das nicht noch anders darstellen?« Gerade lieferte der Computer den nächsten Bericht: 11 UHR 12 NORMAL EEG »Diese Menschen«, sagte Gerhard mit leiser Ironie, »sie können einfach keine Maschinendaten verarbeiten.« Das stimmte. Eine Maschine kann endlose Zahlenkolonnen verarbeiten, ein Mensch braucht immer irgendein Diagramm. Andererseits sind Maschinen kaum in der Lage, bestimmte Ergebnisse zu erkennen. Es ist ein klassisches Problem, eine Maschine dahin zu bringen, daß sie zwischen den Buchstaben B und D unterscheiden lernt. Jedes Kind bringt das fertig, aber einer Maschine ist es fast unmöglich, zwischen den beiden Buchstaben einen Unterschied zu finden.
    »Ich gebe Ihnen die graphische Darstellung«, sagte Gerhard. Er löschte die Schrift und drückte ein paar Knöpfe. Nach einer Weile erschien ein Koordinatensystem, auf dem eine Kurve von Punkt zu Punkt kroch. »Verdammt«, entfuhr es ihr. »Was ist los?« fragte Gerhard.
    »Er wird immer häufiger stimuliert. Erst war lange Zeit nichts, dann kam der Stromstoß alle zwei Stunden, und jetzt kommt die Stimulation schon stündlich.«

    »Und?« fragte Gerhard.
    »Was halten Sie davon?« fragte sie.
    »Nichts Besonderes.«
    »Es könnte aber etwas Besonderes sein«, bemerkte sie. »Wir wissen doch, daß Bensons Hirn in ein Wechselspiel mit dem Computer eintritt, nicht wahr?« »Ja.«
    »Und aus diesem Wechselspiel entsteht irgendein Lerneffekt. Das ist wie mit dem Kind und der Keksdose. Wenn man einem Kind jedesmal, sobald es nach der Dose greift, eins auf die Finger gibt, greift es nicht mehr so oft hin. Sehen Sie - so.« Sie zeichnete rasch eine Kurve.

    »Das ist negative Verstärkung«, erklärte sie. »Das Kind

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