Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Endymion - Pforten der Zeit & Die Auferstehung

Titel: Endymion - Pforten der Zeit & Die Auferstehung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Simmons
Vom Netzwerk:
die Flut der Saatschiffe Richtung Outback und später der Spin-Schiffe, die während der Hegira die Region der Alten Nachbarschaft passierten, hatte zu einer erfolgreichen Terraformung dieser beiden dunklen Welten geführt, die zwischen der lichtschwachen Sonne Epsilon Eridani und dem noch schwächeren Stern Epsilon Indi kreisten. Der berühmte Sieg gegen Glennon-Heights Flotte dort hatte den Ruhm und die militärische Bedeutung des Doppelsternsystems gefestigt. Der Pax hatte die aufgegebenen Stützpunkte von FORCE wieder aufgebaut und die zusammenbrechenden Terraformsysteme regeneriert.
    De Soya sucht die beiden Flussabschnitte nüchtern und geschäftsmäßig in einer militärischen Weise ab. Die beiden Tethys-Segmente liegen tief in militärischen Sperrbezirken, und es wird sehr bald deutlich, dass das Mädchen – von dem Schiff ganz zu schweigen – in den vergangenen zwei Monaten unmöglich hier durchgekommen sein kann, ohne entdeckt und zur Landung gezwungen zu werden. De Soya hatte so etwas vermutet, da er das Epsilon-System kennt – auf seinen Flügen zur Großen Mauer und darüber hinaus ist er selbst schon mehrmals hier vorbeigekommen –, aber trotzdem entschieden, dass er die Portale mit eigenen Augen sehen müsse.
    Doch es ist gut, dass sie dieses Garnisonssystem zu diesem Zeitpunkt ihrer Reise erreichen, denn sowohl Kee als auch Rettig müssen ins Krankenhaus. Ingenieure der Kirche und Auferstehungsspezialisten untersuchen die Raphael im Trockendock und kommen zu dem Ergebnis, dass minimale, aber gravierende Fehler in der vollautomatischen Auferstehungskrippe aufgetreten sind. Die Reparatur beansprucht drei Standardtage.
    Als sie das System diesmal verlassen, haben sie nur noch einen Zwischenhalt in der Alten Nachbarschaft, bevor sie sich die Post-Hegira-Regionen des alten Netzes vornehmen müssen, und sie verlassen es mit der aufrichtigen Hoffnung, dass ihre Gesundheit sich verbessern, Depressionen und emotionale Instabilität nachlassen werden, wenn sie sich wieder der vollautomatischen Auferstehung unterziehen müssen.
    »Was ist Ihr nächstes Ziel?«, fragt Pater Dimitrius, der Auferstehungsspezialist, der ihnen in den vergangenen Tagen geholfen hat.
    De Soya zögert nur einen Augenblick, ehe er antwortet. Es kann seiner Mission nicht schaden, wenn er dem Priester diese winzige Information preisgibt.
    »Mare Infinitus«, sagt er. »Das ist eine Wasserwelt etwa drei Parsek entfernt und zwei Lichtjahre über der Ebene der –«
    »Ah, ja«, sagt der alte Priester. »Vor Jahrzehnten hatte ich eine Mission dort, um das einheimische Fischervolk von seinem Heidentum abzubringen und ihnen das Licht Christi zu zeigen.« Der weißhaarige Priester hebt seine Hand zum Segen. »Was immer Sie suchen, Pater Captain de Soya, ich werde eindringlich darum beten, dass Sie es dort finden.«
    De Soya ist kurz davor, Mare Infinitus wieder zu verlassen, als ihm der reine Zufall den Hinweis liefert, nach dem er gesucht hat.
    Es ist ihr dreiundsechzigster Standardtag der Suche, erst der zweite Tag nach ihrer Auferstehung in ihren Krippen an Bord der Orbitalen Pax-Station und der Morgen ihres planmäßig letzten Tages auf dem Planeten.
    Ein redseliger junger Mann namens Lieutenant Baryn Alan Sproul ist de Soyas Verbindungsoffizier vom Pax-Flottenkommando Siebzig Ophiuchi A, und der Knabe vermittelt de Soya und seinen Soldaten mehr Hintergrundinformationen, als sie hören wollten. Aber er ist ein guter Thopterpilot, und auf dieser Wasserwelt, in einer Flugmaschine, mit der er kaum vertraut ist, ist de Soya froh darüber, dass er nicht Pilot, sondern Passagier ist, und entspannt sich ein wenig, während Sproul sie nach Süden fliegt, weg von der schwimmenden Großstadt St. Thérèse und in die einsamen Fischgründe, wo die Farcaster immer noch schwimmen.
    »Warum sind die Portale hier so weit entfernt?«, fragt Gregorius.
    »Ah, ja«, sagt Lieutenant Sproul. »Das ist auch so eine Geschichte.«
    De Soya fängt einen Blick seines Sergeanten auf. Gregorius lächelt fast nie, es sei denn, ein Gefecht steht unmittelbar bevor, aber de Soya hat gelernt, ein gewisses Funkeln in den Augen des großen Mannes zu erkennen, das bei dem Sergeanten als Äquivalent von unbändigem Gelächter gilt.
    »... darum wollte die Hegemonie ihre Portale für den Tethys hier draußen bauen, zusätzlich zu der Orbitalen Sphäre, die sie hatten, und allen kleinen Farcastern, die allerorten aufgestellt wurden... ziemlich alberne Idee, nicht, Sir? Einen

Weitere Kostenlose Bücher