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Endymion Spring - Die Macht des geheimen Buches

Endymion Spring - Die Macht des geheimen Buches

Titel: Endymion Spring - Die Macht des geheimen Buches Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Skelton
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Fehler in den folgenden Absätzen ... Er stöhnte, dann machte er sich daran, alle Fehler, die er fand, zu umkringeln.
    Nach fünf Minuten schaute er auf. Wen interessierten erweiterte Infinitive und adverbiale Bestimmungen, wenn man in einer Bibliothek voller Bücher saß, von denen jedes mit seinem geheimnisvollem Wissen lockte? Prüfend blickte er über die Bücherreihen. Wer wusste, was alles an Informationen in diesen Büchern steckte? Blake konnte nicht widerstehen: Er verließ seinen Platz, um die Regale in seiner Nähe genauer zu betrachten.
    Die Mutter hatte sie mitten in der Abteilung Geschichte abgesetzt. Jeder Schritt führte ihn ein, zwei Jahrzehnte zurück. Da standen dicke und dünne Bände, alte und neue. Die Vergangenheit schien ein ungelöstes Rätsel zu sein, über das immer wieder neu geschrieben wurde.
    Eines der Bücher fiel ihm besonders auf. Es sah anders aus als die meisten, hell und mit einem rotseidenen Band um den Einband wie ein Gürtel. Es hatte keinen Titel, aber als er das Buch aufschlug, fand er auf der vorderen Seite das Wort Bestiarium in verschnörkelten Buchstaben, die ihn sofort an Seepferdchen erinnerten. Er nahm es mit zu seinem Platz.
    Das Buch hatte viele Illustrationen. Seltsame Tiere mit blauen und silbrigen Schuppen, goldglänzendem Fell und kunstvollen Zungen, die wie Spruchbänder aus ihren Mäulern wehten. Die Tiere starrten ihm entgegen wie Ausstellungsstücke einer mittelalterlichen Monstershow. Manche kannte er - Hyänen, Löwen, Pelikane, Elefanten aber viele waren sonderbare Mischformen mit pferdeähnlichen Körpern, gigantischen Schwingen und messerscharfen Klauen. Solche Wesen hatte er noch nie gesehen. Zum Glück gab es sie heute nicht mehr.
    Langsam blätterte er das Buch durch. Um die Abbildungen gruppiert waren kurze Texte mit den Beschreibungen ihrer Merkmale und Eigenschaften, alle in der gleichen altmodischen Schrift, die er etwas mühsam zu entziffern fand. Allmählich aber begriff er so viel, dass manche der Tiere gefährlich waren, andere dagegen, wie das Einhorn, nützliche Eigenschaften besaßen, zum Beispiel heilende und magische Kräfte.
    Blake blätterte weiter zu dem Kapitel über Drachen und hielt erstaunt inne.
    Auf der Seite, die er aufgeschlagen hatte, waren vier Bäume abgebildet, und in jedem saß ein gut getarnter Drache. Passend zu den Jahreszeiten waren sie entweder frisch grün, goldschimmernd, tiefrot oder silbrig. Der vierte war vor seinem winterlichen Hintergrund kaum zu erkennen. Blake traute seinen Augen nicht: Diese Drachen sahen fast so aus wie der, den er sich gestern Nacht im Baum vorgestellt hatte ... und wie das Tier, das ihm Psalmanazars Buch heute früh gezeigt hatte. Sein Herz klopfte heftiger. Er las aufmerksam die Beschreibung:
    Der Blätterdrache ist das einzige Tier, dessen Haut die Eigenschaft sowohl der Unsterblichkeit als auch der Weisheit besitzen soll. Seit der Zeit, als Eva die Frucht des heiligsten verbotenen Baumes gegessen hat, hat ihn keines Menschen Auge je gesehen. Er kann sich jederzeit in den Mantel der

    Unsichtbarkeit hüllen, um dem Menschen verborgen zu bleiben, indem er entsprechend der Jahreszeiten die Farbe wechselt. Sollte jedoch ein Mensch oder seinesgleichen je ein solches Tier sehen, wird ihm die Macht Gottes verliehen sowie das Wissen um alles Gute und Böse ...
    Ein Schauder durchfuhr ihn. Die Eigenschaften dieses Blätterdrachens hörten sich fast so an wie das, was Jolyon über das Letzte Buch erzählt hatte - und ganz so wie die Eigenschaften der Macht, für deren Besitz Faust seine Seele verkauft hatte. Konnte es da einen Zusammenhang geben? Hatte dieser Drache etwas mit dem magischen Buch zu tun, das er gefunden hatte?
    Blake sah sich suchend nach Duck um und wollte sie fragen, ob sie etwas darüber wisse, aber er sah sie nirgends. Sie war verschwunden.
    Er packte seinen Rucksack zusammen und machte sich auf die Suche.
    Er rannte an der Philosophie-Abteilung vorbei und stürmte in den nächsten Raum, in dem lauter alte Landkarten und Adanten waren, aber seine Schwester sah er nirgends.
    Gerade wollte er sich auf den Weg zu Galerie machen, um dort oben nach ihr zu suchen, als sich eine Hand auf seine Schulter legte. Er fuhr herum. Paula Richards.
    »Wo willst du hin?«, sagte sie streng. Er zeigte zur Galerie hinauf.
    »Nein, Blake, das geht nicht«, sagte sie. »Nicht heute. Die Galerie ist heute absolut tabu. Du darfst die Mitglieder der Ex Libris Gesellschaft nicht stören. Sie sitzen

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