Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Endymion Spring - Die Macht des geheimen Buches

Endymion Spring - Die Macht des geheimen Buches

Titel: Endymion Spring - Die Macht des geheimen Buches Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Skelton
Vom Netzwerk:
Blake immer noch den Kopf. »Wer hätte geahnt, dass Psalmanazar zu den Gründungsmitgliedern der Gesellschaft gehört hat?«, sagte er. »Er muss vor vielen Jahren Endymion Spring gefunden haben. Möchte wissen, was da passiert ist.«Duck schwieg nachdenklich. »Aber wer die Person im Schatten ist, wissen wir immer noch nicht«, sagte sie düster. Ihr Atem schimmerte wie Rauschgold in der Luft. »Es könnte jeder von ihnen sein.«
    Oder ein ganz anderer, dachte Blake. Sie waren umgeben von lauter Erwachsenen, die sich in ihren eigenen Besessenheiten verzehrten.
    Es hatte heftig geregnet, und der Schein der Straßenlampen warf Flecke wie verschmiertes Blut auf den Bürgersteig. Sie bogen in die Broad Street ein und eilten zum Eingang eines dunklen Kuppelgebäudes, wo sie auf ihre Mutter warten sollten. Über ihnen ragte ein hohes geschwungenes Geländer aus der Dunkelheit, das von einer Reihe grob gemeißelter Steinköpfe gekrönt war: große bärtige Männer, die die Bibliothek bewachten. Blake wusste nicht genau, ob sie Kaiser oder Philosophen darstellen sollten. Mit blinden Augen starrten sie in die Nacht und auf die gegenüberliegende Straßenseite, wo Lärm aus einem erleuchteten Pub drang.
    Duck und Blake setzten sich wortlos auf die Treppenstufen und dachten über das nach, was sie auf der Versammlung erlebt hatten. Es war kalt, und sie drängten sich aneinander, um sich gegenseitig zu wärmen. Sterne funkelten an dem jetzt wolkenlosen Himmel. Von ihrer Mutter war noch nichts zu sehen.
    Blake rutschte unruhig hin und her - das Buch in seinem Rücken hatte sich wieder bewegt.
    Er warf einen Blick über die Schulter. »Komisch«, sagte er.
    »Was ist komisch?«, sagte Duck und blickte auf. Sie zog ihre Kapuze zurück, um Blake besser sehen zu können.
    »Das Buch benimmt sich wieder so merkwürdig. Genau wie vor der Versammlung. Aber warum jetzt? Hier müsste es sich eigendich sicher fühlen.«
    Vorsichtig nahm Blake den Rucksack ab und öffnete ihn einen Spalt. Er blinzelte hinein.
    Das Buch lag wie ein gefangenes Tier ganz unten und schien sich, wie von Magnetkraft gezogen, immer mehr in den Boden zu verkriechen.
    »Was ist mit Endymion Spring?«, sagte Duck, die Blake über die Schulter sah.
    »Ich weiß nicht. Das Buch ist im Moment wie ein Briefbeschwerer oder so was. Wie ein Ziegelstein. Ganz schwer.« Er legte die Stirn in Falten. »Es ist fast, als ob es mich da runterziehen will.«
    Er zeigte zum Randstein.
    »In den Kanal?«
    Blake suchte nach Worten. »Nein. Ich meine, unter die Erde«, sagte er. »Dorthin, wo all die vielen Bücher lagern.«
    Plötzlich klopfte sein Herz wild, das Blut stieg ihm in den Kopf. Ihm wurde schwindlig vor Aufregung. Er konnte nicht mehr still sitzen. »Ich meine«, sagte er und wurde immer sicherer, »ich meine, Endymion Spring will, dass wir in die Räume unter der Bibliothek gehen in die Magazine, von denen Mum erzählt hat. Dorthin will uns das Buch führen. Das Letzte Buch muss irgendwo in den Tiefen der Bodleian Library versteckt sein!«
    In diesem Augenblick kam ihre Mutter. Sie schien zufrieden mit sich.
    »Und? Habt ihr etwas Neues erfahren?«, fragte sie.
    Duck und Blake sahen sich vielsagend an.
    »O ja!«, riefen sie wie aus einem Mund.

    In der Nacht, als sie schliefen, klingelte das Telefon. Der Klingelton kroch die Treppe hinauf, klopfte an die Türen, aber alle schliefen fest.
    Duck hatte den Kopf unter ihrem Kissen vergraben und träumte von dem Hund Alice. Blake bewegte sich unruhig im Schlaf, er wurde wieder von einem Alptraum gequält und von einem Schatten durch die Magazine der Bodleian Library verfolgt. Und Juliet Winters wälzte sich auf die leere Seite des Bettes und tastete im Schlaf nach dem Telefon, fand es aber nicht.
    von Kilometern entfernt legte Christopher Winters den Hörer auf. Dann, nach kurzem Überlegen, wählte er eine andere Nummer.
    »Taxizentrale«, meldete sich eine Stimme am anderen Ende der Leitung.
    »Eine Fahrt zum Flughafen, bitte!«
     

 
    Zweiundzwanzig
     
    lake konnte es kaum erwarten. Die halbe Nacht lang hatte er in Endymion Spring geblättert und versucht, neue Geheimnisse zu entdecken, aber nichts hatte sich gezeigt. Am Morgen waren er und Duck lange vor der Mutter auf den Beinen, und auch auf ihrem gemeinsamen Weg zur Bodleian Library waren sie ihr immer ein paar Schritte voraus.»Was ist denn in euch gefahren?«, fragte sie und musste sich anstrengen, ihre Kinder einzuholen.
    Blake und Duck sagten nichts, sondern

Weitere Kostenlose Bücher