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Endymion Spring - Die Macht des geheimen Buches

Endymion Spring - Die Macht des geheimen Buches

Titel: Endymion Spring - Die Macht des geheimen Buches Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Skelton
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lächelten einander zu. Das Buch hüpfte und zappelte im Rucksack, und trotz aller Furcht fieberte Blake vor Erwartung. Sie gingen durch das Eingangstor der Bibliothek und kamen in einen gepflasterten, von hohen, festungsähnlichen Wällen umgebenen Innenhof, von dem aus alte eisenbeschlagene Türen abgingen. Blake drängte sich durch eine Schar Touristen, die alle die Statue des Earl of Pembroke fotografieren wollten.
    Er schob die schweren Glastüren auf und trat ein.
    Verwundert blieb er stehen.
    Er fand sich in einem prächtigen, von fast unwirklichem Licht durchfluteten Saal. Schlanke Säulen trugen eine reich verzierte Decke, die von fein gemeißeltem Rankenwerk, Emblemen und Engeln übersät war: alles aus dem gleichen honigfarbenen Stein gearbeitet, der ganz Oxford diesen goldenen Schimmer gab. Filigrane Steinschnörkel hingen von der Decke wie wunderbare Stalaktiten.
    Gleich hinter der schweren Holztür stand eine große, mit Blumen und Vögeln bemalte Truhe, die durch ein kompliziertes System von Schlössern gesichert war. Wahrscheinlich hat man hier früher die Schätze der Universität aufbewahrt, dachte Blake, damals, als die Bibliothek ihren Bücherbestand vergrößerte.
    Staunend sah er sich um. Er fühlte sich plötzlich um Jahrhunderte ins mittelalterliche Oxford versetzt. Er meinte, den feuchten, schweren Geruch nach Bücher-Gelehrsamkeit bis in die Knochen zu spüren.
    Rechts war ein kleiner Laden mit allerhand Schnickschnack und Andenken für Touristen, links saß einer von zwei Pförtnern und bewachte einen Raum, in dem Mäntel und Taschen abgelegt werden konnten. Blake hatte seine Mutter unauffällig über die Raumaufteilung der Bibliothek ausgefragt. Zwei Treppen, so hatte er erfahren, führten hinauf zu den Lesesälen, in denen die Wissenschaftler arbeiteten. Beide wurden von Pförtnern bewacht, die einerseits die Leserausweise kontrollierten und andererseits darauf achteten, dass mit dem Verlassen der Benutzer nichts aus dem Bestand der Bibliothek verschwand. Sich hier unbemerkt einzuschleichen, würde nicht so einfach sein, wie Blake gedacht hatte.
    »Ich hole euch hier in ungefähr zwei Stunden ab«, sagte die Mutter. »Dann können wir noch etwas unternehmen. Die Bibliothek ist heute nur bis Mittag geöffnet.«
    »Lass dir ruhig Zeit«, antworteten Duck und Blake. »Wir bleiben in der Nähe.«
    Mrs Winters musterte die beiden argwöhnisch. »Also, seid vorsichtig«, sagte sie noch, dann eilte sie zur südlichen Treppe. Sie zeigte ihren Leserausweis vor und ging hinauf.
    Duck und Blake schlenderten zum Andenkenladen und taten, als interessierten sie sich für die angebotenen Sachen. Es gab hier mit Büchern bedruckte Geschirrtücher, Schals und Krawatten mit Büchermuster und Bücher zum Thema Buch.
    In einem leicht zu übersehenden Winkel des Ladens, ganz in der Nähe der zweiten, der nördlichen Treppe, saß der andere Pförtner an einem kleinen Tisch. Hier wollten die Kinder ihr Glück versuchen. Zum Glück war der Laden voller Touristen, so dass sie nicht weiter auffielen. Wie Spione blätterten sie die Ansichtskarten und Poster durch, beobachteten dabei ständig den Pförtner und versuchten herauszufinden, wo es zu den Magazinen ging.
    Die Mutter hatte ihnen erzählt, dass es im nördlichen Treppenaufgang einen speziellen Aufzug gab, der den ganzen Tag ununterbrochen Bücher von den Magazinen herauf und hinunter beförderte. Bibliothekare, die wie Maulwürfe unter der Erde arbeiteten, suchten in Tausenden von Regalen die Titel heraus, die in den Leseräumen angefordert wurden. Aus den Augenwinkeln erkannte Blake tatsächlich einen rechteckigen, mit Drahtgeflecht verkleideten Schacht neben der Treppe. Das musste der Bücheraufzug sein, von dem die Mutter gesprochen hatte. Sein Herz klopfte vor Aufregung. Sie waren auf der richtigen Spur.
    Der Pförtner, ein Mann mit einem mürrischen Gesicht, stoppeligen Hängebacken und aschgrauem Haar sah stirnrunzelnd auf seine Uhr und zählte offenbar die Minuten bis zu seiner Kaffeepause. Vor ihm auf dem Tisch lag ein zum Teil ausgefülltes Kreuzworträtsel.
    Ab und zu kamen Studenten und Wissenschaftler, lösten die Klammern von ihren Hosenbeinen und setzten ihre Fahrradhelme ab. Sie zeigten dem Pförtner ihre Benutzerausweise und eilten die Treppe hinauf. Wer die Bibliothek verlassen wollte, musste seine Tasche durchsuchen lassen, damit niemand Bücher hinausschmuggeln konnte.
    Nachdem sie eine Viertelstunde lang alles beobachtet hatten, stellte

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