Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Endzeit

Endzeit

Titel: Endzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vampira VA
Vom Netzwerk:
beibringen können.
    Schnell gewann sie ihre Beherrschung zurück, obwohl das Schwindelgefühl und das fordernde Pochen unter ihrer Schädelplatte sich nicht vollends verdrängen ließen. Ihre Brüste und das Zwerchfell begannen in wohlvertrauter Weise zu kribbeln.
    Sie zwang sich zur Ruhe und spielte Frears das entkräftete Opfer vor.
    Im Gegensatz zu der kleinen Raviolidose ließ sich die Plastiktüte mit der blutigen Keule nicht durch das Gitter schieben. Sehr gut ...
    »Also schön, ich lasse dich noch einmal frei« knurrte Frears. »Aber danach ist meine Geduld zu Ende!« Er nahm den Schlüssel und schloß den Käfig auf. Nona fiel heraus und landete auf den Knien. Ihre Erschöpfung war nach wie vor gespielt. Ihre Gier nicht.
    Der Geruch der blutigen frischen Keule drang verführerisch in ihre Nase. Frears reichte ihr mit einer Mischung aus Ekel und Faszination die Tüte. Nona riß sie ihm fast aus den Händen.
    Dennoch zwang sie sich, die erste richtige Mahlzeit seit ihrer Ankunft in dieser merkwürdigen Welt nicht gleich hinunterzuschlingen. Der Genuß rohen Fleisches, erst recht solches, in dem noch die Wärme eines gerade erst erloschenen Lebens zu spüren war, bedeutete ihr mehr als alle Verlockungen.
    Trotzdem; sie mußte bei klarem Verstand bleiben. Vor allen Dingen mußte sie dafür sorgen, daß die Kräfte, die in ihr schlummerten, erst dann zum Leben erwachten, wenn sie es wollte.
    Sie wußte, daß das blutige Fleisch ihre Metamorphose beschleunigen konnte - erst recht, wenn der Vollmond in greifbare Nähe gerückt war.
    Sie verschlang das blutige Fleisch, während Frears ihr dabei zuschaute. Sein Ekel war nun reiner, perverser Faszination gewichen.
    »Das dürfte reichen!« sagte er schließlich, als Nona ihre Mahlzeit beendet hatte. »Zurück in den Käfig!«
    Langsam hob sie den Kopf und sah Frears mit eiskaltem Blick an. Blut tropfte von ihren Mundwinkeln. Sie bot einen erschreckenden Anblick.
    Und nun endlich ließ sie der Bestie in sich freien Lauf!
    Sie stützte sich auf ihre Handballen und Knie und ging in eine lauernde Stellung über. Frears und der andere Mann wichen langsam zurück. Sie ahnten, was mit Nona vorging - und daß es zu spät war, sie daran zu hindern.
    Nona hörte das Knirschen ihrer Gelenke. Ihr Körper streckte sich, als ihre ganze Anatomie sich veränderte. Die Lederwäsche ging in Fetzen.
    »Schnell! Sie muß in den Käfig!« schrie Frears. Panik färbte seine Stimme schrill.
    Sein Bediensteter war es gewohnt zu gehorchen. Dennoch kam er nur zögernd näher. Und begriff zu spät, daß es besser gewesen wäre, ein einziges Mal im Leben die Gefolgschaft zu verweigern.
    Ihm blieben nur Sekunden, seinen Fehler zu bereuen. Dann hatte Nona ihm die Kehle durchgebissen.
    So verlockend es auch war, nachzufassen und ihrem Jagdtrieb freien Lauf zu lassen, sie mußte schnell handeln! Frears stand noch immer wie erstarrt, konnte es noch immer nicht fassen, was sich vor seinen Augen abspielte. Vermutlich hatte er noch nie einen Werwolf bei der Metamorphose beobachtet.
    Langsam und geschmeidig näherte Nona sich ihm. Ihre Kräfte überstiegen nun weit das Maß einer normalen Frau und auch das eines kräftigen Mannes. Sie fühlte sich unbezwingbar.
    Das behaarte Gesicht der Tiermenschen war nicht nur abstoßend. Es besaß bei allem Animalischen feminine Züge, wie auch der übrige Körper zweifellos etwas Weibliches ausstrahlte.
    Nicht, daß dies zu Frears Beruhigung beigetragen hätte. Er riß die Arme hoch und hielt sie schützend vors Gesicht.
    Nona schlug sie mit ihren Pranken mühelos beiseite. Im nächsten Moment rissen ihre nadelspitzen Krallen tiefe Furchen in sein Fleisch.
    Frears Schreien verwandelte sich in ein nicht enden wollendes Schmerzgeheul. Blitzschnell hieb Nona gegen seine Brust und riß sie fast zur Hälfte auf. Ein Blutschwall ergoß sich auf dem Boden. Frears fiel nach hinten und sackte zu Boden.
    Nonas fauchte heiser. Ihr Raubtieratem schlug ihm ins Gesicht.
    »Gnade!« winselte er, aber er wußte, daß es dieses Wort in ihrem jetzigen Bewußtsein nicht gab.
    Er spürte das Gewicht der Werwölfin wie Blei auf seiner Brust. Dann preßte sie ihm Arme und Beine zu Boden und verdammte ihn zur Bewegungslosigkeit. Unter dem Nebel seiner Angst sah er ihr mörderisches Gebiß, das sich mit unerbittlicher Langsamkeit seiner Halsschlagader näherte.
    Für einen Moment sah es beinahe so aus, als würde sie sich besinnen.
    Dann machte sie kurzen Prozeß.
    *
    Nona sprang auf. Sie

Weitere Kostenlose Bücher