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Energie fur Centaur

Energie fur Centaur

Titel: Energie fur Centaur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Kröger
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Stich lassen und den
Planeten verlassen. Begründen wirst du das wenigstens
müssen!“ Gernot fühlte sich nicht wohl in der Rolle, in die ihn
der andere drängte. Ich – Stellvertreter für die Menschen?
Absurd!
„Das muß ich nicht! Es genügt, wenn ich euch sage, daß wir,
die Centauren, euch und eure Maschine nicht brauchen!“
„Du bist ja ein Spaßvogel!“ Josephin lachte höhnisch auf.
„Sprichst hier große Worte. Wir müssen nicht wiederholen, daß
uns deine Administration gerufen hat. Und du willst hier im
Namen der Centauren sprechen! Daß ich nicht lache!“
Gernot schüttelte mißbilligend den Kopf.
„Laß, Fini, es
bringt nichts.“ Und an sein Gegenüber gewandt: „Wer bist du
und wen vertrittst du? Wir möchten ja schließlich wissen“
Gernot lächelte, „von wem wir diesen merkwürdigen Gruß zu
überbringen haben.“
„Ich bin Lim. Und ich vertrete die Centauren, die euren
Einfluß nicht wollen.“
„Anhänger der Nad-Bewegung also“, sagte Gernot.
Eine Sekunde lang blickte Lim erstaunt, erschrocken beinahe.
Gernot fuhr fort: „Wie viele seid ihr?“
Lim schwieg eine Weile. „Viele“, sagte er dann. „Genug, um
unseren Willen durchzusetzen.“
„Und wie, wenn ich fragen darf?“ stichelte Josephin.
Er sah sie tiefgründig an.
Ich werde sie nie begreifen, dachte Josephin, nicht, wenn ich
zehn Monate oder zehn Jahre hier bin. Diese Augen sagen
immer mehr, als wir je herauszulesen imstande sind. Und es
fiel von ihr die Schnoddrigkeit ab, das Unernste.
„Es wird sich zu gegebener Zeit zeigen.“
„Werdet ihr uns – töten?“
Er lächelte. „Centauren vernichten kein Leben. Das überlassen wir euch. Ein Grund von vielen, weshalb wir Menschen
nicht mögen.“
„Nun gut, das haben wir begriffen. Aber warum wollt ihr
unsere Hilfe nicht?“ fragte Josephin.
„Weil wir sie nicht brauchen!“
„Ach!“ sagte Gernot verwundert.
Josephin zeigte sich nicht minder überrascht.
„Und weshalb sonst sind wir hier nach deiner Meinung?“
„Es ist nicht meine Aufgabe, euch Dinge zu erklären, die
ausschließlich unsere eigenen Angelegenheiten sind. Zum
anderen denke ich, daß ihr trotz allem intelligent genug seid.“
„Danke!“ konnte sich Josephin nicht enthalten dazwischenzurufen, was ihr einen Rippenstoß von Gernot und einen
Summton des Automaten einbrachte. Er konnte wohl „Dank“
in diesem Zusammenhang nicht einordnen.
Lim ignorierte den Einwurf und sprach unbeirrt weiter: „…es
längst selbst zu sehen.“
„Wir sehen es nicht“, widersprach Josephin.
Er lächelte ungläubig. „Gut, naseweiser Mensch.“
Josephin blickte eine Sekunde verdutzt. Gernot mußte lachen, Lim war irritiert, setzte aber fort: „Ein Mangel, ein
allgemeiner Mangel, einer, der für jedermann spürbar ist, läßt
den Gedanken an die eigene Schwäche nicht sterben, nährt den
Glauben, die Abhängigkeit, macht willfährig. Und leider
verfängt so etwas gut, viele von uns sind beeinflußt.“
„Du behauptest also“, fragte Josephin heftig, „daß ihr an
keinem Energiemangel leidet, daß er manipuliert sei?“
„Du sagst es!“
„Aber das ist absurd!“ rief sie impulsiv.
„Laß mal, Fini“, beschwichtigte Gernot und wandte sich
sichtlich interessiert an den Centauren, der sich zurückgelehnt
hatte und in dessen Augen etwas stand, was wie Triumph
aussah. „Und wie ordnest du uns, die Menschen, in deine
gewagte Hypothese ein?“
„Es ist keine Hypothese. Ihr seid Werkzeuge in dieser Man ipulation – Manipulatoren…“ Er lächelte wohlgefällig, stolz auf
sein Wortspiel. Und sehr bereitwillig – als mache es ihm Spaß
– setzte er hinzu: „Wenn man sogar Ausweltler bemüht, um
Energie zu schaffen, müßte wohl der Dümmste begreifen, daß
sie gebraucht wird.“
Gernot zog die Stirn in Falten. Dann blickte er auf Josephin,
wiegte, als zweifle er, den Kopf. Weshalb und woran er
zweifelte, blieb ungewiß.
Lim hatte sich erhoben. „Geht und erklärt es den Euren. Und
dann verlaßt Centaur!“
Nicht die Worte aus dem Automaten, sein Gezwitscher und
seine Augen drohten.
„Wir werden es berichten!“ Gernot sagte es bestimmt, schnitt
so Josephin eine Bemerkung, zu der sie angesetzt hatte, ab.
„Ich sage dir aber, daß es nichts fruchten wird. Es ist nicht
Menschenart, sich von einer Handvoll Außenseitern ins
Bockshorn…“, und da es summte,
„sich einschüchtern zu
lassen, unverrichteterdinge umzukehren und zwölf Jahre zu
reisen für nichts.“
„Nun, wir werden sehen.

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