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Energie fur Centaur

Energie fur Centaur

Titel: Energie fur Centaur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Kröger
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erkennen zu
können. „Ganz vorzüglich getarnt“, flüsterte er.
„Es ist, glaube ich, ein Kessel.“ Josephin wies zur Rechten.
Dort schien auf gleicher Höhe mit den Wänden der sternbetupfte Himmel jäh abgehackt.
„Ein richtiges Nest!“ Gernot nahm Josephin an die Hand,
und sie tasteten sich den Bau entlang, gingen auf diese
begrenzende Wand zu. Dort endete das Haus. Der Spalt lief
aus. Trümmer lagen herum, und dann stieg die Felswand
senkrecht nach oben. Sie fühlten an ihr entlang, nahmen ab und
an doch eine Leuchte zu Hilfe; es herrschte tiefe Finsternis.
Nur in Blickrichtung auf den Cañon war der Platz etwas heller.
Dann erreichten sie die andere bebaute Seite. Undeutlich
bemerkten sie große Tore. „Garagen?“ flüsterte Josephin.
Gernot zog an einem der Türgriffe, der Flügel gab nach.
„Liederlich sind sie, alles, was recht ist.“
Sie traten kurz entschlossen ein, zogen das Tor hinter sich zu,
schalteten ungeniert die Lampen ein und – waren überrascht:
Drei der centaurischen Flugrochen standen streng ausgerichtet,
zwei kleine und ein großer. Im Hintergrund parkten motorgetriebene Karren.
Auf einmal sagte Gernot: „Es ist genug, Fini, wir gehen
zurück!“
Sie erreichten unangefochten den Leiterschacht, stiegen
hinab, Gernot vornweg. Unten erwartete er Josephin, der das
ungewohnte Klettern nun doch zusetzte. Und da sie sah, daß
Gernot ihr entgegenblickte, ließ sie sich im Spalt das letzte
Stück hinabfallen – in seine ausgebreiteten Arme hinein. Er
hielt sie einige Sekunden fest umschlungen…
„Jetzt werde ich doch langsam müde“, sagte Josephin. „Es
wird Zeit, daß wir zurückkehren; der Weg ist ganz schön weit.“
Sie löste sich forsch von Gernot, zog die Tür der Luke auf und
stieg rückwärts nach draußen. Von dort nahm sie Gernot die
Lampe ab und half ihm, die Luke ebenfalls zu passieren.
Fast gleichzeitig richteten sie sich auf und drehten sich um,
in der Absicht, quer durch den Maschinenraum den Ausgang
zu erreichen.
Sie erstarrten.
Keine vier Meter von ihnen entfernt, mit dem Rücken gegen
eine der Maschinen, standen zwei Centauren mit erhobenen
Strahlenwaffen. Gleichzeitig verebbte der Motorenlärm.
Die plötzlich hereinbrechende Stille und der Schreck durch
das Auftauchen der beiden Außerirdischen ließen Josephin
taumeln. Sie griff nach Gernots Schulter, stützte sich.
Auf der anderen Seite wurde das mißverstanden. Ein blaßblauer nadelfeiner Strahl, begleitet von einem bösen Brummen,
und Josephin stürzte zu Boden.
„Nein!“ Gernot schrie auf, die Starre fiel von ihm ab. Er riß
den leblosen Körper hoch, stützte der Gefährtin den Kopf, um
ihr in die Augen sehen zu können.
„Verhalte dich ruhig, Mensch!“ Die Automatenstimme klang
überlaut. „Lege deine Begleiterin ab. Ihr ist nichts geschehen,
sie wird bald zu sich kommen.“
Es dauerte eine Weile, bevor diese Worte in Gernots Bewußtsein drangen. Dann ließ er Josephin zögernd zu Boden
gleiten, blieb jedoch schützend über sie gekauert. „Ihr, ihr
Idioten!“ zischte er.
„Verhalte dich ruhig, Mann“, wiederholte die Stimme. Es
geschah nichts. Die beiden standen, die Waffen im Anschlag,
und rührten sich nicht.
Gernot wandte sich von ihnen ab, schob seinen Arm unter
Josephins Kopf und öffnete ihr mit der anderen Hand den
Kragen der Kombination. Bevor er ihren Puls erfühlte, schlug
sie die Augen auf. Er stieß einen Seufzer der Erleichterung aus,
flüsterte zärtlich:
„Fini.“ Dann half er ihr, sich langsam
aufzurichten. Sie blickte benommen, war dann aber angesichts
der drohenden Centauren sehr schnell wieder im Bilde. „Was
wollen sie von uns, Gernot?“ fragte sie mehr aggressiv als
ängstlich. „Wenn ich das wüßte“, antwortete Gernot überlaut,
nicht nur für die Gefährtin bestimmt. „Vorsicht“, setzte er auf
deutsch hinzu, „sie verstehen uns.“
Josephin nickte, stand vollends auf und klopfte sich den
Staub vom Anzug. Dann blickte sie die beiden voll an und
sagte, nun wieder in der Intersprache: „Also, Kollegen, was
wollt ihr?“
Sie antworteten nicht.
Dann lief aus unbekannten Quellen centaurisches Zwitschern
durch den Raum, hallte böse in der Höhle. „Folgt mir!“
Es blieb nicht verborgen, wem sie folgen sollten. Einer der
beiden bewegte den Arm wie einladend. Der andere, nein, die andere schloß sich ihnen an, behielt den Strahler im Anschlag.
Sie fuhren mit dem Lift nur wenige Meter höher, vielleicht
eine Etage.
Wieder betraten sie

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