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Engel auf Probe (German Edition)

Engel auf Probe (German Edition)

Titel: Engel auf Probe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Day Leclaire
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Angie den ersten Bissen ihrer Spaghetti mit Meeresfrüchten um die Gabel wickelte, warf sie noch einen Blick zu Reeds und Pamelas Tisch hinüber. “Das gefällt mir gar nicht. Sie haben beide das Gleiche bestellt: Scholle. Außerdem sehen sie irgendwie …”
    Scratch knurrte.
    “Doch! … gelangweilt aus. Wo bleibt das Feuer der Leidenschaft? Ich kann nicht einmal ein winziges Fünkchen erkennen. Bisher hat Reed auch kein einziges Mal Pamelas Hand gehalten und ihr verliebt Nichtigkeiten ins Ohr geflüstert. Und er hat sie nicht
einmal
zum Lachen gebracht.” Wieder sah Angie den Dalmatiner fragend an. “Wie sollen die beiden eine lebenslange Beziehung eingehen, wenn sie sich jetzt schon zu Tode langweilen?”
    Da erschien Roberto an ihrem Tisch. “Wie ist Ihr Essen, Miss Makepeace?”
    “Wunderbar. Sie haben die Soße verändert, stimmt’s?”
    Der Oberkellner strahlte. “Konnten Sie das tatsächlich herausschmecken?”
    “Aber sicher! Sie haben Sardellenpaste hinzugefügt und sind auf
griechisches
Olivenöl umgestiegen. Also wirklich, Roberto!”
    “Bitte, Miss Makepeace! Nicht so laut!”
    “Tut mir leid, Roberto.” Angie sah wieder zu Reeds Tisch hinüber, zupfte den Oberkellner am Ärmel und raunte ihm zu: “Wie oft kommt dieser Mann hierher?”
    “Mr Harding? Zweimal im Monat. Man kann die Uhr danach stellen.”
    “Immer mit einer anderen Frau?”
    Roberto nickte. “Ganz, ganz selten ist es zweimal dieselbe Dame.”
    “Hat er jemals das Restaurant mit einer der Damen verlassen, bevor sie mit dem Essen fertig waren?”
    “Oh, Sie meinen, weil die beiden der Liebesrausch übermannt hätte?” Roberto konnte nur den Kopf schütteln. “Mein Eindruck ist, dass dieser Mann sein Dessert lieber am Tisch zu sich nimmt. Wenn Sie verstehen, was ich meine?”
    “Ja, das habe ich mir schon gedacht.” Angie maß ihren sturen Chef mit einem entschiedenen Blick. “Mir scheint, dass ich Mr Harding nicht nur meine Fähigkeiten als Sekretärin zur Verfügung stellen, sondern ihm auch ein paar Lektionen in Romantik geben muss.”
    Roberto zuckte die Schultern und ging zum nächsten Tisch, während Angie zu Scratch gewandt erklärte: “Aber dafür sind wir Engel ja da.”

3. KAPITEL
    Eine Woche später ordnete Angie gerade auch noch die Blätter des letzten Ablagestapels auf Reeds Schreibtisch den richtigen Körbchen zu, als Scratch den Kopf hob und erwartungsvoll Laut gab. Dann sprang er von der Couch und lief schwanzwedelnd zur Tür.
    “Ist Joel etwa schon da?” Nachdem Angie auf die Uhr gesehen hatte, zog sie erstaunt eine ihrer platinblonden Augenbrauen hoch. “Es ist doch erst sechs!”
    Daraufhin ging sie auf Zehenspitzen zur Tür und öffnete sie nur einen Spaltbreit, um vorsichtig hinauszusehen. Tatsächlich, da draußen stand Joel und durchsuchte eine der Ablageschubladen. Er hatte kein Licht gemacht und sichtlich Probleme, im Schein der Abenddämmerung noch etwas zu erkennen.
    “Falls du die Baustellenpläne suchst, die sind da nicht mehr”, verkündete Angie und trat zu Joel in den Vorraum.
    Erschrocken fuhr der Junge herum. “Verdammte Schei…”
    Scratch unterbrach ihn durch lautes Bellen als Zeichen seines Missfallens.
    Angie musste sich sehr anstrengen, um nicht zu lachen. “Scratch mag es gar nicht, wenn man flucht. Er kann von den Lippen lesen, weißt du noch?”
    “Oh.” Joel trat verlegen von einem Fuß auf den anderen. “Es tut mir leid. Sie haben mich so erschreckt, da ist es mir einfach rausgerutscht.”
    “Er mag auch Räuber und Diebe nicht. Ich übrigens auch nicht.” Angie verschränkte die Arme vor der Brust.
    “Ich will ja nichts stehlen.”
    “Du suchst nur nach den Bauplänen für einen deiner nächsten Auftritte auf der Baustelle.”
    Joel zuckte die Schultern und entschloss sich dann, Angie wenigstens teilweise die Wahrheit zu sagen. “Genau. Ich habe meine eigenen Schlüssel zu dem Gebäude und …”
    Wieder wurde er von Scratchs ungeduldigem Bellen unterbrochen.
    “He, ich habe überhaupt nicht geflucht!”
    “Nein, aber wenn man lügt, gefällt ihm das auch nicht.”
    Joel seufzte verzweifelt. “Verdammte Schei… Scheibenkleister! Ich meine …
Mist!”
    Jetzt musste Angie doch lachen. “Mach dir mal keine Sorgen, mir rutscht manchmal auch noch was raus, das ich nicht sagen sollte. Aber ich bessere mich.”
    “Was das Fluchen oder das Lügen angeht?”
    “Das Fluchen. Ich lüge nie.”
    “Ich … äh, habe mir die Schlüssel ausgeliehen

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