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Engel beißt man nicht! (German Edition)

Engel beißt man nicht! (German Edition)

Titel: Engel beißt man nicht! (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joy Fraser
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jedem Tag. Warum sollte er jetzt aufgeben, nur weil Himmel und Hölle tatenlos zus e hen wollten wie sich die Menschen dem Willen von Vampiren unterwarfen?
    Ein Gespräch zwischen einem Mann und seiner Ehefrau erregte seine Aufmerksamkeit. Der Mann war kurz davor, seiner Frau eine Affäre zu gestehen, und das auf unpersönl i che Art und Weise am Telefon. Dahinter konnte nur Lucy stecken, die dem Mann im Nacken saß und ihn zu unbedachten Äußerungen ermutigte. Zumindest einer ihrer langen geistigen Arme war dafür verantwortlich, wenn auch nicht sie höchstpersönlich. Gabriel kroch mental in die Telefonleitung und richtete seinen Geist auf Lucy.
    „Was zum T … tust du da, während die Welt wie wir sie kennen untergeht? Komm zurück, ich muss mit dir reden, es ist wichtig ! , rief er, und spürte eine heftige Welle des Zornes zurückprallen.
    Sie reagierte immer ungehalten, wenn man sie bei der Arbeit störte, doch darauf nahm er selten Rücksicht. Er hoffte, sie würde auf ihn hören und brach die Verbindung ab. Dann schaltete er das Licht ein, denn die Nachbarn hatten sich bei anderer Gelegenheit bereits gewundert, dass er in völliger Finsternis zu leben schien und er wollte möglichst wenig au f fallen.
    Eine Minute später hatte sich Lucy vor ihm materialisiert, als er erneut vor die Toilette treten wollte. Kaffee hatte stets diese Wirkung auf ihn, doch es war nun mal sein Lieblingsgetränk, sein einziges Laster gewissermaßen.
    Abgesehen von Sahnetorte.
    Sie sahen sich in die Augen, Lucy grinste und Gabriel schloss mit ernsthaftem Gesichtsau s druck seine Hose.
    „Ich habe so etwas schon mal gesehen, lass dich nicht stören“, sagte sie und lehnte sich gegen die Badezimmerwand.
    „Vorhin hast du höflich die Tür benutzt, was soll dieses überfallartige Erscheinen?“
    „Ich dachte immer Engel haben keine Privatsphäre, entschuldige bitte.“
    Sie verließ das Bad und wartete artig im Wohnzimmer. Als er eintrat belächelte sie ihn auf mitleidige Art und er sah sich gezwungen , sein Verhalten zu erklären, denn natü r lich hätte er seinen Körper auf die gleiche mentale Art wie beim Blutdruckherunterfahren erleichtern können. „Ich verzichte möglichst auf Zaubertricks aller Art, um in dieser Welt natürlicher zu wirken. J e mand, der nie zur Toilette geht und kein Wasser oder Strom verbraucht, muss irgendwann auffallen.“
    Sie nickte verständnisvoll und bemitleidete ihn anscheinend, weil er freiwillig all die Mühsal eines Menschenlebens auf sich nahm. „Wahrscheinlich betankst du auch dein Auto und kaufst deinen Kaffee, anstatt ihn einfach in deine Tasse zu materialisieren“, vermutete sie.
    „Absolut korrekt. Aber ich habe gar kein Auto.“
    „Oh.“
    Gabriel setzte sich. „Ist dir bewusst, dass es einer vorzeitigen Pensionierung gleichkommt, wenn hier alles zu Ende geht?“
    Er warf den Köder aus und hoffte , sie würde danach schnappen. Dies war ihr Reich und sie lie b te es innig, wozu sogar ein Dämon fähig war. Sie nickte betrübt und Freude kam in seinem Herzen auf. „Du fürchtest eine ewige Verbannung in die satanischen Schwefelminen oder so, was ich durchaus nachvollziehen kann, aber würdest du w e nigstens so weit gehen , mir ein kleines bisschen zu helfen?“
    Sie grinste über seine n Anflug von Humor und nickte zögernd. „Was verlangst du?“
    „Verfl … ich verlange gar nichts, ich bitte dich“, sagte Gabriel ungehalten und hoffte, ni e mand von oben würde bemerken , wie oft er in letzter Zeit dem Fluchen nahe war. Dinge zu verfluchen war wenig sinnvoll, zog es doch lediglich noch mehr Negativität an, doch manchmal hatte auch er nur Nerven.
    „Das Wort heißt: Verflucht! Sprich es nur aus, Engelchen, das wirkt ungeheuer befreiend“, schlug Lucy vor, während sie aufreizend die Beine übereinander schlug.
    „Ich glaube , wenn ich mich dazu herablasse , fährt ein Blitz vom Himmel und pulverisiert mich. Dann bra u che ich mir keine weiteren Gedanken mehr zu machen“, sagte Gabriel finster und wandte den Blick von ihren langen schlanken Beinen ab.
    Lucy lachte, doch es klang ausnahmsweise heiter und nicht infernalisch basslastig. „Also, worum bittest du nun?“
    Gabriel sah sich um, als lauerten unsichtbare Spione in seiner Wohnung, doch er konnte keine weiteren astralen Schwingungen außer Lucys starken Impulsen erspüren. Sie war in der Tat ein mächtiges Wesen, mit seiner eigenen Kraft vergleichbar, doch die ihre in entfesseltem Z u stand konnte Welten aus

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