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Engel beißt man nicht! (German Edition)

Engel beißt man nicht! (German Edition)

Titel: Engel beißt man nicht! (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joy Fraser
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immer?“
    „Nicht immer. Aber das wirst du bald alles selbst erfahren.“
    Sienna runzelte die Stirn. „Es ehrt mich, dass ihr mir vertraut, aber es irritiert mich auch. Woher diese Offenheit zu einem Außenseiter? Ist das nicht gefährlich?“
    Alanas Lächeln konnte man als verschlagen bezeichnen. „Wir sind nicht dumm. Genauer gesagt, wir sind intelligenter als die menschliche Rasse. Wir haben deine Natur durchaus verstanden. Wozu gegen etwas kämpfen, das uns überlegen ist?“
    Irgendetwas im Blick dieser Frau warnte Sienna. Sie sprach nicht die Wahrheit, und die Annahme, dass die Bande doch noch versuchen würde sie irgendwie loszuwerden, hing in der Luft. Zunächst jedoch ging man einen Pakt mit ihr ein. Wie lange der Wind aus dieser Richtung blasen würde war eine andere Frage.
    „Nun schlage ich vor du vergisst dein Misstrauen für eine Weile und machst es dir bequem“, schlug Alana vor. Pfeilschnell eilte sie zur Tür. „Ich bitte dich , in einer halben Stunde unten in der Halle zu sein.“
    Sienna nickte ihr Einverständnis und der schwarze Vamp eilte hinaus.
     
    Eine halbe Stunde und einen Wechsel ihrer Kleidung später, trat Sienna von der letzten Stufe der großen Treppe. Sie trug nun schwarze Jeans und ein rosa Sonnentop. Sie besaß einfach nicht genügend schwarze Kleidung für diesen C lub der düsteren Gestalten.
    Aus dem Gang zur Rechten drangen murmelnde Stimmen. Draußen musste ein Gewitter eingesetzt haben, denn Sienna hörte starken Wind durch geöffnete Fenster heulen. Sie näherte sich der Tür, hinter der gesprochen wurde. Die Vampire spürten ihre Anwesenheit und verstummten. Langsam öffnete sich die Tür wie von Geisterhand bewegt. Sienna lächelte über diesen Spukeffekt. Sie trat ein und sah sich um. Ein Besprechungsraum mit Flachbildschirm und Beamer auf einem Tisch, ein paar Fotografien des Schlosses an den Wänden.
    Eine Gruppe von sieben Statuen in Schwarz.
    Keiner von ihnen gab ein Lebenszeichen von sich.
    Sienna ließ ihren Blick wandern und blieb bei einem dunkelhaarigen Mann hängen, der ein schweres silbernes Kreuz auf seinem T-Shirt trug.
    Ein christlicher Vampir?
    Die Überraschung musste man ihr angesehen haben. Der Mann trat vor und streckte ihr die Hand entgegen. Sie griff zu und sah ihm in die Augen. „Christos Atheides”, sagte er. „Man nennt mich Chris.“
    Der Blick seiner Augen wie Milchschokolade war warm und angenehm, kein bisschen bedrohlich oder von Hintergedanken geschwängert. Sie mochte ihn auf Anhieb.
    „Freut mich. Mich nennt man Sienna.“
    Noch immer hielt er ihre Hand und seine Augen forschten, versuchten in sie zu dringen. Sie ging auf das Spiel ein. Wohl seines Glaubens wegen wollte besonders er wissen, was es mit dem angeblichen Engel auf sich hatte. Sie beschloss, ihm eine kleine Demo zu geben. Normalerweise tat sie das nicht, denn kein Sterblicher konnte ihr Licht ertragen. Dies war der geeignete Moment , herauszufinden, wie viel ein Wesen der Dunkelheit, der man Vampire gemeinhin zuordnete, aushalten konnte. Obwohl ihr bisher außer der Kleidung nichts Dunkles an ihnen aufgefallen war. Wie wenn man ein Fenster langsam öffnet, ließ Sienna ihr Licht durchscheinen, nur ganz leicht, so zartfühlend wie sie es vermochte. Es strömte ihren Arm entlang in seinen Körper und füllte ihn langsam auf, wie eine Batterie, die geladen wurde.
    Chris’ Augen weiteten sich. Ein Zittern ging durch ihn und seine Lippen bewegten sich zu einem unverständlichen Flüstern. Er sackte auf die Knie, ließ jedoch nicht los. Sie hielt ihn ganz locker, er konnte den Kontakt jederzeit selbst abbrechen. Tränen traten aus seinen Augen und liefen sein Gesicht hinab. Er hielt dem Licht erstaunlich gut Stand. Es musste ihm bereits die Luft abschüren, aber atmeten Vampire überhaupt? Vielleicht konnte er es deswegen ertragen. Sein Körper vibrierte, angefüllt mit den stärksten Glückseligkeitsempfindungen, die er je erlebt hatte.
    Pure Liebe.
    Wunderbar und doch so unerträglich.
    Er schluchzte auf.
    „Steh auf, Spinner!“, rief einer der Männer.
    „Lass ihn, Dimarus“, befahl Julian.
    Sienna schickte Chris noch ein bisschen mehr Licht. Sie hatte nicht einmal ein Prozent ihrer Kapazität erreicht. Mit einem Schrei, als habe er sich die Hand verbrannt, ließ er sie los. Er sank auf einen Stuhl, wischte sich mit dem Handrücken die Tränen ab.
    „Mein Gott“, brachte er hervor. „Es ist wahr.“
    Die anderen tauschten Blicke aus. Aus ihren starren Gesichtern

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