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Engel beißt man nicht! (German Edition)

Engel beißt man nicht! (German Edition)

Titel: Engel beißt man nicht! (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joy Fraser
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er.
     
    „Was meint Julian mit Hilferuf aus Frankreich?“
    Alana stand neben ihr am warmen Buffet, das fleißiges Personal im Speisezimmer aufgetragen hatte. Sie lud sich ein Steak so groß wie die Schweiz auf den Teller.
    „Das bedeutet, dass wir dort einen Amokläufer dingfest machen sollen, mit dem die Örtlichen allein nicht mehr zurecht kommen.“
    Sienna starrte Alana an . Sie befürchtete Schlimmes und beschloss, mit Alana in deren Jargon zu sprechen. „Definiere: dingfest machen.”
    Alana runzelte ihre Stirn und betrachtete Sienna. „Lieber nicht“, entschied sie und ging weiter zum Salat.
    Sienna warf den Blick gen Himmel und folgte ihr. „Hey, was soll das? Ich bin kein Baby mehr. Du kannst mir ruhig sagen, dass ihr ihn töten werdet.“
    Alana schaute über ihre Schulter. „Warum hast du dann erst gefragt?“
    „Ich gebe zu , die vage Hoffnung gehegt zu haben, dass ich mich irre.“
    Alana ließ ein Stück Baguette vor Siennas Augen auf und ab wippen. „Jetzt hör mir mal gut zu, heilige Sienna. Wenn von uns einer durchdreht, dann ist das, als ob die Tore zur Hölle aufgegangen sind. Er schlachtet Menschen ab, auf bestialische Weise, sodass sie noch recht lange etwas davon haben, bevor sie gnädigerweise sterben. Das Ganze ist irreversibel. Permanenter Dachschaden. Nichts zu machen. Der Tod einer solchen Kreatur ist nicht nur die einzig vernünftige Lösung, sondern auch eine Erlösung. Diese Kreatur ist nämlich weder Mensch noch Vampir und hat nur noch das Bedürfnis zu töten. Keine Gefühle mehr. Keine Emotionen. Kein nichts. Ein wildes Tier empfindet mehr. Und das für den Rest der Ewigkeit. Alles, was wir tun, ist sie davon zu befreien.“
    Alana ließ Sienna stehen, als sie sicher war, dass sie verstanden wurde, und schaufelte Kartoffelsalat auf einen zweiten Teller.
    „Trotzdem … “, fing Sienna an, aber Alana warf ihr einen Blick zu, der sie zum Schweigen brachte. Es hatte keinen Sinn , das zu diskutieren. Die Menschen konnten nicht einmal etwas gegen jahrzehntelange Gewohnheiten ausrichten, wie zum Beispiel in der Bürokratie. Hier aber sprach sie von Jahrtausende alten Bräuchen und Vorgehensweisen. Nein, sie würde dagegen nichts ausrichten können. Aber vielleicht konnte das Licht in ihr helfen das Leid zu mildern. Schließlich war das ihr Job. Sie hoffte , eine Gelegenheit zu bekommen, bei der sie es wenigstens versuchen konnte.
    „Probier das hier“, sagte Alana und wies auf eine Schale mit einer rötlichen Soße. „Julians Eigenkreation. Superscharfe Steaksoße mit geheimer Zutat. Teuflisch gut.“
    Sienna wollte lieber nicht darüber nachdenken worum es sich bei der Geheimzutat handelte. Sie verzog das Gesicht und ließ die Soße links liegen. Alana warf den Kopf zurück und lachte schallend.
     
    Im Besprechungsraum waren alle wieder versammelt. Die Vampire hatten lediglich menschliche Nahrung zu sich genommen. Soweit Sienna das beurteilen konnte. Vielleicht wartete hinter verschlossenen Türen ein Heer von Blutsklaven, oder des Rätsels Lösung lag in der Geheimzutat von Julians Soße, von der alle außer ihr kräftig genommen hatten. Der Gedanke an Blutsklaven behagte Sienna nicht. Diese Menschen gaben ihr Blut nicht freiwillig, was ihr den Magen umdrehte. Es musste einen anderen Weg geben , die Vampire zu ernähren. Doch augenblicklich war sie zu sehr mit anderen Dingen beschäftigt, um darüber nachzudenken.
    Julian nahm eine Fernbedienung auf. Mit eleganten Fingern drückte er ein paar Knöpfe und der breite Flachbildschirm klappte aus der Decke herunter. Sienna war beeindruckt.
    „Ich liebe das Hi-Tech-Zeitalter“, kommentierte Jacques grinsend Siennas verblüfften Ausdruck.
    „Dieses Schloss ist technisch der letzte Schrei“, informierte Chris. „Außer Bazillen dringt nichts ein, das wir nicht sehen. Das Wort Festung wird dem nicht gerecht. Wir sind absolut uneinnehmbar. Im Keller lagern Waffen, mit denen man einen Krieg gegen die Hölle … “
    Ein scharfer Blick von Julian ließ ihn verstummen. Sienna konnte sich denken, dass die Gruppe im Laufe der Jahre genug Geld zusammen bekommen hatte, sich solche Spielereien leisten zu können. Und mit Waffen hatte sie ebenfalls gerechnet. Mit denen man einen Krieg gegen die Hölle führen konnte allerdings, entzog sich ihrer Vorstellungskraft. Selbstverständlich führte die Hölle keine Kriege, doch der Vergleich war bildhaft genug, um zu schockieren.
    „Mein Gott“, murmelte sie.
    Chris nickte

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