Engel_der_Elemente-1
gestrichen.
Vorsichtig legte Matalina die schlafende Edna in das Bett und deckte sie mit der ebenfalls rosafarbenen Decke zu.
„Jedes Zimmer hat ein Bad“, erklärte Maria und öffnete eine Nebentür im Raum.
Matalina trat zu ihr und staunte erneut. Ursprünglich war dieses Badezimmer nicht für die Bedürfnisse kleiner Kinder ausgerichtet. Alle Keramik war weiß und hatte eine ansprechende Eleganz. Die Armaturen waren hochglänzend poliert, an der Decke hing eine Kristallleuchte, der große Spiegel zeigte geschliffene Randverzierungen. Auf dem Fußboden, der mit weißen Mosaiksteinen belegt war, lag ein dicker Badeteppich.
Unter dem Waschbecken stand ein Trittschemel, der offensichtlich aus einem Babyfachmarkt stammte. In der Duschkabine stand eine kleine Wanne. Matalina sah fragend zu Maria.
„Leider hat keines der Bäder eine Badewanne. Doch sicherlich ist dies ausreichend, denn wenn die Mädchen erst etwas älter sind, können sie ja auch duschen.“
„Maria, es ist alles wundervoll. Wenn du die anderen Räume auch so eingerichtet hast, ist es mehr als ausreichend.“
Die Hausdame lächelte, war sie doch über das unerwartete Lob erfreut. Ihre Herrin Sofia hatte nie ein Wort des Lobes für sie übrig gehabt. Sie war eine sehr beherrschte Frau und im Allgemeinen äußerst schweigsam gewesen.
Maria ging zu dem kleinen Schränkchen, das in der Ecke stand.
„Ich habe hier einige Pflegeprodukte, wenn etwas fehlt, dann besorge ich es noch."
Matalina hatte einen Blick in den Schrank geworfen und es schien wirklich alles da gewesen zu sein, was man brauchte. Von der Bürste, über das Shampoo und verschiedene Cremes.
„Danke, Maria. Lass uns die anderen Sachen herauf bringen. Ich möchte die Mädchen nicht so lange alleine lassen.“
„Oh, ja. Natürlich", stimmte sie zu und löschte das Licht im Badezimmer, als sie hinausgingen.
„Wir lassen die Tür geöffnet, dann höre ich, wenn Edna aufwacht", hatte Matalina im Flur zu ihr gesagt.
Anschließend gingen sie hinunter, um nach den Mädchen zu sehen und die anderen Truhen in die richtigen Zimmer zu bringen.
Die kleinen Engel waren noch friedlich am spielen. Matalina hatte nie vermutet, dass Einjährige sich so miteinander beschäftigen konnten.
„Matalina nimmst du bitte die linke Truhe? Sie gehört Layla und ihr Zimmer ist das Erste oben im Flur.“
„Ja, gerne. Woher weißt du eigentlich, wem welche Sachen gehören?“
„Ich spüre es", war ihre Antwort gewesen.
So waren alle Dinge der kleinen Engel nach oben gebracht worden. Die Zimmer der Mädchen waren alle ähnlich eingerichtet, mit kompletter Ausstattung. Gestrichen waren sie jedoch in unterschiedlichen Pastelltönen.
„Ich räume die Kleidung später in die Schränke, jetzt sollte ich zuerst etwas zu Essen kochen. Was magst du, Matalina?“
„Oh, ich bin nicht anspruchsvoll. Doch ich mag nicht gerne Fleisch, es ist wider meine Natur.“
Maria zeigte ein verständnisvolles Lächeln. „Ich möchte trotzdem für unseren ersten Abend hier im Haus etwas Besonderes kochen. Magst du Fisch?“, wollte sie dann wissen.
„Ja. Fisch ist in Ordnung. Ich werde dir helfen bei der Arbeit in der Küche. Die Mädchen müssen sicherlich auch noch ein Abendessen haben.“
Maria nickte. Eine Antwort gab sie nicht.
Das war der einzige Tag gewesen, an dem Maria die Hilfe von Matalina angenommen hatte.
5
Noch zwei Hammerschläge, dann war das Schwert fertig. Edna legte den Hammer beiseite und tauchte das Schwert zum Kühlen. Sie war total fertig, Schweiß glänzte auf ihrer Haut. Das Shirt, welches sich eng an ihre Kurven schmiegte, war klatschnass. Die stramm sitzende Jeans war geschwärzt vom Ruß der Kohlen.
Die Haare hatte sie hochgebunden, damit sie nicht verbrannten. So wie sie jetzt dastand, die Hände in die Hüften gestemmt, zufrieden mit ihrer Arbeit, nass geschwitzt und ein Lächeln im Gesicht, war sie der Traum einer jeden Männerfantasie.
Ihr war es egal, ihr Interesse an Männern war so ziemlich gleich null. Den ominösen vorbestimmten Partner hatte sie noch nicht gefunden. Es waren auch gerade erst zwei Wochen vergangen, seit sie zum Engel geworden war. Und außer zum Einkaufen waren sie auch noch nicht in die Stadt gefahren, wie sollte sie da auch jemanden kennenlernen?
Sie nahm das Schwert und polierte es mit Öl. Layla würde sich freuen, es war wirklich wunderschön geworden. Damit bekam sie nun ihre Traumwaffe. Doch bevor Edna zu ihr gehen konnte,
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