Engel_der_Elemente-1
ist vollbracht. Ich habe die prophezeiten Engel vor mir! Wo sind denn die anderen beiden?“, fragte er, und sah sich suchend im Raum um.
Layla umarmte ihn. „Hey! Isa muss noch trainieren, bei ihr war die Verwandlung erst vor vier Tagen, Raven wartet noch darauf und ist lieber zu Hause geblieben.“
„Wir wollten nicht zu Hause rumsitzen", schob Edna hinterher. Anschließend nahm sie Cal zur Begrüßung in die Arme und drückte ihm einen Kuss auf die Wange.
„Dann lasst euch mal so richtig ansehen“, er drehte Edna in einer Pirouette vor sich herum, im Anschluss daran Layla.
„Wow, ich muss schon sagen, ihr seht klasse aus. Wenn ich das so sagen darf!“, er grinste sie verschmitzt an.
„Oh, natürlich“, entgegnete Layla „Du darfst das. Aller Voraussicht nach bist du hier der einzige Mann im Raum, der mich nicht mit Blicken ausziehen will!“
Sie lachte laut auf - war Cal zwar ein Mann, besser Vampir, doch keine ernst zu nehmende Gefahr.
„Daran bist du selber schuld!“, rügte Edna Laylas Worte. Die verdrehte darauf die Augen.
„Nun denn, es ist schön, dass ihr hier seid. Somit kann ich euch gleich jemanden vorstellen. Mein Neffe ist seit gestern in der Stadt, er wird mir hier ein wenig helfen, ihr wisst schon … eigentlich sollte er gleich auftauchen, wir waren um neun Uhr verabredet.“
Edna sah ihn fragend an. „Du hast noch nie erwähnt, dass du einen Neffen hast.“
„Es war bisher nicht wichtig. Denn er ist erst einhundertsechsundzwanzig Jahre alt, ein ruheloser Jungvampir, der es nicht lange an einem Ort hat aushalten können, privat und beruflich. Gegenwärtig hat er Zeit und ich brauche seine Hilfe. Es gibt schlicht zu viele Unruhestifter in der Stadt.“
„Du willst wohl ein wenig aufräumen …“, Layla zwinkerte ihm zu. „Bald bekommst du noch mehr Unterstützung!“
Cal verfiel in lautes Lachen. „Du hast ja so recht. Hey, und wie ich sehe, kommt dort mein lieber Neffe.“
Edna und Layla sahen in die Richtung, die Cal ihnen wies.
Was für ein Kerl!, dachte Edna.
Er war sicher fast zwei Meter groß und sah Cal überhaupt nicht ähnlich. Sein Haar war tiefschwarz, Cal hingegen war ja strohblond. Der Fremde trug fetzige Designerjeans und ein schwarzes Muskelshirt. Auf dem rechten Arm prangte ein Tattoo, es zog sich bis zum Hals hinauf. Dazu war er deutlich muskulös gebaut und sah sehr stark aus, wie ein Soldat oder Krieger. Cal dagegen wirkte mit seinem Seidenanzug wie ein schwacher Jüngling.
Der Typ ging ganz locker durch die Menge, die ihm unbewusst Platz machte, und kam genau auf sie zu. Layla grinste bis zu den Ohren. Edna fiel fast die Kinnlade runter. So ein Mann war ihr noch nie begegnet. Von ihm ging eine Ausstrahlung aus, die sie kaum erklären konnte. Ihr Herz pochte heftig, während der Fremde stetig näher kam. Sie bemerkte, dass sie ihn anstarrte. Im Grunde genommen war das ein ungebührendes Verhalten, doch sie konnte einfach nicht anders.
„Hi, Onkel Cal. Hi Ladys“, sagte er, und deutete eine kleine Verbeugung an.
„Hallo mein Lieber. Darf ich vorstellen: Edna und Layla, zwei der prophezeiten Engel.“
Seine Augen blitzen kurz auf, als er seinen Blick wieder auf die beiden Frauen richtete. „Es ist mir ein Vergnügen.“
„Und das, meine Hübschen, ist Anthony, mein Neffe.“
Layla hielt ihm die Hand hin, worauf Anthony ihr einen Handkuss gab. Anschließend nahm er Ednas Hand, küsste sie darauf und sah dabei in ihre Augen. Sie leuchteten hellblau und wurden für einen kurzen Moment fast weiß, als seine Lippen ihre Haut berührten. Edna war wie erstarrt.
Was passiert hier nur? , dachte sie verwirrt.
Zwischen den beiden entstand eine Spannung, die selbst Cal und Layla spüren konnten.
„Layla darf ich dich um einen Tanz bitten?“, etwas leiser fügte Cal noch hinzu: „Ich denke, wir sollten die Zwei kurz allein lassen.“
Cal hielt ihr seinen Arm entgegen, Layla hakte sich ein.
„Gerne, mit dir immer. Du bist ein begnadeter Tänzer.“
Sie drehten sich um und gingen Richtung Tanzfläche davon.
Anthony ließ währenddessen Ednas Hand nicht los. Die beiden standen wie versteinert gegenüber und starrten sich in die Augen.
So etwas hatte Edna noch nie zuvor gespürt. Ihr ganzer Körper war wie unter Strom, die Haut kribbelte, ihr Herz raste. Er musste es spüren, denn sein Blick wanderte auf ihren Hals. Schließlich sah er wieder auf. „Ich will mit dir Tanzen, komm.“
Edna ließ sich von ihm führen - was für eine
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