Engel_der_Elemente-1
gehörte seinem Onkel und sie konnten ja nicht ewig hierbleiben. Er nahm Edna bei der Hand und führte sie hinaus. Am Treppenabsatz blieb er stehen und sah über die Menge. Sein Onkel saß mit Layla an einem kleinen Tisch. Er nickte ihm kurz zu, dann ging er mit Edna die Treppe herunter auf seinen Onkel zu. Layla bemerkte augenblicklich, dass Cal auf jemanden hinter ihr sah, und drehte sich um. Sofort grinste sie bis zu den Ohren. Als die beiden am Tisch angekommen waren, sagte Layla: „Und Edna, wie war das? Ich habe es damit nicht eilig! So, wie das da bei euch beiden aussieht, bist du mir schon wieder zuvorgekommen!“ Dann richtete sie sich an Anthony. „Du hast nicht zufällig noch einen Bruder, oder?“
Der lachte. „Nein, da muss ich dich leider enttäuschen.“
Edna war sprachlos, auch wenn es dazu keinen Grund gab.
Cal stand auf und ging um den Tisch herum. „Ich wünsche euch, dass es das Richtige ist. Und jetzt, wo meine Räume wieder frei sind, würde ich mich gerne verabschieden. Anthony sei so nett und komme einfach morgen wieder her. Dann können wir alles besprechen. Das der Abend so verläuft, hätte ich nicht gedacht“, meinte er und lächelte wissend.
„Das werde ich tun, Onkel Cal. Ich wünsche dir noch eine schöne Nacht.“
Anthony lachte in sich hinein. Wenn Cal in sein Wohnzimmer ging, würde er sich bestimmt dazu entschließen, doch noch eine Weile hier unten zu verweilen. Vampire hatten sehr gute Sinne, darunter einen ausgesprochen guten Geruchssinn. Oben roch es überall nach ihrer Lust, nach Ednas sinnlicher Weiblichkeit. Für seinen schwulen Onkel war das etwas, dass er nicht sehr schätzte.
Cal blickte noch einmal durch die Runde. „Ich wünsche euch ebenfalls noch eine schöne Nacht.“ Nach einem kurzen Nicken ging er.
„Edna, wie wäre es, wenn du dich zu Layla an den Tisch setzt. Ich gehe uns Getränke besorgen", meinte Anthony schließlich.
„Das wäre super“, gab sie zurück und setzte sich auf den frei gewordenen Stuhl.
Als Anthony gegangen war, hielt sich Layla nicht mehr zurück. „Und, wie war es? Erzähl schon, ist er der Richtige? Wie fühlt sich das an?“
„Hey, immer langsam. Ich weiß nicht, ob er der Richtige ist, aber ich vermute es. Und wie es war, werde ich dir nicht verraten. Nur so viel, die Erzählungen von Matalina waren nicht ausreichend genug, um zu ahnen, was wirklich passiert. Wenn es nach mir ginge, dann würden wir gar nicht mehr aufhören ...“, erwiderte Edna verträumt.
„Du machst mich neidisch.“ Layla zog einen Schmollmund. „Ich will auch so einen tollen Kerl für mich.“
„Warte ab, der wird schon auftauchen, wenn du so verbissen nach ihm Ausschau hältst, übersiehst du ihn wohlmöglich noch.“ Edna hob tadelnd den Zeigefinger, worauf Layla wiederholt eine Schnute zog.
Anthony kam zurück und stellte die Getränke ab. Er hatte drei blaue Cocktails mitgebracht. Die beiden Frauen schauten ihn fragend an.
„Was da drin ist, verrate ich nicht – Geheimrezept!“
Er nahm sich einen freien Stuhl vom Nachbartisch weg und setzte sich zu den beiden. Aus dem Augenwinkel sah er, dass Cal tatsächlich wieder herunter kam. Er ging in Richtung Bar und Anthony schickte ihm einen Gedanken.
Sorry - kommt nicht wieder vor.
Cal hob seine Hand, als Zeichen, dass er ihn gehört und die Entschuldigung akzeptiert hatte.
„Sag mal, wo wohnst du eigentlich?“ wollte Layla von Anthony wissen.
„In einem Hotel, es ist nicht weit von hier. Ich wollte dort bleiben, bis ich was Eigenes gefunden habe. So wie die Lage hier ist, wird Cal mich länger brauchen. Hat er zumindest so angedeutet ...“, dann lächelte er. „Außerdem will ich Edna so schnell nicht mehr hergeben.“
Das ließ Ednas Herz einen Takt schneller schlagen. War sie etwa schon verliebt? In so kurzer Zeit?
„Was hältst du davon, wenn du mit in unser Haus fährst? Matalina hat bestimmt nichts dagegen. Wir haben auch ein Gästezimmer .“
Layla betonte das Wort so extrem, dass Edna dachte, sie wollte ihn veralbern.
„Das hört sich sehr verlockend an. Doch ich bin nicht sicher, ob ich auch Willkommen wäre.“
„Weißt du was, es ist ja erst zehn Uhr, sie ist bestimmt noch wach. Ich rufe sie einfach an.“
Sie stand auf und ging davon, ohne eventuelle Widerworte abzuwarten.
„Was meinst du denn dazu?“, wollte Anthony von Edna wissen. „Möchtest du, dass ich mit dir komme?“
„Oh ja, du glaubst gar nicht, wie sehr. Ich möchte dich nämlich
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