Engel_der_Elemente-1
Mutter da sein. Denn wenn sie hört, dass du hier gewesen bist, wird sie mir nicht mehr von der Seite weichen, bis du nochmals um Empfang bittest.“
Sie wollte noch sagen, dass sie sich darauf freute. Doch Arthemis tippte ihr bereits auf die Stirn - sie war zurück in ihrem Zimmer. Isa blies die Kerze aus und ging zu ihrem Lieblingssessel, der vor ihrem Fenster stand. Sie ließ sich darauf fallen und dachte über die Dinge nach, die sie erfahren hatte. Wenn eine von ihnen die Seelenlosen verbannen konnte, gab es dann ebenfalls die Möglichkeit, einen Dämon zurück zur Hölle zu schicken? Sie musste sich unbedingt mit den anderen austauschen, groß Rätselraten brachte Isa nicht weiter.
Sie blickte auf die Uhr und musste feststellen, dass viel mehr Zeit vergangen war, als sie erwartet hatte. Anthony, Edna und Layla waren sicher schon gefahren. Sie hatten heute das Treffen mit diesem Stephan.
Isa machte sich auf, um in der Zwischenzeit ein wenig mit Raven herumzurätseln. Sie klopfte an deren Zimmertür. Als auf das Klopfen keine Reaktion kam, öffnete sie die Tür. Das Zimmer war leer. Vielleicht war sie unten. Als sie die Hälfte der Treppe hinunter gegangen war, klingelte die große Glocke über der Tür.
„Ich geh‘ schon!“, rief Isa durch die Halle.
Sie öffnete schwungvoll die Tür. Vor ihr stand ein großer dunkelhäutiger Mann. Sie war ein wenig perplex, denn es war äußerst selten, dass Fremde an ihrer Tür klingelten. Das Haus hatte eine Unterschwellige bleib mir fern Ausstrahlung, die Matalina von einer Hexe hatte auferlegen lassen.
Isa sah den Fremden an. „Ja, bitte?“, fragte sie leicht gereizt.
Der Mann räusperte sich. „Ähm, Verzeihung. Ich … ich bin Samuel, meine Mutter Christine schickt mich, um den Engeln die Unterstützung unseres Volkes anzubieten.“ Er verneigte sich leicht.
„Samuel? Christine? Was denn für ein Volk?“ Isa war etwas verwirrt.
„Christine ist die Königin der Vampire und ich bin ihr Sohn. Mit wem habe ich gerade die Ehre?“, fragte er und lächelte leicht, sodass die Spitzen seiner Fangzähne zum Vorschein kamen.
Die Königin also, aha. Noch nie gehört!, dachte sie. Doch sie wollte nicht unhöflich sein.
„Ich bin Isa und ich wohne hier", gab sie zur Antwort.
„So, so. Würdest du mich freundlicherweise hereinbitten. Ich unterhalte mich nicht gerne auf der Türschwelle.“
„Oh, sicher. Mit wem wolltest du denn sprechen?“, fragte sie und trat ein Stück zurück, um ihn hereinzulassen.
„Das sagte ich doch - mit den Engeln.“
Er ging an ihr vorbei und Isa schloss die Tür. Anschließend drehte sie sich zu ihm um.
„Also, zwei sind gar nicht im Haus. Wo die Dritte steckt, weiß ich nicht. Denn nach der suchte ich gerade selber ... so bleibe im Moment nur ich.“
„Was denn, du bist eine der Engel?“, er sah sie etwas ungläubig an. „Lauft ihr immer so rum?“, fragte er belustigt und deutete auf ihr Gewand.
Das habe ich ja völlig vergessen! Wie peinlich!, dachte sie.
Isa trug noch immer die Anrufungsrobe. Der Stoff war gerade dicht genug, um nicht mehr durchsichtig zu erscheinen und darunter war sie vollkommen nackt, wie es das Ritual erforderte. Ihr war das schrecklich unangenehm. Kein Wunder, das er sie nicht für eine der Engel hielt.
„Nein! Ich hatte nur eben ein Treffen mit meinem Vater, deshalb.“
Jetzt guckte er fragend und zog eine Augenbraue hoch.
Isa verdrehte die Augen. „Arthemis, der Wassergott. Dämmert's? Was jetzt? Du wolltest dich unterhalten. Bitte, da vorne ist unser Wohnzimmer, da können wir uns hinsetzten.“ Sie drehte sich um und ging voran.
Samuel sah ihr nach und wünschte sich plötzlich, er könnte ihr das komische Gewand vom Körper reißen.
Stopp!, bremste er sich sofort. Ich war immer professionell und werde es auch bleiben!
Schließlich war er der Sohn der Königin und dieser Umstand erforderte nun einmal gewisse Verhaltensregeln. Er ging ihr nach trat in das Wohnzimmer. Ein sehr gemütlicher Raum, mit großen Polstermöbeln einem ausladenden Flachbildfernseher, bunten Teppichen und einem Kamin. Sie hatte sich auf das Sofa gesetzt und er setzte sich ihr gegenüber auf einen Sessel. Er wollte so weit wie möglich von ihr entfernt bleiben, damit sein Kopf nicht noch einmal auf dumme Gedanken kam.
„Du sagtest, die Königin bietet an, dass die Vampire uns unterstützen. Was genau soll ich mir darunter vorstellen? Warum habe ich eigentlich keine Ahnung davon, dass ihr überhaupt eine
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