Engel_der_Elemente-1
Königin habt?“
„Nun, sie bleibt vorzugsweise im Verborgenen, letztendlich führt sie unser Volk seit über 1300 Jahren. Warum du das nicht weißt, kann ich dir nicht sagen. Christine hat mich hergeschickt, um euch die Hilfe unserer besten Kämpfer anzubieten. Sie mag die Dämonen genauso wenig, wie alle anderen, und hat bereits ein paar ihrer Kämpfer verloren. Sie ist der Auffassung, sich zu verbünden und gemeinsam zu kämpfen, ist effektiver.“
„Aha. Demzufolge gibt es bei euch so was wie eine Armee, oder so. Das hätten Cal oder Anthony wirklich erwähnen können ...“ Den zweiten Satz sagte sie eher zu sich selbst, als zu Samuel.
„Keine Armee, Einzelkämpfer. Und wer sind Cal und Anthony?“
„Beides Vampire. Cal heißt eigentlich Calvin Rosario und er ist ein langjähriger Freund. Anthonys Nachnamen kenne ich nicht, aber ich vermute auch Rosario, da er der Neffe von Cal ist und seit Kurzem der Partner von Edna. Bevor du wieder fragst, sie ist eine der Engel.“
Daraufhin schüttelte sie über sich selbst den Kopf. „Also, ich bin wirklich unhöflich. Ich habe dich gar nicht gefragt, ob du etwas trinken möchtest.“
Samuel gab keine Antwort, denn das, was er ursprünglich sagen wollte, hatte er im Moment vergessen. Er starrte sie nur an.
Isa sah, dass sich seine Fänge verlängerten, was bei seiner dunklen Hautfärbung immens auffiel. „Ähh, so hatte ich das eigentlich nicht gemeint.“ Sie fühlte sich unbehaglich, denn ein kleiner Teil von ihr wollte, dass er von ihr trank.
Hab‘ ich sie jetzt noch alle?, fragte sie sich, erschrocken über ihren Gedankengang.
Doch es blieb ihr keine Zeit mehr, das zu beantworten. Einen Augenblick später stand Samuel vor ihr und presste seine Hände links und rechts neben ihr ins Sofa. Sie fasste sich unweigerlich an den Hals, als sie seinen brennenden Blick darauf spürte. Isa war völlig erstarrt, doch ihre eigenen Instinkte erwachten, als seine tiefschwarzen Augen schlagartig weiß wurden. Sie gab ihm einen Stoß gegen die Brust, sodass er rückwärts durch den Raum flog. Daraufhin sprang sie auf und lief in die Eingangshalle, wo sie sich den Arm rieb. Den Arm, mit dem sie ihn weggestoßen hatte - er kribbelte unangenehm. Isa konnte sich das nicht erklären, beim Training war das nie vorgekommen. Vorsichtig blickte sie zurück zum Wohnzimmer, wo Samuel sich momentan aufrappelte.
„Oh, Mann", murmelte er.
„Ich denke, du gehst besser", rief sie ihm zu.
Sichtlich geknickt kam er auf sie zu. „Isa, es tut mir leid. Ich …“, er brach ab.
Trotzdem kam er weiterhin näher. Sie verschränkte ihre Arme vor der Brust, denn sie hatte plötzlich das Gefühl, sich zusammenhalten zu müssen. Es kam ihr beinahe so vor, als würde sie sonst jeden Moment auseinanderfallen. Jetzt kribbelte nicht mehr nur ihr Arm, sondern ihr ganzer Körper ... Was war denn nur los mit ihr? Isa wollte nur noch, dass er ging. Möglichst viel Abstand aufbauen - auf der anderen Seite wollte sie, dass er sie nochmals berührte.
Mit langsamen Schritten kam er weiter auf sie zu und Isa betrachtete ihn genauer. Er war sehr groß, sicher über zwei Meter. Sein Haar so kurz geschoren, das es kaum zu sehen war. Die Augen zeigten das ursprüngliche Schwarz, die Fänge waren nicht mehr zu sehen. Sein Gesicht schön und ebenmäßig, die Lippen voll und geschwungen. Trotz seines Anzugs war nicht zu übersehen, dass er sehr athletisch war.
Alles in allem ein ansehnlicher Kerl ..., dachte Isa.
Mittlerweile war er nur noch eine Schrittlänge von ihr entfernt und blieb stehen.
„Ich möchte mich wirklich entschuldigen“, begann er leise. „Ich mache mir nichts aus normalen Lebensmitteln, und als du mir etwas zu trinken angeboten hast, habe ich die Kontrolle über mich verloren. Das ist mir noch nie passiert, nicht in einhundertvierundneunzig Jahren. Und ich weiß nicht, was du eben getan hast - doch als dein Schlag mich traf, fühlte es sich an, als würde ich mit Eiswasser übergossen. Ich kämpfe seit sehr vielen Jahren, doch etwas Ähnliches habe ich noch nie erlebt!“
„Tja, das kommt davon, wenn man sich mit Arthemis Tochter anlegt", gab sie zurück.
Isa fühlte sich allerdings lange nicht so selbstsicher, wie ihre Worte geklungen hatten. Das Letzte bisschen Sicherheit verschwand schlagartig, als Samuel ihr unters Kinn fasste.
„Sieh‘ mich bitte an …“, seine Stimme versagte.
Samuel traute sich nicht, sie wieder loszulassen, so gut fühlte sich diese kleine
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