Engel_der_Elemente-1
Berührung an. Die ganze wilde Wut, die er als Kämpfer so nützlich fand, war wie weggezaubert. Der Hass, der in ihm wohnte und ihn quälte - verschwunden.
Wie es wohl ist, wenn ich sie noch mehr berühre? , fragte er sich. Er sah sie wortlos an. Ihm schien es, als seien sie in einem Standbild gefangen. Schließlich veränderten sich ihre Augen - ohne jegliche Vorwarnung- ihr Blick schien ihn regelrecht zu durchbohren.
„Was tust du da?“, flüsterte er.
„Ich sehe mir deine Aura an", gab sie trocken zurück.
Im Grunde sollte ihn das in Erstaunen versetzen, doch Samuel war kein bisschen überrascht. Sie war eine der Engel - das erklärte eigentlich alles.
„Und wie sieht sie aus?“, fragte er sie, noch immer mit seiner Hand unter ihrem Kinn.
„Sie ist leuchtend Orange, mit einem hellblauen Rand herum.“
„Aha. Und was heißt das?“
Isa wendete den Blick von ihm ab und sah in den Spiegel, der an der Wand neben ihnen hing. Was sie dort sah, wollte sie erst nicht glauben. Ein Schauer überlief sie.
„Deine Aura ist genau umgekehrt gefärbt wie meine ...“, sagte sie atemlos. „Das lässt darauf schließen, dass wir beide zusammenpassen - du für womöglich der bist, der für mich vorherbestimmt ist", erklärte sie ihm mit brüchiger Stimme.
Er nahm ihr Gesicht zwischen seine Hände und drehte ihn zu sich zurück, sodass sie ihn ansah.
„In diesem Fall macht es dir sicher nichts aus, wenn ich ...", setzte er leise an.
Isa hielt die Luft an. Sie wusste nicht, was er wollte. Geschweige denn, was sie wollte - doch ihr Inneres war so sehr in Aufruhr, sie stand einfach nur da.
Sein Gesicht kam ihrem immer näher und schließlich berührte er ihren Mund. Seine Lippen waren weich und sie schloss die Augen. Das Kribbeln wurde zu einem irrsinnigen Toben in ihrem Bauch und sie durchströmte eine wohlige Wärme. Sie presste ihm ihren Mund entgegen und spürte, dass sich seine Lippen teilten. Seine Zunge kitzelte ihren Mund, als bäte sie um Einlass. Isa ließ ihn gewähren und öffnete sich ihm. Als sich ihre Zungenspitzen trafen, stöhnte sie leise auf und umfasste seine Hüften. Als habe er auf diese Geste gewartet, nahm er seine Hände von ihrem Gesicht, schob eine in ihr Haar und mit der anderen fuhr er an ihrem Rücken herab. Seine Fingerspitzen strichen entlang der Wirbelsäule, bis hinunter zu ihrem Po. In der Folge rutschte er noch tiefer, nahm eine ihrer Pobacken in die Hand. Er drückte leicht zu, um sie näher an sich heranzuschieben.
Jetzt war Isa ihm so nahe, das sich ihre Hüften berührten und ihr Brüste gegen ihn gepresst wurden. Die Nähe machte sie leicht schwindelig und doch wollte sie nicht, dass es aufhörte. Das Toben in ihrem Bauch war einem anderen, viel stärkeren Gefühl gewichen. Isa erkannte sofort, was es war. Gier - reine unverhohlene Gier - sie wollte Samuel, mit jeder Faser ihres Körpers gierte sie nach ihm. Leugnen war zwecklos. Obgleich sie überhaupt keine Erfahrung hatte, ließ sie sich vollkommen gehen, vertraute auf ihre Instinkte.
Unvermittelt löste er seinen Mund von ihrem und sah sie durchdringend an. „Hast du unter diesem komischen Kleid überhaupt nichts an?“, fragte er leise.
Isa schüttelte sachte den Kopf, ohne den Blickkontakt zu lösen. Sie sah die Lust in seinen Augen, die jetzt mit weißen Sprenkeln versehen waren. Ihr erschienen die Iriden wie ein Sternenhimmel - nachtschwarz, mit glitzernden Sternen versehen.
Er löste seine Hand aus ihrem Haar und fuhr mit dem Zeigefinger über ihre Schulter nach unten bis zu ihrer Brust. Dann beugte er seinen Kopf und berührte beim Sprechen ihr Ohr.
„Wenn du mir nicht schnellstens dein Zimmer zeigst, dann, das schwöre ich dir, dann nehme ich dich hier. Glaub mir, ich fick dich hier im Stehen!“
Isa schnappte nach Luft. Eigentlich müssten seine Worte sie empören, doch sie fachten sie nur noch mehr an. Sie erkannte sich selbst nicht wieder.
„Oben", gab sie rau zurück.
Er hob sie schwungvoll auf seine Arme und raste in vampirischer Geschwindigkeit die Treppe hinauf. Samuel achtete nicht auf seine Umgebung. Alles, was zählte, war die blonde Frau in seinen Armen. Dieser Engel, der von jetzt auf gleich alles von ihm in Beschlag genommen hatte - seinen Geist und seinen Körper beherrschte.
„Welche Tür?“, presste er hervor.
„Die Letzte", wies sie ihn an.
Es war nur eine Sekunde vergangen, da standen sie in ihrem Zimmer - ohne dass es auch nur ein Geräusch ihrer Bewegungen gegeben
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