Engel_der_Elemente-1
letzten Gerät, konnte es keinen Irrtum mehr geben. In dem Moment klopfte es und Maria steckte den Kopf herein.
„Das Mittagessen wird gleich serviert", meinte sie.
„Ist gut, und danke für deine Hilfe. Wir hätten auch selbst umräumen können", antwortete Edna ihr.
„Aber nicht doch. Ich helfe gerne, ich bin zwar nicht so stark, aber aus einem Bett einen Schreibtisch zaubern – das kann ich allemal. Eure Sachen sind in deinem Zimmer, Edna. Ich habe mir erlaubt, deinen Schrank ein wenig wachsen zu lassen.“
„Oh, nun dann, auch dafür meinen Dank.“
Maria schüttelte störrisch den Kopf, sie wollte einfach keinen Dank annehmen; das wollte sie noch nie.
Anthony hatte das Gespräch gar nicht mitbekommen, so sehr war er auf den Bildschirm fixiert. Daher stand Edna vom Fußboden auf, wo sie inmitten der Handys, deren Kartons und einiger Papiere gesessen hatte. Sie trat hinter ihn und legte ihre Hände auf seine Schultern, worauf er zusammenzuckte.
„Hast du mich erschreckt!“, meinte er und fasste ihre Hände.
„Maria sagt, das Essen ist gleich fertig. Pause?“
„Ja. Ich kann später damit weitermachen.“
Layla saß mit Stephan in dessen Wagen, einem Eindruck erweckendem Q7 mit fünfhundert Ps, und war in Gedanken versunken. Sie konnte es noch immer nicht fassen, dass sie gestern Abend so kühn gewesen war, ihn um einen weiteren Kuss zu bitten. Von da an hatte alles seinen Lauf genommen.
Als er sie erneut berührt hatte, hatte sich die Verbindung zwischen ihnen wieder aufgebaut. Sie war entzückt gewesen, von den Blitzen, die durch ihren Körper geschossen waren, von ihr zu ihm geleitet wurden. Diese elektrostatische Aufladung hatte sich so gesteigert, dass beide in einen Rausch verfallen waren. Wie von Sinnen waren sie übereinander hergefallen, und Layla hatte instinktiv gewusst, was sie hatte tun sollten. Wie sie ihn berühren konnte, seine Begierde immer weiter anfachen konnte. Im Gegenzug hatte sie ihm erlaubt, das Gleiche bei ihr zu bewirken. Sie hatte sich voll und ganz ausgeliefert. Als er ihr schließlich ins Ohr geflüstert hatte: Ich kann nicht mehr warten, war die einzig richtige Antwort: „ Und ich will nicht mehr warten. Ich will, dass du mich nimmst, mich voll und ganz besitzt! “ gewesen.
Natürlich hatte Stephan sich das nicht zweimal sagen lassen. Er hatte sie auf seinen Schreibtisch gesetzt und seine Hüften an ihr gerieben.
Was danach gekommen war, wie er in sie eingedrungen war, die Gefühle die sie durchlebt hatte …
Edna hatte recht behalten, die Erzählungen von Matalina reichten bei Weitem nicht, um zu beschreiben, wie es sich anfühlte. Als sie später, nachdem sie etwas ruhiger waren, am Haus der Engel ankamen, standen dort bereits Anthonys Cayenne und zwei unbekannte Autos. Sie waren so leise wie möglich in ihr Zimmer geschlichen und hatten sich nicht beherrschen können. Kaum war die Tür geschlossen, waren sie übereinander hergefallen. Sie hatten sich wild geliebt, und das in einer Lautstärke, die das Hereinschleichen unnütz gemacht hatte.
Nun schmunzelte sie ob der Flut ihrer Erinnerungen.
„Was ist denn so witzig?“, fragte Stephan sie.
Sie hatten fast die Innenstadt erreicht.
„Oh, ich dachte, dass wir uns gestern so bemüht haben, leise ins Haus zu schleichen ... anschließend jedoch so laut im Bett waren, dass sicher jeder im Haus uns hören konnte.“
Jetzt musste auch er lächeln.
Zwei Minuten später parkte er vor dem Zwielicht. Die Tür war unverschlossen, was keine Überraschung war, denn der Putztrupp erledigte gerade seine Arbeit. Stephan grüßte sie kurz und zog Layla mit in sein Büro. Und noch weniger überraschte es ihn, dass Alex und Hoody dort saßen.
„Danke Jungs, dass ihr noch hier seid.“
Beide nickten ihnen zu.
„Layla kennt ihr ja schon; ich möchte mit euch die neue Sachlage klären.“
Die beiden sahen ihn wissend an und Alex druckste ein bisschen rum. „Was ist los?“, fragte Stephan ihn.
„Ich hab‘s schon gemerkt, als ihr gestern gegangen seid. Du bist anders, von jetzt auf gleich. Das war sie, oder? Denn mein ausgezeichneter Riechsinn sagt mir, dass eure Chemie passt. Außerdem riechst du anders …“
Aha. Nun, dazu fiel ihm nichts ein. „Wir müssen über den Laden reden", sagte er schließlich.
Er wollte die Bar nicht aufgeben, konnte jedoch nicht beides machen, da er auch bei Layla bleiben wollte. Demzufolge einigten sie sich darauf, dass Alex und Hoody die Führung übernahmen. Layla hatte
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